Gefährliche Situationen im Autobahnkreuz Dortmund/Unna Parallelverkehr soll bald Geschichte sein

Von Claudia Lohmann
Autobahnkreuz: Strapazen auf Parallelspuren sollen bald Geschichte sein
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Ein ganz normaler Mittag im Autobahnkreuz Dortmund/Unna. Genauer gesagt auf den beiden Parallelspuren im Norden des Kreuzes, auf denen Verkehr von der B1 aus Richtung Dortmund bzw. der A44 aus Kassel und der Verkehr von der A1 aufeinandertreffen, um die Fahrbahnen zu wechseln. Die einen wollen auf die B1 abfahren, die anderen auf die A1 in Richtung Bremen auffahren. Doch weil es auf der rechten Fahrspur der A1 häufig stockt, fällt es letzteren schwer, sich auf der vollen Spur einzuordnen.

Sie warten auf der rechten Spur, um auf die linke zu kommen, während die Autos, die von der A1 kommen und auf die B1 abfahren wollen, ungeduldig über durchgezogene Linien, Sperrflächen und Standspuren fahren, um möglichst früh und schnell auf die rechte Fahrbahn zu gelangen. Die ist meist frei – also warum warten, bis es auf der linken Spur vorangeht und die Linie nicht mehr durchgezogen ist?

Statt im fließenden Verkehr die Spuren zu wechseln, entsteht an manchen Tagen heilloses Chaos. Chaos, welches es so nach dem Umbau des Autobahnkreuzes, das A1 mit A44 verbindet, nicht mehr geben soll.

Einmal natürlich, weil dann die Baustelle Geschichte ist. Aber auch, weil der Verkehr deutlich entzerrt werden soll. Künftig werden die Autos, die von der B1 (bald A 40) aus Dortmund auf die A1 Richtung Bremen wollen, über einen eigenen Überflieger auf die A1 fahren. Gleiches passiert in die Gegenrichtung für jene Verkehrsteilnehmer, die von der A44 aus Kassel auf die A1 in Richtung Köln fahren.

Eine Illustration der Autobahn GmbH zeigt das Autobahnkreuz Dortmund/Unna im aktuellen Zustand.
So sieht das Autobahnkreuz Dortmund/Unna derzeit aus. Wer die Autobahnen wechselt, muss erst einmal im Kreis fahren und sich dann im Parallelverkehr neu einfädeln. Künftig hat jede der vier Verbindungen eine eigene Verkehrsführung. © Autobahn GmbH
Eine Illustration der Autobahn GmbH zeigt die neue Verkehrsführung nach dem Umbau des Autobahnkreuzes Dortmund/Unna.
Diese Illustration der Autobahn GmbH zeigt deutlich, wie sehr der Verkehr nach dem Umbau entlastet wird. Durch zwei neue Überflieger sollen sich die Autos nicht mehr auf den Parallelspuren begegnen und kreuzen. © Autobahn GmbH

Weniger Begegnungen

Wie die Autobahn GmbH auf ihrer Projektseite über den Umbau des Autobahnkreuzes erklärt, fallen durch die beiden Überflieger die beiden Kreisfahrten im Nordwesten und Südosten weg. „Der Vorteil dabei ist, dass jede der vier Verbindungen nun ihre eigene Verkehrsbeziehung hat und sich Verkehrsteilnehmer nicht mehr auf den Parallelspuren begegnen und kreuzen müssen“, heißt es dazu auf der Seite. „Außerdem muss auf einem Überflieger nicht so stark abgebremst werden wie auf einer Kreisfahrt.“

Diese beiden Vorteile, die das neue Autobahnkreuz mit sich bringen wird, verbessern laut Autobahn GmbH den Verkehrsfluss im Kreuz Dortmund/Unna erheblich. Zusätzlich würden auf einer Länge von circa drei Kilometern die Ein- bzw. Ausfädelungsstreifen angepasst.

Zehn Jahre Bauzeit

Bis die Besserung kommt, ist allerdings Geduld gefragt. Denn der Umbau zieht Baustellen mit sich – unter anderem müssen bekanntlich Brücken abgerissen und neu gebaut werden. Hier greift also ganz das Motto: „Es muss erst schlechter werden, bevor es besser wird“.

Nach derzeitigem Plan ist laut Autobahn GmbH mit einer Gesamtbauzeit von zehn Jahren zu rechnen, Beginn der vorbereitenden Maßnahmen war April 2022. „Die Autobahn Westfalen arbeitet jedoch daran, den Bauablauf noch weiter zu optimieren und die Einschränkungen für die Verkehrsteilnehmer so gering wie möglich zu halten“, heißt es.

Ein abfotografierter Bildschirm zeigt eine Karte mit dem Autobahnkreuz Dortmund/Unna. Eine Linie ist rot.
Ein Blick auf die Verkehrslage am 13. Dezember um 14.50 Uhr: Dort, wo im Autobahnkreuz Dortmund/Unna mehrere Verkehre auf zwei Parallelspuren treffen, um dort die Richtung zu ändern, staut es sich. Das hängt auch mit der Baustelle zusammen. (Quelle: verkehr.nrw) © Claudia Lohmann