Verunsicherung und Zukunftsängste Siedler kritisieren Habecks Heizungs-Hammer

Verunsicherung und Ängste: Siedler kritisieren Habecks Heizungs-Pläne
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Seitdem sich die Bundesregierung auf ein Verbot für Öl- und Gasheizungen ab 2024 geeinigt hat, sind viele Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer verunsichert, wie es künftig zwischen ihren vier Wänden warm werden soll. Burkhard Allebrodt, Vorsitzender der Siedlergemeinschaft Kamen-Heeren Südfeld, kleidet die Sorgen für sein Quartier in Worte.

„Die Leute sind total verunsichert und haben teilweise Zukunftsängste“, schreibt er in einem öffentlichen Brief an den Verband Wohneigentum mit Sitz in Dortmund mit Blick auf Habecks Heizungs-Hammer, wie er in manchen Medien schon bezeichnet wird. „Sie fragen sich, wie sie das alles bezahlen sollen und bemängeln, dass vieles unklar bleibe. “

Allebrodt: Was früher als Alterssicherung galt wird nun zur Kostenfalle

Allebrodt hat einen großen Aufsteller mit dem Bild von Robert Habeck angefertigt, garniert mit einem Zettel, auf dem die beiden Worte stehen: „So nicht!!!“ Der Siedler-Chef bezieht sich auf die Gesetzesinitiative, die der Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz nun mit den Koalitionspartnern auf den Weg gebracht hat. Das neue Gebäudeenergiegesetz bedeutet für konventionelle Öl- und Gasheizungen ein Ende auf Raten. Es heißt allerdings nicht, dass funktionierende Heizungen ausgebaut werden müssen. Ausnahmen beim Heizungstausch für über 80-Jährige sind ebenso vorgesehen.

Die Siedler bewerten die Pläne allerdings eher als unausgegoren. „Aus Sicht der Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer“, so Allebrodt, „lässt das Ergebnis des Koalitionsausschusses leider viele Fragen offen. Es soll dabei auch zu einem sozialen Ausgleich kommen, wie immer der auch aussehen mag. Was früher als Alterssicherung galt, wird nun zur Kostenfalle.“

60 Jahre Siedlergemeinschaft Südfeld – das war vor fast zehn Jahren. Dass einmal über ein Pflicht diskutiert werden würde, auf neue Heizsysteme umsatteln zu müssen, war zu der Zeit noch nicht absehbar.
60 Jahre Siedlergemeinschaft Südfeld – das war vor fast zehn Jahren. Dass einmal über ein Pflicht diskutiert werden würde, auf neue Heizsysteme umsatteln zu müssen, war zu der Zeit noch nicht absehbar. © Stefan Milk (Archiv)

Siedler wünschen sich längere Fristen

Mit dem Gebäudeenergiegesetz, so der Vorsitzende, werde in kürzester Zeit ein Gesetz durchgepeitscht, „welches in der breiten Bevölkerung auf Unverständnis stößt“. Deswegen hat er das Schreiben an den Verband auf den Weg gebracht, in dem die Siedlergemeinschaft Mitglied ist. Über ihre Dortmunder Interessensvertretung können Mitglieder zahlreiche kostenfreie Leistungen wie zum Beispiel Rechts-, Bau- und Gartenberatung rund um ihre Immobilie, vergünstigte Versicherungen aller Art und Einkaufsrabatte in Anspruch nehmen.

Jetzt wollen die Siedler von ihren Vertretern erfahren, welche Position sie vertreten. „Und ob es nicht möglich ist, längere Fristen zu erreichen“, so Allebrodt.