
Til Busemann (l.) und Mathieu Bengsch feiern das 1:0. © Sebastian Reith
Till Busemann bleibt nach HSC-Torpremiere: „Ich hatte das Gefühl, dass ich mich übergeben muss“
Fußball
Erst das erste Oberliga-Tor, dann mit Kreislaufproblemen raus: Til Busemann erlebte ein Wechselbad der Gefühle gegen Clarholz - mit einem Happy End für den HSC. Jetzt hat der Verteidiger verlängert.
Es war ein Schockmoment für den Holzwickeder SC am Sonntag gegen Victoria Clarholz (2:1): Die Mannschaften standen schon bereit, der Schiedsrichter wollte die Partie zur zweiten Halbzeit anpfeifen, da saß HSC-Rechtsverteidiger Til Busemann mit gesundheitlichen Problemen auf dem Rasen. Nach seiner Auswechslung ging es dem 21-jährigen Studenten wieder besser. Am Montag vermeldeten die Holzwickeder seine Vertragsverlängerung.
„Es war eine gute Halbzeit vom Team.“ Das sagte nicht irgendwer, sondern ausgerechnet der Torschütze zum 1:0 ganz mannschaftsdienlich am Dienstagnachmittag im Gespräch mit der Sportredaktion. Til Busemann hatte mit einem Solo inklusiver zweier Heber und einem Abschluss in Torjägermanier die Führung für die Holzwickeder erzwungen und schrie dann die Euphorie raus, die geballte Faust in Richtung Tribüne gerichtet.
Kreislaufprobleme: Busemann wird plötzlich schlecht
In die Pause ging Holzwickede dann mit einem hochverdienten 2:0. Busemann hatte hinten rechts bis dahin eine tadellose erste Hälfte gezeigt. Und auch als er die Kabine verließ, war noch alles gut. Das änderte sich, nachdem die Holzwickeder ein ganz kurzes Aufwärmprogramm absolvierten, um sich wieder auf Temperatur zu bringen. „Mir ist irgendwie schlecht geworden. Ich hatte das Gefühl, dass ich mich übergeben müsste“, sagte Busemann, „wahrscheinlich war es ein kleiner Sonnenstich oder Unterzuckerung. Mit einem Energieriegel ging es von Minute zu Minute besser. Aber es hat sich nicht schön angefühlt, als der Kreislauf so unten war.“
Mitte der zweiten Halbzeit, nach etwas Wasser und ein bisschen Essen, fieberte Busemann dann auch mit der nach Enis Delijas Platzverweis dezimierten Holzwickeder Elf bis zum Abpfiff mit. Dann war der zweite Heimsieg unter Dach und Fach.
Busemann wohnt in Holzwickede und hat seine Chance bekommen
Til Busemann war zuletzt bei Trainer Benjamin Hartlieb gefragt. „Ich habe gemerkt, dass er versucht, mir eine Chance zu geben“, sagte Busemann über seinen Trainer. Der 21-Jährige studiert Sportwissenschaften an der Ruhr-Universität Bochum, wohnt aber in Holzwickede. „Ich kann jeden Tag mit dem Fahrrad zum Platz fahren“, sagt Busemann, der vor zwei Jahren aus der U19 von Preußen Münster nach zehn Jahren in den Jugendauswahlen des BVB, in Hombruch und Schalke zurück nach Holzwickede kam.
Auch wenn er ligenunabhängig zugesagt hat - mit dem HSC möchte Busemann in der kommenden Saison unbedingt weiter in der Oberliga spielen. Der nächste Schritt zum Klassenerhalt führt über Westfalia Herne. „Es ist das Spiel, was in der Tabellenkonstellation alles komplett in eine andere Richtung kippen lassen kann“, fasst Busemann zusammen. Bei einer Niederlage wäre der HSC wohl so gut wie abgestiegen, bei einem Sieg dran an den Nichtabstiegsplätzen.
Sportler durch und durch, der auch für alle Sportarten außerhalb des Fußballs viel übrig hat. Von Hause aus Leichtathlet, mit einer Faszination für Extremsportarten, die er nie ausprobieren würde. Gebürtig aus Schwerte, hat volontiert in Werne, Selm, Münster und Dortmund.
