Update 5.3., 12.35 Uhr: Die Staatsanwaltschaft hat nach dem Brand in einem Seniorenheim im niederrheinischen Bedburg-Hau mit vier Toten ein förmliches Ermittlungsverfahren gegen einen 71 Jahre alten Bewohner eröffnet. Untersucht würden die Vorwürfe der fahrlässigen Brandstiftung, fahrlässigen Körperverletzung und der fahrlässigen Tötung, sagte der zuständige Klever Oberstaatsanwalt Johannes Hoppmann am Dienstag.
Der Brandherd habe im Zimmer des Bewohners gelegen, sagte der Oberstaatsanwalt. Nähere Angaben dazu machte er nicht. Ein externer Brandsachverständiger sei hinzugezogen worden, um die Ermittlungen zu unterstützen. Das Betreiberunternehmen hatte am Vortag mitgeteilt, die Feuerwehr vermute eine brennende Zigarette als Brandursache. Der Bewohner sei dazu polizeilich verhört worden.
Durch das Feuer waren am Montagmorgen vier Menschen gestorben. Dabei handelte es sich nach Angaben der Ermittler um zwei 50- und 74-jährige Frauen sowie um zwei 66-jährige Männer, die in der Residenz gewohnt hatten. Mehr als 20 Menschen wurden verletzt. Laut Betreiberfirma wurde 15 Menschen im Krankenhaus behandelt.
Das Gebäude sei vorerst weiterhin unbewohnbar, sagte der Oberstaatsanwalt. Die Bewohner könnten "aktuell nicht zurückkehren". Die Seniorenresidenz hat 84 Plätze. 65 Bewohnerinnen und Bewohner seien noch am Montag in andere Einrichtung in der Umgebung gebracht worden, sagte eine Sprecherin des Betreibers. Dabei hätten auch Altenheime anderer Unternehmen ihre Hilfe angeboten.
Im Gebäude seien nach dem Brand unter anderem die Ruf- und Brandmeldeanlage beschädigt, sagte die Sprecherin. Außerdem müsse jetzt erst einmal die genaue Ursache des Feuers geklärt werden.
Update 4.3., 15.20 Uhr: Nach dem Brand in einem Seniorenheim im niederrheinischen Bedburg-Hau mit vier Toten richten sich die Ermittlungen gegen einen 71 Jahre alten Bewohner. Das teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Montag mit. Der Mann werde verdächtigt, das Feuer fahrlässig verursacht zu haben. „Vor dem Hintergrund der laufenden Ermittlungen können zum Tatgeschehen keine weiteren Angaben gemacht werden“, ergänzten die Ermittler. Es gelte die Unschuldsvermutung.
„Nach bisherigen Erkenntnissen brach das Feuer in einem Zimmer der Residenz aus und griff dann auf weitere Zimmer über“, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit. Die Feuerwehr war nach Angaben eines Sprechers um 3.50 Uhr durch die automatische Brandmeldeanlage alarmiert worden. Es folgte ein dramatischer Einsatz, in dem die Rettungskräfte unter anderem Scheiben einschlugen, um Bewohner zu retten.
Update 4.3., 14.00 Uhr: Es gibt weitere Details zum Einsatz im Seniorenheim in der Nacht zu Montag. Die Feuerwehr wurde nach Angaben eines Sprechers um 3.50 Uhr durch die automatische Brandmeldeanlage alarmiert. Ein Zimmer habe vollständig in Brand gestanden. Im Flur sei zudem so viel Rauch gewesen, dass man die Bewohner nicht auf diesem Weg habe retten können. Das machte die Sache komplizierter.
„Fenster wurden eingeschlagen, die Leute wurden heraus gereicht“, berichtete der Sprecher der Freiwilligen Feuerwehr Bedburg-Hau von den dramatischen Minuten. „Es ist auch nicht ein Standard-Pflegeheim. Hier sind auch Bewohnerinnen und Bewohner mit einer psychiatrischen Vorgeschichte, die gar nicht verstanden haben, was denn überhaupt passierte“, sagte er.
Die Schilderungen deuteten zunächst darauf hin, dass das Feuer in einem relativ begrenzten Bereich ausgebrochen war, sich dann aber ausbreitete und viel Rauch entwickelte. Wer nach dem Brand von der Straße auf das Gebäude schaute, konnte die Brandspuren zunächst gar nicht sehen. Das änderte sich aber bei einem Blick in das Innere - dort sah man Ruß an Wänden und auf dem Boden. Daneben eilig zurückgelassene Rollstühle, Rollatoren und Pantoffeln. Am Vormittag lag noch Brandgeruch in der Luft. Das Feuer selbst hatten die Einsatzkräfte allerdings relativ schnell in den Griff bekommen.
