Datteln 4 bleibt nach Trafobrand im Winterschlaf Kraftwerk bis Anfang Februar vom Netz

Nach Trafobrand bleibt Datteln 4 bis Anfang Februar vom Netz
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Der Brand im Trafogebäude des Dattelner Kraftwerks am 12. Oktober sorgt für eine lange Zwangspause für Datteln 4. Die Anlage bleibt bis Anfang Februar vom Netz. Das bestätigte Uniper-Sprecherin Ilona Flechtner am Freitag (18.10.) auf Anfrage unserer Redaktion. Nach dem Feuer im Trafogebäude hatte Uniper das Kraftwerk natürlich vom Netz nehmen müssen. Zunächst hatte es geheißen, dass Datteln 4 bis 19. Oktober abgeschaltet bleibt. Daraus wird nun ein dreieinhalb monatiger sprichwörtlicher Winterschlaf.

Brisanter Einsatz für die Feuerwehr

Mit einem Großaufgebot rückte die Dattelner Feuerwehr in der Nacht zu Samstag (12.10.) zum Kraftwerk aus. Die Brandmeldeanlage hatte ausgelöst. Eine dreißig mal zehn Meter große Halle samt Hochspannungstrafo stand in Flammen. Für die Feuerwehr war das ein durchaus brisanter Einsatz. Denn es bestand für die Einsatzkräfte die Gefahr eines Stromschlages, da über dem brennenden Gebäude eine Hochspannungsleitung verlief. Deshalb musste die Feuerwehr zunächst warten, bis der Strom abgeschaltet wurde.

Technischer Defekt als Ursache

Zur Schadenshöhe wollte die Uniper-Sprecherin gegenüber unserer Redaktion keine Angaben machen. Fest steht indes, dass die Ursache für den Brand auf einen technischen Defekt zurückzuführen ist. Das bestätigte die Polizei, die den Brandort untersucht hatte, auf Nachfrage. Brandstiftung ist somit auszuschließen.

Dampfschwaden steigen aus dem Kühlturm von Datteln 4.
Nach dem Trafobrand im Dattelner Kraftwerk bleibt die Anlage bis Anfang Februar abgeschaltet. Die nächsten Monate wird es folglich aus dem Kühlturm auch nicht dampfen. © Martin Pyplatz

Was genau den Trafobrand ausgelöst hat, stehe nach Angaben von Ilona Flechtner immer noch nicht fest. „Die Ursachenforschung läuft noch“, so die Unternehmens-Sprecherin. „Wir wissen noch nicht, was der Auslöser war.“ Es seien auch Gutachter eingeschaltet worden.

Die lange Zwangspause begründet das Unternehmen mit der Komplexität der Anlage. Die ist dafür zuständig, dass der im Generator des Kraftwerks erzeugte Strom für das Einspeisen des Stroms in das Hochspannungsnetz umgewandelt wird. Aufgrund der hohen Leistung des Dattelner Kraftwerks von mehr als 1000 MW seien ohnehin zwei Trafoanlagen für den Betrieb erforderlich, erläutert Ilona Flechtner. Datteln 4 habe zusätzlich einen dritten Trafo in Reserve, was sich jetzt als weise Entscheidung bei der Planung herausstellt. Der Trafo 1 müsse in jedem Fall ausgetauscht werden. Die Lieferzeit betrage für eine Anlage dieser Dimension mehrere Jahre.

Die Trafos 2 und 3 seien grundsätzlich einsatzbereit, sagt Ilona Flechtner. Aber neben der Suche nach dem Auslöser des Trafobrandes müsse auch überprüft werden, inwieweit die Hochspannungsleitungen durch den Brand in Mitleidenschaft gezogen worden sind. Deshalb habe man sich entschieden, mit einem größeren, zeitlichen Puffer zu planen, so Flechtner zur Abschaltung bis Anfang Februar.