In der Nacht von Sonntag auf Montag (5.11./6.11.) ereigneten sich dramatische Szenen, insbesondere für Tierfreunde: Ein Zug überfuhr insgesamt drei Pferde, der betroffene Zug stand anschließend in Wickede (Ruhr).
Gegen 0.50 Uhr informierte ein Bahnmitarbeiter die Bundespolizei darüber, dass ein Zug auf der Strecke zwischen Bestwig und Dortmund mit mehreren Pferden kollidiert sei. Diese seien durch den Aufprall tödlich verletzt worden. Die Bahnstrecke wurde daraufhin sofort gesperrt.
Zwei tote und weitere freilaufende Pferde
Wie die Bundespolizei am Montagmorgen weiter mitteilte, begaben sich die Einsatzkräfte unverzüglich zum Bahnübergang „Echthausener Straße“ in Arnsberg-Voßwinkel, wo sie Blutspuren und Gewebeteile feststellten. Bei der Absuche fanden die Beamten zunächst ein verendetes Pferd in einer Böschung vor. Einige Meter entfernt konnte ein weiteres tödlich verletztes Tier aufgefunden werden.
Darüber hinaus entdeckten die Polizisten dort weitere entlaufene Pferde auf einer Wiese, in der Nähe zu den Gleisen. Die Polizei Arnsberg, sowie die Feuerwehr Neheim wurden informiert und trafen wenig später, gemeinsam mit dem Notfallmanager der Deutschen Bahn, vor Ort ein.
Triebwagen in Wickede (Ruhr)
Der Besitzer der Tiere wurde umgehend ermittelt und über den Sachverhalt verständigt. Gemeinsam mit weiteren Helfern fing der 32-jährige Eigentümer schließlich sieben freilaufende Tiere ein. Dabei stellte der Deutsche fest, dass ein Pferd fehlen würde. Die Suche vor Ort führte aufgrund der Witterung zu keinem Erfolg.
Zeitgleich begaben sich weitere Bundespolizisten zum Bahnhof Wickede (Ruhr), wo sich der betroffene Zug befand. Der Triebfahrzeugführer gab an, dass es sich um eine Leerfahrt handelte. Am Zug stellten die Beamten Beschädigungen sowie Blutanhaftungen fest und dokumentierten diese. Anschließend konnte dieser seine Fahrt in Richtung Dortmund fortsetzen.
Dritter Kadaver bei Tageslicht entdeckt
Aufgrund der Streckensperrung, welche bis 4 Uhr andauerte, erhielten zwei Züge eine Verspätung von 308 Minuten. Am Morgen, bei Tageslicht, fanden die Einsatzkräfte schließlich das dritte, vermisste Pferd tot in einem Gebüsch auf. Zudem stellten diese Wildschweinspuren auf der Weide fest.
Augenscheinlich gerieten die Pferde aufgrund dessen in Panik und durchbrachen den lückenlos angebrachten Zaun. Dieser wies grobe Gewalteinwirkungen auf. Die Bundespolizei leitete ein Ermittlungsverfahren wegen des gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr ein.
Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien ursprünglich am 6. November 2023