Update 4.3., 13.30 Uhr: Der verheerende Brand mit vier Toten und vielen Verletzten in einem Seniorenheim in Bedburg-Hau löst Bestürzung aus - auch bei NRW-Ministerpräsident Henrik Wüst (CDU). Auf der Onlineplattform X (ehemals Twitter) schreibt er: „Diese Tragödie ist einfach schrecklich und fasst einen an. Ich bin in Gedanken bei Betroffenen und Angehörigen, wünsche den Verletzten schnelle Genesung. Mein Dank gilt allen Einsatzkräften und weiteren Helfern.“
Der Bereich rund um das Seniorenheim war am Montagmorgen weiträumig abgesperrt. Ein Leichenwagen fuhr vor und wieder weg. Bewohner saßen zunächst entweder draußen auf Bänken und Stühlen, wo so sie von Sanitätern versorgt wurden, oder drinnen in einem anderen, vom Brand unbeschädigten Teil des großen Gebäudes. In Bussen wurden sie dann in eine Mehrzweckturnhalle als Ausweichquartier gebracht.
Es werde nun abgeklärt, wie stark der Schaden an dem Seniorenheim-Gebäude sei. Im Laufe des Tages werde entschieden, ob die Bewohnerinnen und Bewohner wieder in ihre Zimmer könnten, sagte die Polizei-Sprecherin. Sollte das nicht möglich sein, würden sie auf andere Altenheime verteilt.
Update 4.3., 11.09 Uhr: Nach dem Brand in einem Seniorenheim im niederrheinischen Bedburg-Hau ist das Haus nach Angaben der Feuerwehr nicht mehr bewohnbar. „Die Entwicklung ist, dass das Pflegeheim nicht mehr bewohnbar ist, weil die Brandmeldeanlage zerstört ist“, sagte ein Sprecher der Freiwilligen Feuerwehr am Montagvormittag.
Die Bewohner müssten anderweitig untergebracht werden. Auch berichtete er von einem „massiven Rauchschaden“. Bei dem Brand am Montagmorgen waren nach ersten Erkenntnissen vier Bewohner des Seniorenheims gestorben. Außerdem seien mindestens 23 Menschen verletzt worden, davon 21 Bewohner, sagte eine Polizei-Sprecherin in Kleve.
Brand in Bedburg-Hau: Minister Reul dankt Einsatzkräften
Update 10.30 Uhr: Nur wenige Stunden nach dem Brand eilte Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) an den Ort des Geschehens, um sich vor Ort ein Bild zu machen. Nach der Sichtung des Brandortes zeigte er sich betroffen: "Das haut einen um, das macht einen nachdenklich, das macht einen traurig", sagte Reul.
"Das ist eine sehr bedrückende Situation." Er dankte den Einsatzkräften von Polizei und Feuerwehr, die schnell beim Brand gewesen seien und sehr gute Arbeit geleistet hätten. "Ich finde es eindrucksvoll, wie sie das alles gemeistert haben und relativ schnell das Feuer im Griff gehabt haben und die allerallermeisten Menschen gerettet haben."
Bedburg-Hau liegt am unteren Niederrhein im Kreis Kleve (Nordrhein-Westfalen) - nah an der Grenze zu den Niederlanden. Die Gemeinde hat gut 13.000 Einwohner.

Patientenschützer fordert besseren Brandschutz
Immer wieder hat es schlimme Folge, wenn in Pflegeheimen Brände ausbrechen. So starben drei Menschen, als es im Januar 2013 zu einem Brand in einem Pflegeheim für psychisch Erkrankte in Reutlingen (Baden-Württemberg) kam - sie hatten Rauchvergiftungen erlitten. Zwölf weitere Menschen wurden verletzt. Eine psychisch kranke Frau hatte ihr Bettzeug angezündet. Ebenfalls zu einem Brand mit drei Toten war es im September 2022 in einem Altenheim in Wardenburg bei Oldenburg (Niedersachsen) gekommen. Zehn weitere Senioren wurden nach damaligen Informationen verletzt.
Eugen Brysch von der Deutschen Stiftung Patientenschutz nahm den tragischen Vorfall in Bedburg-Hau zum Anlass, um generell auf die Lage im Pflegebereich hinzuweisen. "Die Zahl der Brände in Pflegeheimen bleibt auf einem konstant hohen Niveau, allein in den ersten drei Monaten dieses Jahres hat es 26 Mal gebrannt", erklärte der Stiftungsvorstand. "Das macht offenkundig, dass die Regelungen des vorbeugenden Brandschutzes in den 16 000 Pflegeeinrichtungen nicht ausreichen."
