Garten von Mark und Susanne H. aus Fröndenberg: Sonst ein Kleinod, seit dem Unwetter bedeckt von einer braunen Schlammlache.

© privat

Unwetter-Schock im Urlaub: Am Ostseestrand, als das Zuhause absoff

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Sie saßen am Ostseestrand, als sie am Sonntagnachmittag die ersten Unwetterbilder aus der Heimat erreichten. Dann wurde klar, dass auch ihr Haus nicht verschont geblieben ist.

von Alexander Heine

Fröndenberg

, 04.07.2021, 19:40 Uhr / Lesedauer: 1 min

Gut vier Autostunden liegen zwischen Fröndenberg und Kellenhusen. Das Wetter dort war am Sonntag genau so, wie Mark und Susanne H. (Namen von der Redaktion geändert) es sich für den Urlaub mit ihren beiden Kindern gewünscht hatten: Trocken, sonnig und warm. Während die vierköpfige Familie den zweiten Urlaubstag am Ostseestrand verlebte, war zuhause Land unter.

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Der Schreck muss groß gewesen sein, als die Familie die ersten Bilder aus der Heimat erreichten. Fotos von Schlammwüsten und Videos, die reißende Wasserströme zeigen – und zwar dort, wo eigentlich gar kein Wasser sein sollte.

Ganze Straßenzüge wurden zu braunen Schlammwüsten

Familie H. wohnt im Fröndenberger Osten, wo einzelne Dörfer besonders vom Unwetter getroffen worden sind. Wassermassen schossen über die Felder und rissen Dreck und Geröll mit sich, nach dem Unwetter glichen ganze Straßenzüge braunen Schlammwüsten. Als klar war, dass auch ihr Haus nicht verschont geblieben ist, ließen die Vier alles stehen und liegen und machten sich sofort auf den Heimweg.

Zuhause packten da schon Freunde und Familie mit an, um zu retten, was zu retten ist. Familie H. hatte im Vergleich zu anderen in den Ostdörfern noch Glück. „Nur“ wenige Zentimeter Wasser im Keller, bei anderen stand der Sumpf da schon viel höher. Auch der idyllische Garten, den die Eltern mit viel Liebe zum Detail zu einem echten Kleinod gestaltet hatten: bedeckt von einer braunen Schmutzlache.

Hier lässt es sich sonst gemütlich sitzen, am Sonntag ist der Garten von Wasser und Schlamm überschwemmt worden.

Hier lässt es sich sonst gemütlich sitzen, am Sonntag ist der Garten von Wasser und Schlamm überschwemmt worden. © privat

„Wir sind allen, die zuhause schon anpacken, unendlich dankbar“, sagte Susanne H. am frühen Abend im Gespräch mit dieser Redaktion. Da hatte die Familie sich zwar gerade erst ins Auto gesetzt, den Urlaub aber schon weit hinter sich gelassen... Denn auch wenn Sack und Pack noch im hohen Norden ist, gilt es jetzt erstmal, zuhause mit anzupacken.