Wenn amerikanischem Comic-Kino die Ideen ausgehen, rettet es sich oft ins „Schneller, Höher, Lauter“. Das hat man bei Marvels „Ant-Man 2“ beobachtet, im neuen Streifen aus dem Hause DC Comics ist es bei „Shazam 2 – Fury Of The Gods“ nicht anders
Halbstarke im hautengen Dress
Noch immer stecken Halbstarke im Kampfdress, die erst nach dem Zauberwort „Shazam!“ erwachsene Körper haben. Aus dieser Konstellation saugt David F. Sandbergs Film aber kaum noch Honig. Es sei denn, dass Hauptdarsteller Zachary Levi (42) überzogen grimassiert und witzelt, wie es 18-Jährige vielleicht täten.
Eigentlich ist die Lage für kindischen Jux zu ernst. Aus einem Museum in Athen haben antike Göttinnen (Helen Mirren, Lucy Liu) einen magischen Stab entwendet. Sie reißen die Barriere zu unserer Welt ein und tummeln sich in Philadelphia, wo sie an die Schutztruppe der Stadt geraten, angeführt von Billy alias Shazam (Levi).
Schau-Gedröhn aus der Retorte

Der große Rest ist Heldenstoff von der Stange. „Magie“ als Ursache und Erklärung für alles. Für die Glocke, die sich über Philadelphia legt. Für den Baumriesen, dessen böse Früchte Zentauren und Dämonen bergen, die die Stadt heimsuchen. Für den Drachen aus Borke, eine wirklich hölzerne Trick-Kreatur.
X-mal gesehenes Schau-Gedröhn. Bläser schnaufen Musik-Alarm zu Massenpanik und Verwüstung. Kinder ab zwölf mögen das (und die lahmen Gags) prickelnd finden, gestandene Kinohasen nicht. Teenager-Liebe und ein Überraschungsgast werten den Film auch nicht auf.
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