Unternehmer aus NRW seit Mitte Oktober 2023 vermisst Mordanklage gegen 37-Jährigen erhoben

Unternehmer wird seit Wochen vermisst: Wo sind Jörg Döhnert und sein weißer Porsche Cayenne?
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Verschwundener Unternehmer: Staatsanwaltschaft erhebt Mordanklage

Update 23.2., 12.20 Uhr: Im Fall eines vermissten Unternehmers aus Hüllhorst bei Minden hat die Staatsanwaltschaft Bielefeld Anklage gegen einen 37-Jährigen erhoben. Die Ermittler werfen dem Mann aus Enger im Kreis Herford Mord aus Habgier und zur Ermöglichung einer Straftat vor, wie Staatsanwalt Christopher York am Freitag der Deutschen Presse-Agentur sagte. Zuvor hatte das „Westfalen-Blatt“ berichtet.

Der Angeklagte soll den Unternehmer getötet haben, um an dessen Immobilien und Besitz zu kommen. Laut York fehlt noch immer die Leiche des Unternehmers. Auf seinem Grundstück hatten Leichenspürhunde angeschlagen. Die Spurensicherung entdeckte geringe Blutspuren des Unternehmers. Sein Auto hatten die Ermittler in den Niederlanden sichergestellt.

In der Zwischenzeit war der 37-Jährige mit dem Wagen auf einem Parkplatz im niedersächsischen Melle gesehen worden. In dem Auto hatte das Handy des Unternehmers versteckt gelegen. Über die Einwahl in die jeweiligen Mobilfunkbereiche hatten die Ermittler den Weg des Wagens bis zur niederländischen Grenze nachvollziehen können.

Der 37-Jährige aus Enger bei Herford war knapp sieben Wochen nach dem Verschwinden des Unternehmers festgenommen worden. Er hatte laut York Autoschlüssel und Papiere des Opfers bei sich. Über die Zulassung der Anklage muss das Landgericht Bielefeld entscheiden.

Verschwundener Unternehmer: Tatort und mögliches Motiv entdeckt

Update 24.1., 15.29 Uhr: Im Fall des vermissten Unternehmers aus Hüllhorst bei Minden hat die Mordkommission den mutmaßlichen Tatort entdeckt. Der 62-Jährige sei Spuren zufolge noch auf seinem eigenen Betriebsgelände angegriffen worden, teilte die Polizei am Mittwoch in Bielefeld mit. Leichenspürhunde hatten in einem Werkstattbereich angeschlagen. Dort waren dann nicht nur Kampf- sondern auch Blutspuren entdeckt worden, die Analysen zufolge von dem 62-Jährigen stammen. Wegen der Tat sitzt ein 37-Jähriger in Untersuchungshaft.

Die Ermittler förderten auch ein mögliches Tatmotiv ans Licht: Der Verdächtige habe wegen einer anstehenden Zwangsräumung unter Druck gestanden und dringend eine Abstellfläche gesucht für Boote, Trailer und Autos. Tatsächlich hatte er seine sperrigen Güter dann auch auf das Gelände gebracht und sich als Nachmieter bezeichnet. Einen Miet- oder Pachtvertrag zwischen ihm und dem Unternehmer fanden die Ermittler nicht. Dessen Leiche ist nach wie vor nicht aufgetaucht. Sein Auto hatten die Ermittler in den Niederlanden sichergestellt.

Wie sich inzwischen herausstellte, war der 37-Jährige zuvor mit dem Wagen des Unternehmers im niedersächsischen Melle, wo er einen Parkplatz dafür gesucht haben soll. In dem Auto hatte das Handy des Unternehmers versteckt gelegen. Über die Einwahl in die jeweiligen Mobilfunkbereiche hatten die Ermittler den Weg des Wagens bis zur niederländischen Grenze nachvollziehen können. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Unternehmer noch lebt, ist nach Angaben von Staatsanwalt Christopher York „verschwindend gering“.

