Unnaer Jugendtrainer (27) betrügt Kinder und Eltern Traum von BVB-Einlaufeskorte zerplatzt

Trainer (27) betrügt Kinder und Eltern: Bittere Enttäuschungen
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Er versprach Großes, hielt nichts, log, gab fremdes Geld aus und hinterließ einen Scherbenhaufen: Der ehemalige Trainer der Mini-Kicker der SG Massen nutzte das Vertrauen der Kinder und ihrer Eltern aus. Und das gleich zweimal. Auch versuchte er, die Polizei zu täuschen. Vor Gericht offenbarte der Unnaer (27) jetzt, wie es dazu kommen konnte.

Ende 2022 sammelte der Mann aus Unna insgesamt 1300 Euro bei den Eltern seiner Schützlinge ein und gab an, dass mit dem Geld eine Fahrt zu einem BVB-Spiel organisiert werden sollte und die kleinen Kicker als „Einlaufkinder“ mit den Spielern ins Stadion einziehen würden. Tatsächlich gab er das Geld für eigene Zwecke aus, ging Anfang März 2023 zur Polizei, erstattete Anzeige und behauptete, im Internet auf Betrüger reingefallen zu sein.

Darüber hinaus ergaunerte er weitere 321,90 Euro für den vermeintlichen Besuch eines Indoor-Spielplatzes. Nahezu überflüssig zu erwähnen, dass auch dieser Ausflug nicht stattfand und er das Geld anderweitig verwendete. Dann kamen seine Lügen allerdings ans Licht. Und damit verlor er nicht nur seine Position als Trainer.

Ein Aktenstapel und ein Strafgesetzbuch liegen auf einem Tisch.
Nun musste sich der Ex-Trainer vor Gericht verantworten. (Symbolbild) © Swen Pförtner/dpa/Symbolbild

Betrug in zwei Fällen und Vortäuschen einer Straftat wurden dem 27-Jährigen jetzt vor dem Amtsgericht Unna vorgeworfen. Er legte die Karten prompt auf den Tisch. „Ich will reinen Tisch machen“, betonte er nach Verlesung der Anklageschrift. Damals habe er finanzielle Probleme gehabt und deshalb habe er das fremde Geld für andere Zwecke ausgegeben. Er bereue es zutiefst, die Kinder so enttäuscht und deren Eltern betrogen zu haben.

Der Richter redete Klartext: „Das ist schon scheiße - muss man mal so sagen.“ Auch hakte er nach und fragte, wie es zu den Geldnöten gekommen sei. Der Angeklagte sprach daraufhin von seiner damaligen Spielsucht. „Ich habe keinen anderen Ausweg gesehen“, bekundete er, deutete an, dass er sich professionelle Hilfe suchen wolle und dass er seit nunmehr sechs Monaten nichts mehr mit Spielen zu tun habe. Und er übte sich erneut in Selbstkritik: Es sei wirklich schlimm, dass er die Kinder verletzt habe. Es tue ihm leid und er wolle das gerne gutmachen.

Massiver Vertrauensbruch und enttäuschte Kinder

Der massive Vertrauensbruch, die Enttäuschung für die Kinder und der erhebliche Schaden standen letztlich dem offenen Geständnis, einem glaubhaften Bedauern, einem leeren Strafregister, der Spielsucht als Hintergrund der Betrugstaten und der damit verbundenen Drucksituation gegenüber.

Der Unnaer wurde zu 450 Euro Geldstrafe verurteilt. Darüber hinaus ordnete der Richter die Einziehung der insgesamt 1621,90 Euro an. Und, in der Urteilsbegründung betonte der Richter erneut: „Die Kinder sind sicherlich sehr verzweifelt gewesen.“ Einen Widerspruch von dem verurteilten 27-Jährigen gab es daraufhin nicht.