Es ist eine Summe, die für die meisten Menschen nur schwer begreifbar sein wird: In den kommenden zehn Jahren plant die Urenco, zur Entwicklung des Standortes Gronau deutlich über eine Milliarde Euro zu investieren. Das erklärte der Geschäftsführer von Urenco Deutschland, Dr. Jörg Harren, anlässlich der offiziellen Inbetriebnahme des Urenco Solar Parks und eines neuen Bürogebäudes am Montagmittag vor zahlreichen Mitarbeitern und geladenen Gästen.
Entstanden ist in den zurückliegenden Monaten ein modernes Bürogebäude. Auf einer Fläche von rund 2000 Quadratmetern werden in Kürze bis zu 100 Mitarbeiter ihre Arbeitsplätze finden – und zwar aus den Reihen der Urenco wie auch dem Schwesterunternehmen Urenco Technology and Development (UTD). „Ich bin überzeugt, dass dieses Gebäude nicht nur ein symbolischer Ausdruck für unser Wachstum und unsere Zukunft ist, sondern auch ein neuer Ort der Zusammenarbeit, der Innovation und des Austauschs“, erklärte der Geschäftsführer.
Bürogebäude und PV-Anlage
„Wir weihen demnach nicht nur ein neues Gebäude ein, sondern auch einen neuen Abschnitt unserer gemeinsamen Geschichte“, schwärmte Dr. Harren von den damit verbundenen Perspektiven. „Ein Abschnitt, der auf Teamarbeit, Zusammenarbeit und einem klaren Fokus auf die Zukunft basiert.“ Der Tag solle als einen Startpunkt für die nächsten spannenden Kapitel in der Entwicklung von Urenco Deutschland gesehen werden, ermutigte er die anwesenden Mitarbeiter.
Entstanden ist in den zurückliegenden Monaten auch eine Solaranlage mit einer Spitzenleistung von 5,9 Megawatt. Sie besteht aus insgesamt 14.112 Solarmodulen und wird kombiniert mit einem Zehn-Megawattstunden-Batteriespeicher, der gleichzeitig einen Beitrag zur Netzstabilisierung liefern soll.
Das solare Kraftwerk wäre rechnerisch in der Lage, 1400 Vier-Personen-Haushalte mit Energie zu versorgen. „Für uns als Unternehmen, das sich bereits bis 2040 verpflichtet hat, klimaneutral zu produzieren, ist diese Photovoltaikanlage ein weiterer Schritt in die richtige Richtung“, betonte der Geschäftsführer.
Errichtet wurden in diesem Zusammenhang, neben den bereits vorhandenen Ladesäulen auf dem Firmenareal, 20 weitere auf dem angrenzenden Parkplatz. „Diese können künftig direkt mit der Solarenergie versorgt werden und somit auch einen Beitrag zur Förderung der Elektromobilität leisten“, erläuterte Dr. Harren.
Wie Projektleiter Thomas Bußmann berichtete, könne zeitnah damit gerechnet werden, dass die Mitarbeiter in ihre neuen Büros einziehen dürfen. Derzeit würden noch abschließende Arbeiten erledigt. Schon zu Ostern könnte die Einrichtung bezugsfertig sein.
Chris Chater, Chief Technology Officer von UTD, verdeutlichte, dass das Unternehmen ein Global Player ist. Am Standort Gronau werde an der Zukunft der neuen, kleinen Atomkraftwerke gearbeitet, die in vielen Ländern künftig für Energieversorgungssicherheit sorgen werden. In seiner auf Englisch gehaltenen Ansprache äußerte er die Hoffnung, dass dies auch künftig in Deutschland der Fall sein werde.
Bürgermeister Rainer Doetkotte hob die Bedeutung der Investitionen am Standort als wichtiges Signal für die Kommune hervor. „Sie ist in vielerlei Hinsicht gut für die Stadt“, äußerte er seine Freude und wertete sie als Bekenntnis zu Gronau. Nicht nur der Solarpark zeige, dass das Unternehmen die Weichen in Richtung Zukunft gestellt habe.
Zeichen auf Veränderung
Bei den noch vorhandenen Containern, in denen aktuell ein Teil der Mitarbeiter untergebracht sind, machte er eine Parallele zur Stadt aus, die auch in neue Gebäude investiere, und wertete sie als Zeichen für Veränderung und als Signal für die nächsten Generationen.
Landrat Dr. Kai Zwicker wies darauf hin, dass die Bedeutung der Urenco weit über die Stadt und die Region hinausgehe. „Sie sind ein wichtiger Faktor für die Energieversorgung der westlichen Welt“, hob er die Funktion des Unternehmens hervor. „Klimaneutralität und Kernenergie sind kein Widerspruch.“ Eine sichere Energieversorgung sei für den Wohlstand der Menschen wichtig und leiste einen Beitrag für den Frieden in Europa und der Welt.