Weil vier Filme um Keanu Reeves‘ „John Wick“ Kasse machten, expandiert der Stoff zu einem Wick-Universum, das in weiteren Ablegern erkundet wird – auch ohne Reeves. Den Anfang macht die dreiteilige Mini-Serie „The Continental“, die bei Amazon Video läuft.
Erzählt wird die Vorgeschichte
Das Continental in New York ist das Hotel der Gangster, das seinen Gästen Schutz und exklusiven Service bietet, eine Dependance des internationalen Verbrechens, dem eine Hohe Kammer vorsteht. John Wick-Kenner sind im Bilde.
Drei Autoren erzählen die Vorgeschichte dieser Herberge. Aufgehängt ist das am Drama zweier Brüder, die wir 1955 als Kinder sehen, bevor die Handlung etwa ins Jahr 1977 springt.
Exzessive Gewalt im Hotel
Frankie (Ben Robson) und Winston (Colin Woodell) sind nun große Jungs und „schwere“ dazu. Winston haut in London Investoren übers Ohr. Frankie legt sich in New York mit dem Chef des „Continental“ an, mit Cornac O’Connor, den Mel Gibson spielt. Er klaut ihm eine Münzpresse, den heiligen Gral der uralten Verbrecher-Organisation, der Cornac untersteht. Ein Frevel.
Cornac lässt Winston entführen, damit der für ihn den abgetauchten Frankie findet. Das ist der Handlungsrahmen für exzessive Gewalt, die in der dritten Folge im Sturm auf das Hotel gipfelt. Die Serie macht in schwarzer Pulp Fiction: Das verwahrloste New York voller Penner und Galgenvögel sieht aus wie Robert Rodriguez` „Sin City“ und verströmt Gefahr, die der Retro-Soundtrack (Yes, Santana, Donna Summer, Stooges, Wire etc.) kaum abmildert.
Es geht auch ohne Keanu Reeves
Vietnam-Veteran Frankie absolviert einen Tötungsparcours wie John Wick, Cornac hetzt seine Killer auf ihn. Winston mobilisiert eine Karatetruppe und eine Armee von Obdachlosen.
Die Action kickt, die Atmosphäre beunruhigt. Mel Gibson gibt den kultivierten Psycho. Winston ist Ian McShane aus den Wick-Filmen, nur in jung, auch Lance Reddicks Figur taucht verjüngt auf. Schau an: Es geht ohne Keanu Reeves.
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