Unna hätte Geld für neue Eishallentechnik

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Unna hätte Geld für neue Eishallentechnik

rnWBU erzielt Gewinnplus

Der marode Zustand der Unnaer Eishalle und ein Verzicht auf die neuen Bauten am Bahnhof haben die Geschäftsführung der WBU zuletzt in den Fokus gerückt. Nun überrascht die städtische Holdinggesellschaft mit einem unerwartet guten Jahresabschluss für 2017 – was durchaus Chancen für den Eissport bedeuten könnte.

Unna

, 15.08.2018, 17:03 Uhr / Lesedauer: 2 min

Nach der Prüfung der Berichte steht ein Überschuss von gut zwei Millionen Euro fest. Erwartet worden waren lediglich 740.000 Euro. Die WBU hat das Jahr 2017 also um 1,26 Millionen Euro besser abgeschlossen als vorausgesagt. Die Verbesserung kommt dem Haushalt der Stadt zugute: Die Wirtschaftsbetriebe Unna sind eine 100-prozentige Tochter der Kreisstadt Unna, müssen Gewinne an sie abführen. Damit trägt die WBU „in besonderem Maße zur Haushaltskonsolidierung bei“, wie es im Lagebericht von WBU-Geschäftsführer Karl-Gustav Mölle heißt. Allerdings dürfte diese Nachricht auch eine andere Verwendungsmöglichkeit auf die Agenda bringen: Die WBU ist Immobilieneigentümerin der Eishalle. Sie war nach dem Ausfall der Kälteanlage geschlossen worden. Die Sanierungskosten von 800.000 Euro wären nun finanzierbar.

Die Erfüllung öffentlicher Aufgaben scheint nicht mehr alleiniges Ziel der WBU zu sein. Sie versteht sich heute als Gesellschaft mit Gewinnerzielungsabsicht. Einnahmen steigern und Kosten senken, das Ergebnis verbessern und das Geld schließlich an die Stadt überweisen – so beschreibt der nun geprüfte Geschäftsbericht die Ziele der WBU. Die Wirtschaftliche Lage solle durch „gezielte Maßnahmen“ verbessert werden.

Zu diesen Maßnahmen hatte 2017 etwa die Gebührenerhöhung in den Großgaragen der WBU gehört. Effekte, die sich aus einem Verzicht auf die Eishalle ergeben können, werden im Geschäftsbericht für 2017 nicht beschrieben. Auch der inzwischen eingefrorene Bau eines Bürogebäudes mit Parkhaus am Bahnhof ist in dem Bericht noch als Prognose enthalten.

Dass es beim Jahresabschluss der WBU für 2017 eine positive Entwicklung geben könnte, hatte vor einigen Wochen der Geschäftsbericht der Stadtwerke angedeutet. Unnas Versorger hatte aus steuerlichen Gründen einen höheren Jahresüberschuss erzielt als erwartet. Der 76-prozentige Gesellschafteranteil der Stadt liegt formal bei ihrer Tochter WBU. Dorthin überweisen die Stadtwerke auch entsprechende Gewinnausschüttungen.

Doch die WBU wirtschaftet auch selbst erfolgreicher. Einige Einnahmepositionen – wie die Parkgebühren – konnten gesteigert werden. Kredite nimmt die WBU zunehmend nicht mehr selbst bei Banken auf, sondern indirekt über die Stadt. Deren Bonität sichert geringere Zinsen.