Eckhard Gransow und Uta Ziegenbein vom Patenschaftskreis Fröndenberg finden es ungerecht, dass Kinder aus geflüchteten Familien unterschiedlich behandelt werden, was den Eintritt ins Löhnbad betrifft.

Eckhard Gransow und Uta Ziegenbein vom Patenschaftskreis Fröndenberg finden es ungerecht, dass Kinder aus geflüchteten Familien unterschiedlich behandelt werden, was den Eintritt ins Löhnbad betrifft. © Maximilian Konrad

Ungerechtigkeit im Freibad: Geflüchtete zahlen unterschiedlichen Eintritt

rnGeflüchtete in Fröndenberg

Vor kurzem teilten die Stadtwerke Fröndenberg Wickede mit, dass es für ukrainische Geflüchtete Vergünstigungen gibt. Andere Neuankömmlinge profitieren nicht. Das regt Uta Ziegenbein auf.

Fröndenberg

, 24.05.2022, 17:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Irgendwas zwischen Kopfschütteln, Fassungslosigkeit und Enttäuschung: Auf diese Weise reagierte Uta Ziegenbein, als sie die Mail von Dirk Jürgens, dem Badeleiter des Löhnbads in Fröndenberg, bekam. „Die Mail empfand ich als abschätzige Antwort. Hier werden nicht alle gleich behandelt. Das ist ungerecht“, sagt sie.

Der Grund ihres Ärgers: Die Stadtwerke Fröndenberg Wickede hatten vor knapp zwei Wochen angekündigt, dass es Ermäßigungen für Geflüchtete aus der Ukraine geben wird. Genauer genommen: Erwachsene zahlen bei Vorlage des Passes 2,50 Euro statt 3,50 Euro und Kinder über sechs Jahren 1,50 Euro statt 2,50 Euro. Dese Vergünstigungen gelten jedoch nur für ukrainische Neuankömmlinge und das regt die Fröndenbergerin auf.

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„Eine Abweichung wäre ungerecht und nicht mehr händelbar“

„Ich gehe mit mehreren Kindern der Flüchtlingsunterkunft in Stentrop einmal die Woche ins Löhnbad und bringe den Kindern dort das Schwimmen bei. Da die Familien kaum finanzielle Mittel haben, habe ich angefragt, ob wir eine Ermäßigung bekommen können oder ob der Eintritt erlassen werden kann.“

Im Löhnbad gelten unterschiedliche Ermäßigungen für Geflüchtete.

Im Löhnbad gelten unterschiedliche Ermäßigungen für Geflüchtete. © Maximilian Konrad/Archiv

Die Antwort fiel jedoch nicht wie gewünscht aus. „Sicher haben Sie Verständnis dafür, dass wir aus Gerechtigkeitsgründen das Bestreben haben, klare und einheitliche Vereinbarungen zu treffen, die für alle gelten. Eine Abweichung davon wäre ungerecht und nicht mehr händelbar“, teilte Badeleiter Dirk Jürgens mit. Kurzum: Eine Ermäßigung für geflüchtete Kinder, die nicht aus der Ukraine stammen, ist nicht in Sicht.

„Die Kleinen wundern sich darüber, warum sie zu unterschiedlichen Preisen ins Freibad kommen“

„Ich finde, hier widersprechen sich die Stadtwerke selbst. Einerseits gibt es Vergünstigungen für Kinder aus der Ukraine, andererseits gelten diese für andere nicht. Hier wird eine Unterscheidung gemacht, die man den Kindern nicht zumuten kann“, sagt Ziegenbein, die sich seit zwei Jahren ehrenamtlich im Patenschaftskreis engagiert.

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In der Flüchtlingsunterkunft in Stentrop sind sowohl Geflüchtete aus der Ukraine als auch aus anderen Ländern untergebracht. Familien tauschen sich aus, Kinder spielen miteinander. „Die Kleinen bekommen das mit und wundern sich darüber, warum sie zu unterschiedlichen Preisen ins Freibad kommen“, erzählt die Fröndenbergerin.

Eine Nachfrage bezüglich der Ungleichbehandlung bei den Stadtwerken ergab nur eine kurze Antwort: „Der ermäßigte Preis von 2,50 Euro auf 1,50 Euro gilt für Personen, die die Voraussetzungen erfüllen“, teilte Ewald Prünte von der Unternehmenskommunikation mit.