Unterstützte Münsterländerin den IS? Wie eine Frau in Syrien zur Helferin geworden sein soll

Frau aus Münsterland soll IS unterstützt haben
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Wegen der mutmaßlichen Mitgliedschaft in der Terrororganisation Islamischen Staat (IS) muss sich eine Frau aus dem Kreis Steinfurt verantworten. Die Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf hat die 30-Jährige vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf außerdem wegen der Verletzung der Fürsorge- und Erziehungspflicht angeklagt, wie die Behörde am Donnerstag mitteilte. Über die Zulassung der Anklage muss das OLG noch entscheiden.

Laut den Ermittlungen der Zentralstelle Terrorismusverfolgung Nordrhein-Westfalen (ZenTer NRW) ist die Frau im Mai 2014 mit ihrem minderjährigen Sohn aus der Türkei nach Syrien ausgereist, um dort ihren beim Islamischen Staat (IS) tätigen Mann zu unterstützen. Von seinen Kampfeinsätzen soll sie gewusst haben.

Frau sitzt seit Oktober 2022 in U-Haft

Außerdem soll sie die Einschleusung weiterer IS-Angehörigen organisiert und versucht haben, weitere Personen in Deutschland zur Ausreise nach Syrien zu überreden. Laut Anklage soll sie auch versucht haben, Gelder für den IS zu beschaffen. Im Herbst 2015 brauchte die Frau in Syrien ihr zweites Kind zur Welt, obwohl beide Kinder ständig in Lebensgefahr schwebten.

Die Frau mit einem deutschen und türkischen Pass sitzt seit Oktober 2022 in Untersuchungshaft. 2019 war sie von kurdischen Soldaten aufgegriffen worden und stand bis zur Rückholung nach Deutschland unter deren Kontrolle. Für die Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung sieht das Strafgesetzbuch ein bis zehn Jahre Haft vor.

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