
Nico Lenz hat sich eine Horrorverletzung zugezogen. © Sebastian Reith
Verletzter KSC-Leader Nico Lenz: „Diese Verletzung kostete mich einmal die Profi-Karriere“
Fußball
Fast ein ganzes Jahr fällt Nico Lenz, Spielführer des Kamener SC, aus. Eine ähnliche Verletzung bremste den Amateurkicker schon einmal aus − kurz vor dem Sprung in den bezahlten Fußball.
Nico Lenz, verletzter Spielführer des Fußball-A-Kreisligisten Kamener SC, war mächtig gerührt, als am vergangenen Sonntag seine Teamkollegen nach dem 1:0 gegen den PSV Bork sein Trikot mit der Aufschrift „Wir kämpfen und siegen für Dich!“ entgegenstreckten. So eine komplizierte Knieverletzung kostetet den 27-Jährigen aus Unna in früheren Jahren schon eine mögliche Profi-Karriere.
„Das hat ganz schön gescheppert, das war richtig schmerzhaft“, erinnert sich Nico Lenz noch an das Training zurück, als er sich quasi alles im linken Knie gerissen hat: Innen- und Außenmeniskus, Bänder und das Kreuzband. „Auf einer Schmerz-Skala bis 10 war es die volle 10.“
Spielführer des Kamener SC wird ein zweites Mal operiert
Mit dem Rettungswagen ging es ins Krankenhaus, die erste Operation liegt bereits hinter ihm. Am 27. September steht für den KSC-Leader der zweite Eingriff im Evangelischen Krankenhaus in Castrop-Rauxel an. Dann folgt die Reha − und dafür nimmt sich die Kicker die nötige Zeit. „Ich will nicht, das ich irgendwann einmal mit Folgeschäden zu kämpfen habe“, sagt er.

Kapitän Nico Lenz (r.) - hier mit Frau Sarah und Ex-Torjäger Klaus „Teckel“ Evers - verfolgt die Begegnungen des Kamener SC aktuell mit Knieverletzung nur vom Spielfeldrand aus. © Thorsten Teimann
Denn: Die gleiche Verletzung hatte Nico Lenz schon einmal am anderen Knie. Damals kickte er noch für Westfalia Wickede und hatte bereits den Vertrag beim Regionalligisten RW Ahlen in der Tasche. Das ist der Klub, in dem er seit der C-Jugend durchweg gespielt hat und bereits als A-Junior in der Oberliga-Mannschaft zum Einsatz kam.
Der Sprung hin zum professionellen Fußball stand an − wurde aber jäh unterbunden. „Ich habe in der Folgesaison an der Werse kein einziges Mal gespielt“, erklärt Lenz, dass ihm damals die Verletzung am rechten Knie eine mögliche Profi-Karriere gekostet habe.
Nico Lenz unterstützt den Kamener SC vom Spielfeldrand aus
Und auch jetzt wird Lenz ein gutes Jahr aussetzen müssen. „Ich bin freitags beim Training und sonntags bei den Spielen, mehr geht derzeit nicht. An aktiven Fußball denke ich vermutlich erstmal wieder im April nächsten Jahres“, hofft er auf eine baldige Genesung. Die Trikotaktion vom Sonntag fand er übrigens „Weltklasse“.
Indes ist er davon überzeugt, dass sein Kamener SC wieder die Saison „rocken“ wird. „Aufstiegsspiele gehören für einen Meister in keine Liga. Nicht in der Regionalliga und auch nicht in der Kreisliga“, sagt er und weiß aber auch, dass die vergebene Aufstiegschance noch tief in den Köpfen seine Teamkameraden steckt. „Diese Regel gehört nirgendwo hin.“
67er Jahrgang aus dem Herzen Westfalens. Lokaljournalist durch und durch, seit über 25 Jahren mit dem geschärften Blick auf das Sportgeschehen zwischen Lippe und Ruhr.