Er fordert eine gesetzliche Pflicht, der zufolge jedes Patienten- und Personalzimmer mit selbstständigen Löschanlagen ausgestattet werden müsste. "Denn diese Technik reagiert auf Wärme oder Rauch und bekämpft damit sowohl Entstehungsbrände als auch unkontrollierte Rauchgasentwicklung frühzeitig." Die meisten Bewohner könnten sich nun mal nicht selbst in Sicherheit bringen. "Sprinkleranlagen könnten hier Leben retten und Sachschäden deutlich minimieren", sagte Brysch. "Was in Möbelhäusern und Lagerhallen seit Langem Standard ist, muss auch in Pflegeheimen gelten."
Brand in Seniorenheim: Brandursache unklar
Update 4.3., 9.06 Uhr: Beim Brand eines Seniorenheims im niederrheinischen Bedburg-Hau sind am frühen Montagmorgen vier Bewohner gestorben und mindestens 21 verletzt worden. Außerdem hätten sich ein Feuerwehrmann und ein Polizist so schwer verletzt, dass sie ins Krankenhaus gebracht worden seien, sagte eine Polizei-Sprecherin in Kleve.
Neben den Verletzten seien noch 46 andere Bewohner evakuiert worden, diese würden nun auf ihren Gesundheitszustand überprüft. „Es ist nicht auszuschließen, dass noch weitere Verletzte hinzukommen: Es war ein großer Schock für sie.“ Der in der Nacht ausgebrochene Brand sei inzwischen gelöscht, es liefen noch Nachlöscharbeiten.
Die Brandursache sei noch unklar, sagte die Polizei-Sprecherin. Kriminalbeamte seien vor Ort, um die Ermittlungen aufzunehmen. Eine Sprecherin des Altenheim-Betreibers Newcare wollte sich zu dem Brand vorerst nicht äußern.
Der Bereich rund um das Seniorenheim war am Montagmorgen weiträumig abgesperrt. Ein Leichenwagen fuhr vor und wieder weg. Bewohner saßen zunächst entweder draußen auf Bänken und Stühlen, wo so sie von Sanitätern versorgt wurden, oder drinnen in einem anderen, vom Brand unbeschädigten Teil des großen Gebäudes. In Bussen wurden sie dann in eine Mehrzweckturnhalle als Ausweichquartier gebracht.
Es werde nun abgeklärt, wie stark der Schaden an dem Seniorenheim-Gebäude sei. Im Laufe des Tages werde entschieden, ob die Bewohnerinnen und Bewohner wieder in ihre Zimmer könnten, sagte die Polizei-Sprecherin. Sollte das nicht möglich sein, würden sie auf andere Altenheime verteilt.
Bedburg-Hau: Brand brach in der Nacht aus
Update 4.3., 7.30 Uhr: Vier Menschen sind bei dem Brand in der Seniorenresidenz in Bedburg-Hau (NRW) nach ersten Angaben gestorben. Wie die Polizei am Montagmorgen mitteilte, brach der Brand in der Nacht auf Montag aus.
Eine Person schwebt demnach in Lebensgefahr, ein Feuerwehrmann und ein Polizist wurden schwer verletzt, 15 weitere Personen leicht verletzt. 46 Bewohner der Seniorenresidenz müssten evakuiert werden, hieß es.
Brand in Seniorenheim in Bedburg-Hau: Vier Tote, 58 Verletzte
Ursprungsmeldung: Es muss dramatisch gewesen sein: Wie der WDR am Montagmorgen berichtet, ist es in einer Seniorenresidenz in Bedburg-Hau am frühen Montagmorgen zu einem schlimmen Brand gekommen. Dem Bericht zufolge seien mindestens vier Menschen ums Leben gekommen, 58 weitere Menschen verletzt.
Beim Eintreffen der Feuerwehr am Morgen gegen 5 Uhr sei die Situation drasmatisch gewesen, berichtete ein Sprecher der Feuerwehr gegenüber des WDR. Demnach hätten Einsatzkräfte Fenster einschlagen müssen, um die Heimbewohner zu retten.
Auch seien Teile des zweigeschossigen Gebäudes nicht mehr betretbar gewesen, da sich das Feuer bereit weit ausgedehnt hatte. Ein Teil der Bewohner werde noch in der Seniorenresidenz behandelt, andere wurden ins Krankenhaus gebracht. Unter den Verletzten sei auch ein Polizist gewesen – die Brandursache ist derzeit unklar.
mit Material von dpa