
© Mikuscheit / Konsortium
Viele Fotos: Historischer Essener Deilbachhammer schwer beschädigt
Unwetter
Der Deilbachhammer in Essen ist schwer vom Hochwasser getroffen worden. Das Denkmal wird gerade für mehrere Millionen Euro restauriert. Tonnenschwere Teile wurden kilometerweit weggespült.
Der Deilbachhammer in Essen-Kupferdreh gilt als letztes Hammerwerk des Ruhrgebietes, das sich noch an seinem angestammten Platz befindet. Genau diese Lage wurde dem Denkmal zum Verhängnis. Das Hochwasser des Deilbaches hat in der Nacht von Mittwoch (14. Juli) auf Donnerstag (15. Juli) schwere Zerstörungen angerichtet.
So sah es nach der Überschwemmung am Deilbachhammer aus
Unglücklicherweise wird der historisch bedeutsame Komplex, der auf das 16. Jahrhundert zurückgeht, gerade für 2,3 Millionen Euro restauriert. Ehrenamtliche haben hier unendlich viele Stunden investiert. „Absolut besch....“, nannte Klaus Kaiser die Situation am Freitag (16. Juli). „Es sieht schlimm aus.“ Kaiser ist Geschäftsführer des Historischen Vereins für Stadt und Stift Essen, der zum „Konsortium Deilbachtal“ gehört. Dabei ist auch das Essener Ruhr Museum, das den Hammer als Außenstelle betreibt.

So idyllisch sah das Denkmal vor der Überschwemmung aus. © Frank Vincentz / Wikipedia
„Es ist dramatisch“, sagte am Freitag. Theodor Grütter, Direktor des Ruhr Museums. „Das wirft uns um bis zu zwei Jahre zurück.“ Am so genannten Meisterhaus, das wegen der Restaurierung gerade entkernt und eingerüstet ist, hat die Flut die Lehmziegel des Fachwerks teils weggerissen, teils völlig durchnässt. Wie es um das Fundament steht, muss noch geprüft werden. Im schlimmsten Fall wäre das Gebäude komplett verloren.
Fast zwei Tonnen schwere Hammersäulen einfach weg
Ein 6,3 Tonnen schwerer Überseecontainer einer Thüringer Firma mit teuren Baumaschinen wurde fortgespült und liegt im Wehr eines ehemaligen Kraftwerkes, einen halben Kilometer bachabwärts. Zwei Arbeiterhäuser waren schon saniert, sollten bald eröffnet werden und für Trauungen zur Verfügung stehen. Dort stand das Wasser 1,50 Meter hoch. Grütter: „Die Böden sind kaputt.“ Ein Flüssiggastank wurde aus seiner Verankerung gerissen.
Beim flachen Hammergebäude reichte das Wasser bis unters Dach. Draußen lagen vier 1,8 Tonnen schwere und 3,50 Meter lange Hammersäulen aus Eichenholz, die im Rahmen der Sanierung eingebaut werden sollten. Sie wurden fortgeschwemmt.
Kultur ist eine Reise ins Abenteuer, und ich verstehe mich als Ihr Reiseführer. Welche Ausstellung in der Region ist super? Vor welchem Theaterstück muss ich warnen? Da nützt ein Magisterabschluss in Germanistik und Kunstgeschichte von der Ruhr-Uni Bochum nur bedingt. Mir hilft mehr, dass ich seit 1990 Journalistin und ein 1963 in Essen geborener Ruhrgebiets-Fan bin. Mein Ziel: Dass Sie mit unseren Tipps ihre Freizeit gut gestalten.

Hat im Mai 2020 in der für den Lokal-Journalismus aufregenden Corona-Zeit bei Lensing Media das Volontariat begonnen. Kommt aus Bochum und hatte nach drei Jahren Studium in Paderborn Heimweh nach dem Ruhrgebiet. Möchte seit dem 17. Lebensjahr Journalist werden.
