Verlässliche Daten aus China gibt es nicht. Nur eines ist klar: Das Land mit seinen 1,4 Milliarden Einwohnern wird derzeit von einer verheerenden Welle des Coronavirus überschwemmt. Experten gehen davon aus, dass sich innerhalb der nächsten Wochen mehrere 100 Millionen Menschen anstecken und Zehntausende an Corona sterben werden.
Gleichzeitig breitet sich die Angst vor neuen, in China auftretenden Virus-Varianten aus, die auch bei uns die Pandemie neu entfachen könnten. Aus diesem Grund haben viele Länder – etwas die USA, Frankreich und Großbritannien – eine Testpflicht für Einreisende aus China angeordnet. Deutschland (noch) nicht.
Hier bei uns läuft derzeit die Diskussion zwischen zwei Fronten: Die einen – etwa der Virologe Christian Dorsten – sagen, dass sich hierzulande die Pandemie zur Endemie entwickle, da ein Großteil der Menschen inzwischen einen hohen Immunschutz habe. Daraus ergibt sich die politische Forderung nach Aufhebung aller Corona-Schutzmaßnahmen, etwa der Maskenpflicht.
Die anderen sehen die Gefahr einer neuen Welle noch nicht gebannt. Sie raten zum Abwarten und wünschen sich auch für Deutschland eine Testpflicht für Menschen, die aus China zu uns kommen. Zu diesem Kreis gehört der Verband der bundesdeutschen Amtsärzte.
Wer am Ende richtig liegt, ist offen. Hilfreich bei der Beurteilung der Lage ist allerdings ein Blick auf die Daten und Fakten. Und die sagen, dass es noch immer wie seit mehr als einem Jahr Woche für Woche mindestens 150.000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland gibt. Die Zahl steigt derzeit zwar nicht, aber es gibt keine Garantie, dass das auch für den Rest des Winters so bleibt.
Ähnlich ist die Lage bei der Zahl der Menschen, die an oder mit dem Coronavirus sterben. Auch hier gibt es derzeit keine großen Sprünge nach oben, aber auch hier gilt: Woche für Woche sterben noch immer mehrere hundert Menschen in Deutschland den Corona-Tod. In der Woche zwischen dem 27. Dezember und 2. Januar waren es 884.
Geradezu Besorgnis erregend ist der Blick auf die Intensivstationen. Hier werden aktuell so viele Corona-Infizierte behandelt und beatmet, wie seit Ende Oktober nicht mehr.
Und ein Blick auf die Hospitalisierungs-Inzidenz von Corona-Kranken (Zahl der Klinik-Einweisungen von Corona-Infizierten pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen) verheißt nichts Gutes. In den vergangenen sechs Wochen ist sie in allen Bundesländern sehr deutlich gestiegen.
Ein kleiner Lichtblick ist da schon die Tatsache, dass die 7-Tages-Inzidenz der neuen Corona-Fälle in den vergangenen sechs Wochen in mehreren Bundesländern wieder gesunken ist. NRW gehört allerdings zu den Bundesländern mit steigenden Zahlen.
Bei den Inzidenz-Zahlen muss man allerdings berücksichtigen, dass sie aus zwei Gründen nur noch bedingt aussagekräftig sind. Zum einen wird seit Wochen generell deutlich weniger getestet als zuvor. Zum anderen müssen wir aktuell mit den Folgen der Feiertags-Lücke leben, in der es bekanntlich zu Meldeverzögerungen kommt.
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