Die Technik ist bereits installiert: Kleine grüne Kästchen auf Kniehöhe sind das einzige offensichtliche Zeichen für die künftigen Zutrittsbeschränkungen im Kreishaus an der Friedrich-Ebert-Straße in Unna.
Ab Montag, 2. September, wird das bereits vor längerer Zeit angekündigte Sicherheitskonzept in dem Bürohochhaus umgesetzt. Besucherinnen und Besucher können ab diesem Zeitpunkt dann nicht mehr allein in die oberen Etagen des sieben Stockwerke hohen Mitteltraktes gelangen.
Aggressive Vorkommnisse im Kreishaus
Nach Vorkommnissen mit aggressiven und mitunter tätlich werdenden Menschen im Publikumsverkehr der Kreisverwaltung und im Jobcenter Kamen müssen sich alle Besucher demnächst am Empfang im Eingangsbereich des Kreishauses namentlich mit ihrem Anliegen melden.
Man will also allen Eventualitäten unschöner bis gefährlicher Natur vorbeugen und vor allem keine bösen Überraschungen erleben. Auch auf die Reichsbürger-Problematik, also die grundsätzliche Ablehnung staatlicher Autorität, hatte Landrat Mario Löhr in der Vergangenheit hingewiesen.

„Es ist wünschenswert, mit Termin zu kommen, aber kein Muss“, sagte Leonie Joost von der Pressestelle des Kreises am Mittwoch (21. August). Die Information im Erdgeschoss koordiniert anschließend den Besuch in der entsprechenden Abteilung. Sollte ein Vorsprechen notwendig sein, wird der Besucher vom zuständigen Sachbearbeiter am Empfang abgeholt.
Alle Beschäftigten der Kreisverwaltung verfügen über einen Transponder, der quasi Türen öffnet. So sind an 32 Türen und in drei Aufzügen Zutrittslaser – nur als kleine grüne Kästchen sichtbar – verbaut worden.
Besucher können allein zurück ins Erdgeschoss
Nach Ende des Termins können die Besucher die Etage allein verlassen. Von den oberen Stockwerken ist der Weg zurück ins Erdgeschoss ohne Transponder möglich. Nicht möglich ist es allerdings, auf einer Zwischenetage auszusteigen. Das gilt für die Aufzüge ebenso wie für das Treppenhaus.
Für die Installation der notwendigen Technik sind nicht weniger als knapp fünf Kilometer Kabel im Kreishaus verlegt worden; die aufwändige Umbauphase hat neun Monate gedauert.
Landrat Mario Löhr hatte sich nach Bekanntwerden von Vorfällen, bei denen Mitarbeiter von Besuchern verbal oder tätlich angegangen worden waren, für die Sicherheitsschleuse starkgemacht. Der Kreis war zudem vor einem Jahr dem Präventionsnetzwerk #sicherimdienst beigetreten.
Die Kreisverwaltung betont, dass auch künftig spontane Besuche im Kreishaus möglich sind. „Wir bleiben ein offenes Haus“, so Leonie Joost.