Nach seinem Verschwinden seien keine Lebenszeichen mehr feststellbar. Der 37-Jährige aus Enger bei Herford war knapp sieben Wochen nach dem Verschwinden des Unternehmers festgenommen worden. Die Ermittler werfen ihm Totschlag vor.

Auto des Vermissten in den Niederlanden entdeckt

Update 8.12. 15.49 Uhr: Im Fall des vermissten Unternehmers aus Hüllhorst bei Minden ist das Auto des 62-Jährigen in den Niederlanden entdeckt worden. Der gesuchte SUV stand in der Stadt Hengelo bei Enschede, wie Staatsanwaltschaft und Polizei gemeinsam am Freitag mitteilten. Ein Zeuge, der durch das Fahndungsplakat auf das Auto aufmerksam wurde, meldete sich bei der Mordkommission. Die Ermittler stellten das Fahrzeug sicher und leiteten die Überführung nach Deutschland ein.

Wo sich der Vermisste befinden könnte, war weiterhin unklar. Auch wer das Auto des Vermissten zuletzt gefahren hat, war noch unklar. Der 62 Jahre alte Unternehmer Jörg D. wird seit dem 18. Oktober vermisst. „Der Wagen ist ein wichtiger Bestandteil unserer weiteren Arbeit. Nun steht eine umfangreiche Spurensicherung an, um Aufschluss über das Verschwinden des 62-jährigen Unternehmers zu erlangen“, sagte der Leiter der Mordkommission, Markus Mertens, in der Mitteilung.

Vermisster Unternehmer: 37-Jähriger unter Totschlag-Verdacht

Update 6.12. 9:45 Uhr: Knapp sieben Wochen nach dem Verschwinden eines Unternehmers (62) aus Hüllhorst bei Minden hat die Polizei einen 37-Jährigen aus Enger festgenommen. Die Ermittler werfen ihm Totschlag vor. Er kam in Untersuchungshaft, wie Polizei und Staatsanwaltschaft Bielefeld am Mittwoch mitteilten. Zuvor hatte das "Westfalen-Blatt" über die Festnahme berichtet.

Der 62-jährige Unternehmer Jörg D. wird seit dem 18. Oktober vermisst. An dem Tag soll er in Hüllhorst ein Firmengebäude an einen Nachmieter übergeben haben.

Der Tatverdächtige sei bereits früh in den Fokus der Ermittler geraten, so die Polizei. Verdachtsmomente hätten sich im Zusammenhang mit der Übernahme einer Firmenimmobilie als Nachmieter ergeben. Wo sich der Vermisste befinden könnte, ist noch unklar. Gesucht wird weiterhin auch das Auto des Vermissten, ein weißer SUV.

Die Ermittlungen hätten den Verdacht ergeben, dass ein Tötungsdelikt vorliege, sagte eine Polizeisprecherin. Ob der Vermisste tatsächlich einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen ist, werde noch ermittelt.

Es habe Durchsuchungen gegeben, hieß es weiter. Ob dabei auch Spuren eines möglichen Tatorts entdeckt worden sein könnten, werde noch ermittelt. Wo durchsucht wurde, teilte die Polizei nicht mit.

Das Mobiltelefon des Verschwundenen war am 22. Oktober im niedersächsischen Melle geortet worden. Dort hatte an einem Sportplatz in einem Wohngebiet auch sein Wagen gestanden - ordnungsgemäß abgestellt und verschlossen. Einen Tag später war das Auto verschwunden.

Das Mobiltelefon des Vermissten war seit dem 23. Oktober ausgeschaltet. Es war zuletzt im äußersten Südwesten Niedersachsens nahe der niederländischen und der nordrhein-westfälischen Grenze geortet worden.

Jörg D. wird seit Wochen vermisst

Erstmeldung 01.12. 9 Uhr: Der 62-jährige Unternehmer Jörg Döhnert aus Hüllhorst bei Bielefeld wird seit Wochen vermisst. Nun hat die Polizei Bielefeld um Mithilfe bei der Suche nach dem Mann gebeten.

