Unwetter über Deutschland EM-Fanzonen geschlossen und Hurricane-Festival unterbrochen

Unwetter über Deutschland: EM-Fanzonen geschlossen und Hurricane-Festival unterbrochen
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Der Start ins Wochenende ist für viele Menschen in Deutschland gewittrig ausgefallen. Bis in den Freitagabend hinein erwartete der Deutsche Wetterdienst (DWD) vor allem im Südosten und Osten eine erhöhte Unwettergefahr. Im Osten Deutschlands seien einzelne Tornados nicht ausgeschlossen, hieß es im DWD-Warnlagebericht. Am Abend hob der DWD schließlich alle Unwetterwarnungen vor schweren Gewittern auf, warnte aber weiter vor starken Gewittern in Teilen Deutschlands. Auch in NRW gab es Unwetterwarnungen.

Zum Nachmittag hatte der DWD mit starken Gewittern „in fast allen Regionen Deutschlands“ gerechnet. Folgen hatte das - wie schon in den vergangenen Tagen - auch für Fußballfans bei der laufenden Europameisterschaft (EM). In Berlin wurden die Fanzonen am Brandenburger Tor und am Reichstag vorsorglich geschlossen. Rechtzeitig zum EM-Spiel der Gruppe D zwischen Polen und Österreich im Berliner Olympiastadion um 18 Uhr ließ der Veranstalter aber wieder Fußballfans auf das Areal. In Leipzig sollte die EM-Fanzone wegen der Wetterlage später als geplant öffnen, wo die Niederlande und Frankreich aufeinander treffen.

Regentropfen fallen in eine Pfütze beim Public Viewing in der Fanzone.
Regentropfen fallen in eine Pfütze beim Public Viewing in der Fanzone. © picture alliance/dpa

In Südbrandenburg stürzten wegen starken Winds zahlreiche Bäume um. Menschen kamen nach ersten Erkenntnissen nicht zu Schaden, aber die Feuerwehr hatte dennoch zahlreiche Einsätze.

Unwetter treffen auch wieder EM-Fanzonen

Die Unwetter störten im Süden Sachsen-Anhalts den Zugverkehr. Im Raum Bitterfeld und Dessau seien Oberleitungen beschädigt worden, teilte die Deutsche Bahn auf X mit. Nach Angaben der Leitstelle Anhalt-Bitterfeld stürzten Bäume um. Betroffen waren laut Bahn die ICE-Verbindungen zwischen Berlin und Leipzig.

Beispielsweise im Landkreis Mansfeld-Südharz in Sachsen-Anhalt rückte die Feuerwehr nach eigenen Angaben unter anderem wegen überfluteter Straßen und Keller sowie wegen Schlammlawinen aus. 18 Feuerwehren seien alarmiert worden, die zu zahlreichen Einsätzen ausgerückt seien, teilte die Leitstelle in Sangerhausen mit. Auf der Autobahn 38 bei Eisfeld kam es kurzzeitig zu Behinderungen, weil die Fahrbahn unter Wasser stand.

Autofahrer befreien eine Straße von abgeknickten Ästen. Über die Stadt Zörbig im Landkreis Anhalt-Bitterfeld ist eine heftige Gewitterzelle gezogen und richtete zahlreiche Schäden an.
Autofahrer befreien eine Straße von abgeknickten Ästen. Über die Stadt Zörbig im Landkreis Anhalt-Bitterfeld ist eine heftige Gewitterzelle gezogen und richtete zahlreiche Schäden an. © picture alliance/dpa

Auch in Thüringen war die Feuerwehr unwetterbedingt im Einsatz. In Gotha etwa seien Gullys und Keller überflutet gewesen, teilte das Landratsamt mit. Vollgelaufene Keller und überflutete Gullys beschäftigten auch die Feuerwehren in Floh-Seligenthal im thüringischen Landkreis Schmalkalden-Meiningen. Besonders betroffen war nach Angaben eines Sprechers der Rettungsleitstelle der Ortsteil Struth-Helmershof. Demnach kam es durch einen kurzen Schauer zu Wasser und Schlamm auf der Hauptstraße.

Festivalbesucher trotzen dem Regen

Mit viel Regen und noch mehr Matsch begann das Southside-Musikfestival in Neuhausen ob Eck nördlich des Bodensees. Wegen des schlechten Wetters verzögerte sich der Einlass an einem Eingang etwas.

Bei regnerischem Wetter begann auch das Schwesterfestival Hurricane im niedersächsischen Scheeßel. Wegen Starkregens war eine der Bühnen am Abend nicht mehr bespielbar, der Auftritt der britischen Indie-Rock-Band The Kooks konnte nicht wie geplant stattfinden. Die Stimmung auf dem weitläufigen Festivalgelände war nach Beobachtung eines dpa-Reporters dennoch ausgelassen. Der Regen schien den meist jungen Menschen wenig auszumachen.

Zwei Festivalbesucher tragen Regenponchos, während dunkle Regenwolken über das Gelände des Hurricane Festivals hinwegziehen. Das Open-Air-Festival findet vom 21. bis zum 23.06. statt.
Zwei Festivalbesucher tragen Regenponchos, während dunkle Regenwolken über das Gelände des Hurricane Festivals hinwegziehen. Das Open-Air-Festival findet vom 21. bis zum 23.06. statt. © picture alliance/dpa

Und hier die weitere Vorhersage der DWD-Meteorologen: „Die feuchte, sehr warme und gewitterträchtigste Subtropikluft wird langsam nach Osten verdrängt.“ In der Nacht herrscht anfangs weiterhin Unwettergefahr, in der ersten Nachthälfte klingen die Gewitter jedoch ab. Gebietsweise kann jedoch noch Starkregen fallen. Am Samstag sind noch im Nordosten und Osten einzelne Schauer, im Süden einzelne Gewitter mit Starkregen möglich. Spätestens ab Sonntag beruhige sich das Wetter deutlich.

dpa