Trainerlegende Werner Lorant (76) ist tot „Die Spieler sollen rennen und das Maul halten“

Medienberichte: Werner Lorant ist tot: Trainerlegende stirbt mit 76
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Werner Lorant ist tot. Die Trainerlegende von 1860 München starb am Ostersonntag in einer Klinik in Wasserburg in Bayern. Der ehemalige Bundesligaspieler (325 Spiele) wurde vor allem als Trainer bekannt. Er war von 1992 bis 2001 Trainer des TSV 1860 München und führte den Traditionsverein von der Drittklassigkeit in die Bundesliga und sogar ins europäische Geschäft. Der Verein bestätigte Lorants Tod.

Geboren wurde Lorant in Welver östlich von Hamm und kam über Westfalia Herne zu Borussia Dortmund, wo er sein Bundesligadebüt gab. Er spielte später für RW Essen, Saarbrücken, Eintracht Frankfurt, Schalke und Hannover. Nach seiner Entlassung bei 1860 coachte Lorant zahlreiche Vereine, unter anderem Fenerbahçe Istanbul. Er hatte Stationen in der Türkei, Zypern und dem Iran, kehrte aber auch nach Deutschland zurück, wo er die SpVgg Unterhaching betreute.

Zuletzt soll er zurückgezogen in Oberbayern gelebt haben und war schwer erkrankt. Der TSV 1860 kondolierte: „Die gesamte Löwen-Familie ist in tiefer Trauer. Werner Lorant war eine Trainer-Legende. Er hat tiefe Spuren beim TSV 1860 München hinterlassen. Unsere Anteilnahme gehört seiner Familie. Ruhe in Frieden!“

Werner Lorant trägt eine blaue Brille.
Der frühere Fußballtrainer Werner Lorant, aufgenommen am Campingplatz am Waginger See. © picture alliance/dpa

Der Trainer mit der weißen Mähne wurde wegen seiner harten Art im Fußball bekannt. „Ich wechsle nur aus, wenn sich einer ein Bein bricht“, sagte Lorant einst zu Journalisten. Schnell hatte er den Beinamen „Werner beinhart“ weg. Weitere Zitate von Lorant: „Die Spieler sollen rennen und das Maul halten“, „Der Schiri kann froh sein, dass ich ihm keine geschmiert habe“, „Schlimmer ist dieses Gejammer. Tut weh hier, tut da weh... Aber solange sie das Handy halten können, muss ja noch genug Kraft da sein.“ Lorant schimpfte wie ein Rohrspecht. Seine Wutausbrüche an der Seitenlinie gingen in die Bundesliga-Geschichte ein.