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Trotz steigender Corona-Zahlen gibt es 7 Neuigkeiten, die Hoffnung auf gute Zeiten machen
Coronavirus
Die Zahl der Corona-Fälle steigt. Die Gesundheitsämter können nicht mehr alle Infektionsketten nachverfolgen. Das sind schlechte Nachrichten. Wie haben aber auch 7 gute Corona-Neuigkeiten.
Die Zahl der Menschen, die sich mit dem Coronavirus infizieren, steigt weiter. Inzwischen, so stellt das Robert-Koch-Institut (RKI) in seinem aktuellen Wochenbericht (5. August) fest, könnten die Gesundheitsämter die Infektionsketten nicht mehr in allen Fällen nachvollziehen. Das ist insofern problematisch, als sich das Virus dann unerkannt verbreiten kann. Gerade bei der inzwischen mit rund 97 Prozent aller Infektionsfälle vorherrschenden Delta-Variante ist das eine gefährliche Entwicklung.
Der Wochenbericht des RKI enthält allerdings auch zahlreiche positive Aspekte, die Zuversicht verbreiten können. Hier sind sieben wichtige Entwicklungen.
1. Aktuell infizieren sich vor allem jüngere Menschen mit dem Coronavirus. Die höchsten Inzidenzen gab es in der zurückliegenden Woche bei den 20 bis 24-Jährigen (49), den 15- bis 19-Jährigen (45) und den 25- bis 29-Jährigen (27). Erfahrungsgemäß verlaufen Corona-Infektionen in diesen Altersgruppen deutlich milder als bei älteren Menschen – und da gibt es positive Daten. Bei den Menschen ab 55 Jahren liegt die Inzidenz unter 10.
2. Die Zahl der Menschen, die in einem Krankenhaus und auch auf einer Intensivstation mit einer Covid-19-Erkrankung behandelt werden müssen, hat in den vergangenen Tagen zwar wieder leicht zugenommen, liegt aber auf einem niedrigen Niveau. Anders gesagt: Für unser Gesundheitssystem ist die Corona-Lage aktuell definitiv beherrschbar.
3. Die Zahl der Urlauber, die bei der Rückkehr aus dem Ausland das Coronavirus quasi im Gepäck mit nach Deutschland bringen, steigt nicht mehr weiter. Zwischen dem 26. Juli und dem 1. August konnten 5.049 der insgesamt 41.431 Neuinfektionen – also 12,2 Prozent – auf eine Infektion im Ausland zurückgeführt werden, wobei die Dunkelziffer hoch sein dürfte. Die meisten Fälle wurden aus Spanien (1.481), der Türkei (494), Kroatien (318) und den Niederlanden (281) eingeschleppt.
4. Die neuesten Daten bestätigen die extrem hohe Schutzwirkung der Corona-Impfungen. Um das zu beurteilen, muss man die ab dem 1. Februar ermittelten Daten heranziehen, denn: Erst ab diesem Zeitpunkt gab es vollständig gegen Corona geimpfte Menschen in Deutschland. Seither gab es 1.561.083 Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Darunter befanden sich nur 8.715 vollständig geimpfte Menschen, die in einem Krankenhaus behandelt werden mussten – das sind die sogenannten „Impfdurchbrüche“. Das sind 0,6 Prozent. Im Vergleich zu jenen, die als Infizierte auch Krankheitssymptome zu verkraften hatten, lag der Prozentsatz bei 1,6 Prozent.
5. Die Zahl der Geimpften steigt, wenn auch langsamer als noch vor Wochen, aber sie steigt. Dabei variieren die Zahlen allerdings stark nach Alter: Während nur noch etwa 15 Prozent der über 60-Jährigen noch gar nicht, aber bereits 80 Prozent vollständig geimpft sind, liegen diese Anteile bei den Erwachsenen unter 60 Jahren bei jeweils 38 Prozent an Ungeimpften und 54 Prozent vollständig Geimpften. Bei Kindern und Jugendlichen von 12 bis 17 Jahren sind etwa 79 Prozent ungeimpft und etwa 11 Prozent vollständig geimpft.
6. Mit Blick auf das neue Kindergarten- und Schuljahr stimmt auch diese Zahl optimistisch: Die Zahl der Ausbrüche in Kitas liegt seit Ende Mai auf einem sehr niedrigen Niveau. Die durchschnittliche Ausbruchsgröße liegt nur noch bei drei bis vier Fällen pro Ausbruch im Gegensatz zu neun Fällen pro Ausbruch im März.
7. Wenn jemand stirbt, ist das nie eine gute Nachricht. Allerdings ist es zumeist erträglicher, wenn es eher alte als junge Menschen trifft. Von den bis zum 4. August im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion registrierten 91.704 Gestorbenen waren 78.903 (86 Prozent) 70 Jahre und älter. Die meisten waren sogar älter als 84 Jahre. Zur Einordnung: Der Anteil der über 70-Jährigen an der Gesamtzahl der übermittelten Covid-19-Fälle beträgt nur etwa 13 Prozent.
Am anderen Ende der Altersskala starben bisher 23 Menschen unter 20 Jahren. Von 16 dieser Gestorbenen liegen genauere Angaben vor. Laut Robert-Koch-Institut lagen bei allen dieser 16 Kinder und Jugendlichen Vorerkrankungen vor.
Ulrich Breulmann, Jahrgang 1962, ist Diplom-Theologe. Nach seinem Volontariat arbeitete er zunächst sechseinhalb Jahre in der Stadtredaktion Dortmund der Ruhr Nachrichten, bevor er als Redaktionsleiter in verschiedenen Städten des Münsterlandes und in Dortmund eingesetzt war. Seit Dezember 2019 ist er als Investigativ-Reporter im Einsatz.
