Ukraine-Krieg trifft NRW-Firmen hart Handel mit Russland kommt zum Erliegen - aber nur fast

Ukraine-Krieg trifft NRW-Firmen hart: Handel mit Russland kommt zum Erliegen - aber nur fast
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Als Russland am 24. Februar 2022 in die Ukraine einmarschierte, reagierte der Westen, auch Deutschland, mit mehreren massiven Sanktionswellen. Dass dabei eine ganze Reihe von Sanktionen auch drastische Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft haben würden, war dabei allein Beteiligten von Anfang an klar.

Jetzt gibt es Zahlen, die das Ausmaß dieser Folgen für Nordrhein-Westfalen sichtbar werden lassen. Nachzulesen sind sie in einer Antwort der NRW-Landesregierung auf eine Anfrage der AfD.

Demnach wurden im Februar 2022 noch Waren im Wert von 489 Millionen Euro aus Russland nach Nordrhein-Westfalen importiert. Ein Jahr später, im Februar 2023, waren es dagegen nur noch Waren im Wert von 81 Millionen Euro. Das bedeutet einen Rückgang um 83 Prozent.

Besonders krass fällt – wie nicht anders zu erwarten war – der Rückgang bei Erdöl und Gas aus. Lag der Wert der Einfuhren nach NRW für diese Waren im Februar 2022 noch bei 85 Millionen Euro, kam der Import im September 2022 komplett zum Erliegen. Und das ist bis heute so geblieben. Es gibt keine Einfuhren von Öl und Gas mehr aus Russland nach NRW.

Bei Kohle gibt es eine bemerkenswerte Entwicklung

Dass der Handel mit Russland auch auf dem Energiesektor allerdings nicht komplett zum Erliegen gekommen ist, zeigen die Zahlen für den Import von Kohle. Hier gingen die Einfuhren zwar auch massiv zurück – von einem Warenwert in Höhe von 120 Millionen Euro auf neun Millionen Euro im Februar 2023 – aber eben nicht auf null.

Besonders bemerkenswert ist dabei, dass es innerhalb des Jahres 2022 sogar einen Anstieg beim Import von Kohle aus Russland gab. So schnellte der Wert beispielsweise im September vergangenen Jahres auf einen Warenwert von 181,8 Millionen Euro hoch.

Selbstverständlich sind nicht nur die Importe, sondern auch die Exporte von den Sanktionen betroffen. Führten nordrhein-westfälische Firmen im Februar 2022 noch Waren im Wert von 276 Millionen Euro nach Russland aus, so sank dieser Wert bis zum Februar auf 114 Millionen Euro. Das bedeutet einen Rückgang um rund 60 Prozent.

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