Der Innenraum des Meisterhauses liegt voller Unrat.

© Mikuscheit / Konsortium

Viele Fotos: Historischer Essener Deilbachhammer schwer beschädigt

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Der Deilbachhammer in Essen ist schwer vom Hochwasser getroffen worden. Das Denkmal wird gerade für mehrere Millionen Euro restauriert. Tonnenschwere Teile wurden kilometerweit weggespült.

Essen

, 19.07.2021, 17:45 Uhr / Lesedauer: 1 min

Der Deilbachhammer in Essen-Kupferdreh gilt als letztes Hammerwerk des Ruhrgebietes, das sich noch an seinem angestammten Platz befindet. Genau diese Lage wurde dem Denkmal zum Verhängnis. Das Hochwasser des Deilbaches hat in der Nacht von Mittwoch (14. Juli) auf Donnerstag (15. Juli) schwere Zerstörungen angerichtet.

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So sah es nach der Überschwemmung am Deilbachhammer aus

Der historische Deilbachhammer in Essen-Kupferdreh hat im Juli 2021 schwere Zerstörungen erlitten. Ehrenamtliche Mitarbeiter des Ruhr Museums konnten sich nach der Flut unter schwierigsten Umständen zu dem Denkmal durchschlagen. Dort sah es verheerend aus.
19.07.2021

Unglücklicherweise wird der historisch bedeutsame Komplex, der auf das 16. Jahrhundert zurückgeht, gerade für 2,3 Millionen Euro restauriert. Ehrenamtliche haben hier unendlich viele Stunden investiert. „Absolut besch....“, nannte Klaus Kaiser die Situation am Freitag (16. Juli). „Es sieht schlimm aus.“ Kaiser ist Geschäftsführer des Historischen Vereins für Stadt und Stift Essen, der zum „Konsortium Deilbachtal“ gehört. Dabei ist auch das Essener Ruhr Museum, das den Hammer als Außenstelle betreibt.

So idyllisch sah das Denkmal vor der Überschwemmung aus.

So idyllisch sah das Denkmal vor der Überschwemmung aus. © Frank Vincentz / Wikipedia

„Es ist dramatisch“, sagte am Freitag. Theodor Grütter, Direktor des Ruhr Museums. „Das wirft uns um bis zu zwei Jahre zurück.“ Am so genannten Meisterhaus, das wegen der Restaurierung gerade entkernt und eingerüstet ist, hat die Flut die Lehmziegel des Fachwerks teils weggerissen, teils völlig durchnässt. Wie es um das Fundament steht, muss noch geprüft werden. Im schlimmsten Fall wäre das Gebäude komplett verloren.

Fast zwei Tonnen schwere Hammersäulen einfach weg

Ein 6,3 Tonnen schwerer Überseecontainer einer Thüringer Firma mit teuren Baumaschinen wurde fortgespült und liegt im Wehr eines ehemaligen Kraftwerkes, einen halben Kilometer bachabwärts. Zwei Arbeiterhäuser waren schon saniert, sollten bald eröffnet werden und für Trauungen zur Verfügung stehen. Dort stand das Wasser 1,50 Meter hoch. Grütter: „Die Böden sind kaputt.“ Ein Flüssiggastank wurde aus seiner Verankerung gerissen.

Beim flachen Hammergebäude reichte das Wasser bis unters Dach. Draußen lagen vier 1,8 Tonnen schwere und 3,50 Meter lange Hammersäulen aus Eichenholz, die im Rahmen der Sanierung eingebaut werden sollten. Sie wurden fortgeschwemmt.

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