Update 31.5., 10.42 Uhr: Seit Donnerstag prüft der Deutsche Wetterdienst (DWD), ob es sich um einen Tornado gehandelt haben könnte. Ein endgültiges Ergebnis liege laut einem WDR-Bericht noch nicht vor. Die Experten der Plattform „tornadoliste.de“ erklärten am Freitagmorgen, dass ein sogenannter „Downburst“ wahrscheinlicher sei. Das sei ein Phänomen, bei dem starker Höhenwind bei Gewittern unter bestimmten Bedingungen am Boden als „Fallböen“ ankommt. Die Plattform „tornadoliste.de“ ist ein Kooperationspartner des DWD.
Komplett ausschließen wollten die Experten einen Tornado aber noch nicht. Möglich sei auch, dass beide Wetterextreme gleichzeitig aufgetreten sind.
Hagen: Aufräumarbeiten dauern an
Update 30.5., 10 Uhr: Nach einem heftigen Starkwind - wahrscheinlich einem Tornado - in Hagen dauerten am Donnerstag die Aufräumarbeiten noch an. Die Straßen seien wieder frei, sagte ein Feuerwehrsprecher. „Einmal noch feucht durchwischen, dann haben wir alles wieder beseitigt.“ In nur zehn Minuten hatte ein Starkwind am Mittwoch unter anderem das Dach eines Kirchturms abgedeckt und Bäume umgerissen. Manche Straßen waren voll mit Dachteilen und abgerissenen Ästen. Verletzt wurde niemand.
Der Deutsche Wetterdienst hält es für wahrscheinlich, dass es sich um einen Tornado gehandelt hat. „Es ist gut möglich, dass es ein kurzlebiger Tornado war“, sagte ein Sprecher am Donnerstag.
Tornado-Verdacht in Hagen: Windhose hinterlässt Trümmerfeld
Meldung vom 29.5., 19.30 Uhr: In Hagen hat es am Mittwochnachmittag offenbar eine Windhose gegeben. Wie die Feuerwehr Hagen mitteilte, gab es in den Stadtteilen Berchum, Emst und der Innenstadt zahlreiche Einsätze nach einem „Starkwindereignis“. Das Unwetter begann den Angaben zufolge gegen 16 Uhr und wütete nur etwa zehn Minuten durch Teile der Stadt. Der Wind soll ungewöhnlich starke 116 Kilometer pro Stunde gehabt haben, wie die Station der Fachhochschule laut einem Bericht der Westfalenpost gemessen habe. Augenzeugen berichten demnach von einem heftigen Wirbelwind mit Aufwärtstrend, ähnlich einem Tornado.
Fotos zeigen abgebrochene Bäume und Hausdächer, die beschädigt wurden. In der angrenzenden Karl-Halle-Straße wurde ein Dachstuhl aufgerissen, in der Fleyer Straße stürzten mehrere Bäume um und beschädigten Autos. In den umliegenden Straßen stürzten Bäume auf Fahrzeuge. An der Pfarrkirche St. Elisabeth wurde das Kirchendach abgedeckt. „Die Kirchturmspitze wurde aus der Verankerung gerissen und auf die Straße geweht. Man kann es nicht glauben“, sagte Pfarrer Dieter Aufenanger. Bretter und Balken landeten dabei auch auf einem geparkten Auto, hieß es weiter. Nun müsse die Gemeinde die Aufräumarbeiten organisieren.

Verdacht auf Tornado: DWD wertet Daten aus
Die Freiwillige Feuerwehr und die Berufsfeuerwehr rückten mit insgesamt 120 Menschen zu 40 Einsätzen raus, um sich der gröbsten Schäden anzunehmen - manche Straßen waren voll mit Dachteilen und abgerissenen Ästen. Der Feuerwehr-Sprecher rechnete am Mittwochabend damit, dass die Aufräumarbeiten am Donnerstag noch lange andauern werden.
Verletzt wurde nach Angaben der Feuerwehr niemand. „Da haben wir Schwein gehabt“, sagte ein Sprecher. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) prüft nun, ob es tatsächlich ein Tornado war. Hierzu werte man Daten aus, hieß es vom DWD. Auch ein Microburst, ein Fallwind bei Gewitter mit erheblichem Schadenspotenzial, könnte Ursache sein.
Möglicher #Microburst oder ggf. #Tornado in #Hagen gegen 16 Uhr
— Wetternetz Hagen (@WetternetzHagen) May 29, 2024
Eine unsere Messstationen meldete Orkanböen von bis zu 117km/h
Es sind schon größere Schäden gemeldet worden von umgestürzten Bäumen und abgedeckten Dächern@JZ_Lpz wie ist deine Einschätzung?@Kachelmannwettr pic.twitter.com/b7uymJN4HI
mit dpa