Angelo Lo Giudice und der SV Afferde mussten beim SuS Lünern am Sonntag einen frühen Schock verdauen. Bereits in der 1. Minute gab es für sein Team eine Rote Karte.

Angelo Lo Giudice und der SV Afferde mussten beim SuS Lünern am Sonntag einen frühen Schock verdauen. Bereits in der 1. Minute gab es für sein Team eine Rote Karte. © Ray Heese

„Wahrscheinlich Vereinsrekord“: Platzverweis in der 1. Minute schockt den SV Afferde

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Das Spiel war für den Spieler schnell wieder beendet. Der Verteidiger des SV Afferde sah im Pokalspiel gegen den SuS Lünern ganz früh die Rote Karte. Übel nahmen es ihm seine Mitspieler aber nicht.

Afferde

, 02.08.2022, 09:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Kaum hatte das Spiel begonnen, da war es für einen Spieler auch schon wieder beendet. Bereits innerhalb der ersten Zeigerumdrehung sah der Abwehrspieler des Fußball-B-Ligisten SV Afferde im Kreispokalspiel am Sonntag beim Ligakonkurrenten SuS Lünern wegen einer Notbremse die Rote Karte.

„Das passiert wohl den Besten mal“, sagte Kevin Pasternack mit einem Lächeln und mit ein wenig Abstand zu seinem Platzverweis. Es sei eine „blöde Situation“ gewesen, die laut dem Afferder wohl auch durch die Platzverhältnisse des Naturrasens am Ostfeldweg entstanden sein soll.

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„Ich wollte einen langen Ball mit dem Kopf zu unserem Torwart klären. Leider ist der Ball in eine Kuhle getickt und von da aus perfekt in den Lauf von meinem Gegenspieler“, beschreibt Pasternack die Szene, in der er nicht lange überlegt hatte: „Unser Torwart ist auf der Linie geblieben. Deshalb habe ich den Stürmer festgehalten und zu Boden gezogen.“

Kevin Pasternack wünscht sich „ein bisschen Fingerspitzengefühl“ beim Referee

Für den Schiedsrichter war die Sache sofort klar: Rot wegen Notbremse für Pasternack. „Ja, ich verhindere damit eine klare Torchance“, wusste der Abwehrspieler, dass er seinen Trainern Lorenz Wagener und Angelo Lo Giudice sowie seiner Mannschaft damit einen Bärendienst erwiesen hatte, „aber ob man so früh schon Rot zeigen muss? Mit ein bisschen Fingerspitzengefühl hätte es Gelb vielleicht auch getan.“

Kevin Pasternacks (r.) erste und letzte Aktion gegen den SuS Lünern: Nach einem Foulspiel an Oguzhan Yilmaz in der 1. Minute sah er die Rote Karte.

Kevin Pasternacks (r.) erste und letzte Aktion gegen den SuS Lünern: Nach einem Foulspiel an Oguzhan Yilmaz in der 1. Minute sah er die Rote Karte. © Ray Heese

Ein Platzverweis in der 1. Minute − dies dürfte wohl ein neuer Vereinsrekord beim SV Afferde sein. Das befürchtete auch Pasternack selbst: „Ich glaube auch, dass es wahrscheinlich ein Vereinsrekord ist. Einen schnelleren Platzverweis hat, denke ich, noch keiner gekriegt. Ich kann mich auch nicht daran erinnern, mal auf einem anderen Platz so eine schnelle Rote Karte gesehen zu haben.“

Irrer Spielverlauf: SV Afferde dreht 1:4-Rückstand in einen 7:4-Sieg

Pech für Pasternack und den SVA: Den fälligen Freistoß verwandelten die Gastgeber und gingen sogleich in Führung (2.). Diese bauten sie noch in der ersten Halbzeit auf 4:1 aus. „Auch in Unterzahl waren wir die bessere Mannschaft. In der Halbzeit hat unser Trainerteam eine tolle Ansprache gehalten. Wir haben etwas umgestellt und wussten, dass wir das noch umbiegen können, wenn wir alle an einem Strang ziehen“, gab Pasternack einen kleinen Einblick in die Kabine.

War anschließend 89 Minuten zum Zugucken verdammt: SV Afferdes Abwehrmann Kevin Pasternack (2.v.l.).

War anschließend 89 Minuten zum Zugucken verdammt: SV Afferdes Abwehrmann Kevin Pasternack (2.v.l.). © Ray Heese

Und der SV Afferde kam tatsächlich zurück. Bereits vor der Pause gelang Francis Schön der 2:4-Anschlusstreffer. Nach dem Seitenwechsel spielte den Gästen die Ampelkarte von Lünerns Spielertrainer Kai Hutmacher in die Karten. „Die letzten zehn Minuten waren sehr euphorisch, sehr hitzig“, meinte Pasternack. „Wir standen alle hinter dem Lünerner Tor und haben jeden Ball sofort zurück geschmissen, damit sie keine Zeit von der Uhr nehmen konnten.“

Rot wegen Notbremse: Kevin Pasternack hofft auf zwei Spiele Sperre

In den Schlussminuten brachen dann alle Dämme: Marvin Bremkes und Julian Blume jeweils mit einem Doppelpack brachten Afferde mit 6:4 in Führung, Jan Hilleringmann erzielte den 7:4-Endstand.

Nach dem Spiel sei die Stimmung bei Pasternack und seinen Mitspielern grandios gewesen. „Meinen Platzverweis hat mir niemand mehr böse genommen. Das war schon vergessen. Wir haben noch lange zusammen gesessen und gefeiert“, so Pasternack, der seiner Mannschaft in der nächsten Pokalrunde und mindestens noch beim Ligastart am 14. August beim BSV Heeren II fehlen wird. „Die Länge der Sperre steht noch aus. Ich denke, dass es zwei Spiele werden. Alles darüber hinaus wäre auch zu viel des Guten. Es war ja kein böses Foul“, hofft Pasternack auf eine schnelle Rückkehr auf den Platz.