
© Udo Hennes
Während Corona: Die Fröndenbergerin Bettina Pries leitet drei Schulen
Sonnenbergschule
Bettina Pries lebt in Dellwig und leitet seit drei Wochen die Sonnenbergschule in Langschede. Die Fröndenbergerin hat sich bewusst für den Job entschieden – trotz schwieriger Rahmenbedingungen.
Die Leitung einer Schule übernehmen – und das auch noch in der Corona-Zeit? „Eine Herausforderung“, sagt die neue Leiterin der Sonnenbergschule Bettina Pries. Doch für die Lehrerin, die seit 30 Jahren in Dellwig lebt, ist der neue Job in Fröndenberg immerhin ein Heimspiel.
Eigentlich kommt Bettina Pries aus Unna, entschied sich aber vor vielen Jahren für das ländlichere Leben in Fröndenberg. Einigen ist sie vielleicht noch als Lehrerin der Gemeinschaftsgrundschule bekannt. Dort arbeitete sie, bevor sie nach ihrer Revision zur Konrektorin an die Bischof von Ketteler Schule nach Menden wechselte, wo sie als stellvertretende Schulleiterin arbeitete.
Als die ehemalige Leiterin der Bischof von Ketteler Schule in Rente ging, übernahm Bettina Pries die Leitung, die sie bis heute kommissarisch inne hat. „Die Bischof von Ketteler Schule hat zwei Standorte, also leite ich gerade praktisch drei Schulen“, muss die Lehrerin aus Fröndenberg selbst ein wenig schmunzeln. Möglich sei das nur, dank der Kolleginnen und Kollegen an allen Standorten, die sie tatkräftig unterstützen.
Seit drei Wochen hat die Sonnenbergschule mit Bettina Pries nun eine neue, feste Schulleitung. Zuletzt wurde aber auch die Grundschule in Langschede zweimal über einen längeren Zeitraum kommissarisch geleitet. Es scheint, als gebe es seit einigen Jahren Probleme, Schulleitungsposten zügig neu zu besetzen. „Das liegt sicher daran, dass sich viele Kolleginnen und Kollegen eher als Lehrer sehen“, sagt Bettina Pries. „Schulleiter übernehmen viele Verwaltungsaufgaben und die Fülle der Aufgaben ist mit den Jahren immer mehr geworden.“
Pandemie erschwert den Start
Jetzt während der Pandemie zu starten, mache alles nicht einfacher: „Oft gibt es donnerstags oder freitags noch neue Vorgaben, die dann bis Montag umgesetzt werden müssen“, sagt Pries. Das Kollegium kann sich kaum in persönlichen Treffen absprechen. Hinzu kommt die räumliche Distanz zu Schülerinnen und Schülern sowie deren Eltern.
Bettina Pries hat selbst drei Kinder. Nur weil die schon erwachsen sind, kann sie sich mit voller Kraft dem Schulalltag widmen. Trotzdem ist sie durch den eigenen Hintergrund noch nah dran an den Sorgen und Ängsten der Familien. Die Probleme von Eltern in der Corona-Zeit kann sie sehr gut nachempfinden.
Die Digitalisierung vorantreiben
Wichtig für die kommenden Wochen, Monate und Jahre ist es der neuen Schulleiterin, das voranzutreiben, was in der Pandemie begonnen wurde. Gemeint ist die Digitalisierung. „Da haben sich innerhalb des vergangenen Jahres Dinge entwickelt, die sonst viel länger gebaucht hätten“, sagt Bettina Pries.
Mit dem „Ist-Stand“, der mehrmals wöchentlich Videounterricht beinhaltet, ist sie sehr zufrieden. „Wir sind da auf einem guten Weg.“ Dennoch hat die Neue für die Zukunft viele Ideen und möchte die Digitalisierung an der Sonnenbergschule weiter voranbringen.
Damit komme die Schule auch den gestiegenen Ansprüchen der Eltern entgegen. „Die vergleichen unsere Schule zum Beispiel mit weiterführenden Schulen“, so Pries. „Ich habe eine gute Vorstellung von der Praxis“, sagt die Schulleiterin, die selbst viele Jahre als Klassenlehrerin gearbeitet hat. So könne sie sich gut vorstellen, was digital funktioniert – und was eben auch nicht.
Bettina Pries freut sich auf die kommenden Jahre. Uns sie fühlt sich an der Sonneberschule bereits wohl. „Ich bin froh, dass ich wieder in heimischen Gefilden bin.“
Jahrgang 1988, aufgewachsen in Dortmund-Sölde an der Grenze zum Kreis Unna. Hat schon in der Grundschule am liebsten geschrieben, später in Heidelberg und Bochum studiert. Ist gerne beim Sport und in der Natur.
