Das hatten sie sich im Lager des TSC Kamen ganz anders vorgestellt: Der neue Trainer Hüseyin Verim wollte an die Erfolge seines Vorgängers Dogan Okumak anknüpfen. Doch der Start in die Restrunde ging am vergangenen Sonntag in die Hose. Mit 1:2 unterlag der Türkische SC dem Mitabsteiger SSV Mühlhausen II im B-Kreisliga-Spiel, verpasste damit die große Chance, das Polster auf die Nichtaufstiegsplätze zu vergrößern. Grund zur Nervosität gibt es aber (noch) nicht beim neuen Coach. Er legt den Fokus gleich auf den nächsten Gegner.
Hüseyin Verim sieht Lage weiterhin entspannt
Dass eine Niederlage im Debüt alles andere als schön ist, daraus machte Verim keinen Hehl. Sein Team traf auf eine junge Mühlhausener Reserve, „die vor allem läuferisch sehr gut drauf war“, attestierte der TSC-Coach der Truppe von Patrick Gambero einen guten Auftritt. Dennoch befand er, dass seine Mannschaft den Sieg verdient gehabt hätte: „Wenn man die zweite Halbzeit sieht − da waren wir klar überlegen, hatten viele Chancen und Mühlhausen hat einen Ball so gerade eben noch von der Linie gekratzt.“
Weil auch der Drittplatzierte, TuS Niederaden, sein Derby bei Westfalia Wethmar II überraschend mit 4:5 verlor, trennen die Teams im Ranking weiterhin fünf Punkte. „Das war unser großes Glück“, so Verim, der mit dem TSC auf Rang zwei nun drei Zähler hinter Spitzenreiter TuS Hemmerde steht. Er geht jedoch nicht davon aus, dass seine Mannschaft nun „Muffensausen“ bekommen könnte − auch wenn es die zweite Pflichtspielniederlage in Folge war (im Dezember das bittere Last-Minute-1:2 gegen Niederaden).
Sonntag gegen GS Cappenberg II
Die neuerliche Pleite gegen Mühlhausen erklärt Verim so: „Zuletzt konnten wir nicht so richtig trainieren, weil uns die Grippewelle erwischt hat und viele Spieler im Schichtdienst nicht kommen konnten. Daher waren wir gegen Mühlhausen nicht richtig frisch.“

Das solle sich laut dem Trainer in dieser Woche aber ändern. Der volle Fokus liegt nun auf dem nächsten Verfolger aus der oberen Tabellenregion: Am Sonntag geht’s um 15 Uhr zu GS Cappenberg II (6.), das zuletzt noch eine 2:0-Führung gegen den FC Romania Unita verspielte (Endstand: 2:2).
„Die Kreisliga B ist sehr ausgeglichen. Wir werden keine Mannschaft unterschätzen und begegnen jedem Gegner mit vollem Respekt“, so Verim. Und weiter: „Klar ist aber auch: Für unser Ziel müssen wir noch einige Spiele gewinnen. Das müssen wir schon gegen Cappenberg hinkriegen.“ Der TSC braucht also dringend wieder Erfolgserlebnisse in der Liga. Darauf verlassen, dass auch die Konkurrenz weiter Federn lässt, können sich die ambitionierten Kamener nicht. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob der TSC wirklich aufstiegsreif ist.