
© Thorsten Teimann
VfL Kamen feiert die „perfekte Hinrunde“ - wie geht es nun weiter?
Fußball
Das Team thront an der Spitze und möchte auch dort bleiben. Emre Aktas sprach mit unserer Redaktion über die Hinrunde, die Zukunft und auch über seine persönlichen Wünsche.
Fußball-Kreisligist VfL Kamen hat das große Ziel Bezirksliga fest im Blick. Nach 15 Spielen hat das Team um das Trainerduo Emre Aktas und Sebastian Laub mit 45 Punkten die maximale Ausbeute erreicht. Mit dieser beeindruckenden Bilanz steht der VfL Kamen westfalenweit auf Platz eins der Kreisliga-Spitzenreiter.
Dabei sah es vor der Saison nicht unbedingt danach aus. Im Testspiel gegen den Königsborner SV gab es eine 1:9-Klatsche und in der zweiten Runde des Kreispokals konnte man aufgrund Spielermangels gegen den SSV Mühlhausen nicht antreten und schied kampflos aus. Auch deshalb überrascht diese „perfekte Hinrunde“ den verantwortlichen Trainer Emre Aktas: „Durch die ganzen Verletzungen im Laufe der Hinrunde haben wir uns so eine Leistung nicht erträumen lassen.“
Mehmet Kara hat gegen SVF Herringen nur zugeschaut
Angesprochen auf Höhe- und Tiefpunkt im Verlauf der Halbserie muss Aktas nicht lange überlegen: „Tiefpunkt und am Ende doch der Höhepunkt war der Spieltag gegen den SVF Herringen. Ein für uns richtungsweisendes Spiel und dazu mal wieder einige Ausfälle. Als ich am Platz ankam stürzte „Laubi“ und der Vorstand direkt auf mich zu und teilte mir mit, dass unser Offensivleader Mehmet Kara nicht spielen durfte. Es lag ein Fehler des Verbands vor und er galt als gesperrt. Wir haben dann gemeinsam mit Mehmet entschieden, ihn nicht spielen zu lassen. Die Jungs haben dann unter anderem für Mehmet gespielt und das Spiel einfach mal 3:0 gerockt.“

Arbeiten auch die nächsten zwei Jahre zusammen für den VfL Kamen: (v.l.) Sebastian Laub, der Sportliche Leiter Olaf Haeseler und Emre Aktas. © VFL
Einzelne Spieler möchte Aktas bisher nicht hervorheben, sondern richtet seinen Blick auf das gesamte Team, was bei einem Torverhältnis von 72:9 Toren auch richtig erscheint. Die Offensive um Torjäger Engin Duman, dem bislang 20 Treffer gelangen, traf im Schnitt fast fünf Mal pro Spiel und hinten musste Torhüter Joel Kiranyaz kaum hinter sich greifen.
Aktas wagt auch schon einen Blick auf das Entscheidungsspiel nach der Rückrunde, wo es derzeit nach einem Derby gegen den Kamener SC aussieht, der derzeit mit neun Punkten Vorsprung die Parallelstaffel anführt. Aktas selbst durfte bereits als Trainer von RW Unna 2 ein solches Spiel bestreiten und besiegte 2017 den PSV Bork mit 3:1 nach Verlängerung. „Es wäre heftig, wenn ein Kamener-Derby das Relegationsspiel wäre. Wenn ich mir einen Austragungsort wünschen dürfte, dann fände ich das Montanhydraulik-Stadion sehr gut. Auch mit Blick auf die Coronalage wäre das eine sinnvolle Lösung“, formuliert Aktas gleich einen Wunsch.
Reserve wird in der Rückserie vermehrt unterstützt
Aber nicht nur das eigene Interesse steht bei Aktas vorne, sondern auch der gesamte Verein ist ihm wichtig. „Unsere 2. Mannschaft wollen wir in der Rückrunde deutlich mehr unterstützen. Leider war das in der Hinrunde aufgrund der ganzen Ausfälle nicht so möglich, wie es ursprünglich geplant war“, deutet der Trainer an, dass die Reserve den Klassenerhalt schaffen soll. Die Zusammenarbeit zwischen Aktas und dem Trainer der zweiten Mannschaft Alexander Hennig sei gut und wird vom sportlichen Leiter Olaf Haeseler unterstützt.
„Diese Saison war bis jetzt kein Selbstläufer und wird es auch in der Rückrunde nicht. Wir wollen natürlich bis zum Ende ganz oben bleiben. Ich bin wahnsinnig stolz auf das, was wir bislang erreicht haben, aber ohne den Rückhalt unseres Vorstandes und der Hilfe unserer beiden Betreuer wäre vieles nicht so gelaufen. Ohne Hennes Hoffmann und Hakan Mekik wie auch Torwarttrainer Franz Zablocki wären wir oft aufgeschmissen“, verteilt Aktas doch noch Einzellob an seine Mitstreiter.