Döhnert soll bis zum 18. Oktober eine Firma in Hüllhorst betrieben haben, die sich mit Wasserstrahlschneidetechnik im Metallbau beschäftigte. Bevor er verschwand, soll er die Firma an einen Nachmieter übergeben haben, berichtet die Polizei. Das letzte Lebenszeichen datiert vom 18. Oktober, 14 Uhr.

Das Foto zeigt den Vermissten Jörg Döhnert.
Das Foto zeigt den Vermissten Jörg Döhnert. © Polizei Bielefeld

Doch nicht nur der Unternehmer ist verschwunden: Auch sein weißer Porsche Cayenne Diesel, Baujahr 2017, mit auffälligen roten Ledersitzen sei verschwunden. Das Auto hat das Kennzeichen MI-JD 9999.

Im Rahmen einer ersten Fahndung konnten die Beamten sein Mobiltelefon noch am Sonntag, 22. Oktober in Melle (Niedersachsen) orten. Gegen 11 Uhr fanden sie dort an einem Sportplatz in einem Wohngebiet auch den Porsche. Es war ordnungsgemäß abgestellt und verschlossen, heißt es. Im Kofferraum soll sich ein Koffer und die Jacke des Vermissten auf der Rückbank befunden haben. Dann, einen Tag später um 14.47 Uhr, sei das Fahrzeug dann verschwunden gewesen.

Das Foto zeigt den Parkplatz aus der Luft, auf dem der Porsche von Jörg Dahnert zuletzt gesehen wurde.
Auf diesem Parkplatz wurde der weiße Porsche Cayenne zuletzt gesehen. © Polizei Bielefeld

Handy ausgeschaltet

Döhnerts Handy ist zudem seit dem 23. Oktober ausgeschaltet. Eine letzte Ortung war an besagtem Montagmorgen gegen 0.25 Uhr erfolgreich. In der Nähe von Schüttdorf im äußersten Südwesten Niedersachsens nahe der niederländischen und der nordrhein-westfälischen Grenze (Autobahnkreuz A30/A31) habe sich das Telefon aus dem deutschen Mobilfunknetz ausgebucht.

Wie die Polizei berichtet, hatte der Vermisste seinen Lebensmittelpunkt vor geraumer Zeit nach Bulgarien verlegt und hielt sich nur noch gelegentlich in Hüllhorst auf. Umfangreiche Ermittlungs- und Fahndungsmaßnahmen seien bislang negativ verlaufen. Weiter heißt es in der Pressemitteilung: „Aktuell liegen keine Hinweise auf den Aufenthaltsort des Vermissten oder des von ihm genutzten Pkw vor.“

Der Gesuchte ist circa 1,80 Meter groß, kräftig mit Bauchansatz und trägt einen graumelierten Haarkranz. Er soll älter wirken, als er ist.

Der vermisste Jörg Döhnert.
Der vermisste Jörg Döhnert. © Polizei Bielefeld

Kapitaldelikt nicht auszuschließen

Doch warum sucht die Polizei überhaupt nach Jörg Döhnert? Wie die Behörde mitteilt, sei nach derzeitigen Erkenntnissen ein schweres Verbrechen nicht mehr auszuschließen. Das Polizeipräsidium Bielefeld hat eine Mordkommission „Cayenne“ eingerichtet.

Die Mordkommission fragt: „Wer kann Hinweise zum Verbleib des 62-Jährigen geben? Wer hatte nach dem 18.10.2023 noch Kontakt zu dem Vermissten? Wer hat in Melle im Bereich des Abstellortes des Porsche Cayenne in der Zeit zwischen dem 18. und 23.10.2023 verdächtige Beobachtungen gemacht?“

Hinweise nimmt die Mordkommission „Cayenne“ der Polizei Bielefeld unter 0521-545-0 entgegen. Zeugen können sich aber auch an jede andere Polizeidienststelle richten.

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