Lange Reservist, aktuell gefragter denn je: David Pagel ist seit einigen Wochen fest in der Startelf des Fußball-Landesligisten Königsborner SV zu Hause. Von elf Saisonspielen verpasste er zwar vier, zwei davon aber in der Anfangsphase der Saison. Seit seinem Startelf-Debüt gegen Kirchhörde (3:3) spielt Pagel regelmäßig. Doch die Konkurrenz teamintern wächst.
Ein bisschen aus der Not heraus stellte Trainer Andreas Feiler David Pagel am 4. Spieltag gegen Kirchhörde als Rechtsverteidiger auf. Anfangs schwamm Pagel noch etwas, biss sich aber in die Partie. Es folgten seitdem fünf weitere Startelf-Einsätze. Zweimal spielte Königsborns Außenverteidiger durch. Beim 4:1-Erfolg gegen den SV Wanne wurde der 23-Jährige dann zu einem entscheidenden Faktor.

Denn in der zweiten Halbzeit stand das Spiel gegen Wanne etwas auf der Kippe. Königsborn führte mit 2:1, die Gäste hatten aber das Anstoßtor geschossen und drückten daraufhin. Pagel allerdings spielte mustergültig einen langen Ball, den Val-Leander Wettklo erlief und zum 3:1 versenkte. Kurz darauf legte der KSV nach und entschied die Partie früh. Pagels Anteil am Tor war wenig thematisiert worden, obwohl zwei Spieler auch zum Rechtsverteidiger liefen und ihn umarmten.
Erleichterter David Pagel
„Er ist ein Stehaufmännchen“, sagte Trainer Andreas Feiler unter der Woche über seinen Abwehrspieler. Nach der Partie wirkte Pagel über seinen ordentlichen Auftritt erleichtert und präsentierte sich ehrgeizig. „Wir haben einen unnötigen Freistoß verursacht vor dem Sechszehner. Den hat Wanne gut geschossen. Danach sind wir noch ein bisschen geschwommen, haben es aber gut zu Ende gespielt und unsere Chancen genutzt“, sagte Pagel.
Obwohl er bereits seit vier Jahre in Königsborn spielt, scheint er jetzt erst angekommen zu sein beim KSV. Zwei abgebrochene Fußballjahre und eine Bänderverletzung brachten Pagel nicht unbedingt viel Spielzeit ein. „Ich brauchte Zeit, um wieder reinzukommen. Jetzt sieht es langsam wieder gut aus“, erklärte er. Die Spielanteile wuchsen zuletzt, aber auch die Konkurrenz ist zurück. Denn Hannes Gladysch kommt aus einer Verletzung zurück.
„Wenn er voll fokussiert ist, liefert er gute Leistungen ab. Er ist nur noch relativ inkonstant“, so Feiler, der Pagel als Typ charakterisiert, „der in Königsborn gern gesehen wird.“ Denn: „Er ist ein Malochertyp, der immer für einen dummen Spruch, aber auch für einen dummen Fehler zu haben ist. Dem kann man aber einfach nicht böse sein. Wir wissen, was wir an David Pagel haben, und er weiß, glaube ich, auch, was er am KSV hat.
Pagel bekommt Konkurrenz
Den erkämpften Platz in der Startelf will Pagel nicht so leicht wieder hergeben. „Es sollte von jedem Spieler der Anspruch sein, spielen zu wollen. Ich fühle mich mittlerweile auch wieder gut. Konkurrenz hilft mir auch. Da werde ich ein bisschen unter Druck gesetzt und muss mich zeigen im Training. Passt!“, sagt der Auszubildende zum Groß- und Einzelhandelskaufmann, der aus Dortmund-Deusen kommt und lange in der Jugend des TSC Eintracht Dortmund trainiert hatte, bevor er über Brackel den Weg zum Königsborner SV fand.
Auch die Wettklo-Brüder und Leon Lukas waren damals in Brackel aktiv. „Wir sind damals gemeinsam nach Königsborn gegangen, um hier was aufzubauen“, so Pagel. Bis in die Landesliga ist der aktuelle Tabellenvierte schon vorgerückt. Erstmals überhaupt sind den Königsbornern nun drei Siege in der Landesliga in Serie gelungen. „Wir müssen gucken, dass wir unsere Punkte jetzt so früh wie möglich sammeln. Wir sind ja Aufsteiger“, sagte Pagel, „wer weiß, wo es die nächsten Jahre noch hingeht, aber Ziel sollte erst der Klassenerhalt sein.“
In Hohenlimburg könnte am Sonntag dann Sieg Nummer vier in Serie gelingen. Anpfiff im Erich-Berlet-Stadion in Hagen ist um 15.30 Uhr. Fragezeichen hinter Val-Leander Wettklo sind ausgeräumt. Der Torjäger kann spielen. Einzige Änderung wird sich wohl im Tor ergeben: Ivan Mandusic kehrt zurück.