Häscher der Miliz haben Gus (Christian Convery) geschnappt. Sein markantes Geweih verrät ihn allzu leicht.

© Netflix

„Sweet Tooth“: Sie sind halb Mensch, halb Tier und werden gejagt

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Die Netflix-Serie „Sweet Tooth“ ist ein Fantasy-Märchen für Kinder ab zwölf. Produzent ist Robert Downey Jr.

von Kai-Uwe Brinkmann

10.06.2021, 15:29 Uhr / Lesedauer: 1 min

Seit zehn Jahren grassiert ein Virus, das die Menschheit in ein dunkles Zeitalter stürzte. Mit der Seuche kamen bizarre Mischwesen zur Welt, Babys, die halb Mensch, halb Tier sind. Manche dieser „Wolpertinger“ haben Igel-Stacheln, andere Eulen-Schwingen. Man nennt sie „Hybriden“.

Das ist das Szenario der amerikanischen Netflix-Serie „Sweet Tooth“, basierend auf Comics von Jeff Lemire, als Filmreihe von Jim Mickle aufbereitet. Der Held des Fantasy-Märchens heißt Gus, Spitzname „Süßer Zahn“. Der Junge trägt Hirschohren und Geweih und lebt mit seinem Vater isoliert im Wald. Mit zehn Jahren hat er sich zum Drei-Ender entwickelt, aber von der Welt weiß er nichts.

Hybriden werden gejagt

Das wird anders, als Gus (Christian Convery) nach dem Tod des Vaters den Wald verlässt. In der vagen Hoffnung, seine Mutter zu finden. Dort draußen gibt es Halsabschneider, die Hybriden jagen. Eine Miliz betreibt die Ausrottung der Zwitterwesen. Ohne seinen Beschützer Jepperd (Nonso Anozie) wäre Gus verloren.

Die beiden starten zu einer Odyssee durch ein verwüstetes Amerika, wo das Faustrecht herrscht. Die Städte sind verwaist, das Land ist leer, Restpopulationen leben hinter Zäunen.

Die Welt nach der Apokalypse – das Sujet ist alles andere als neu. Aus abgegriffenem Material schraubt die Serie aber ein Survival-Abenteuer zusammen, das in der Flut aller Netflix-Fantasy-Stoffe für junge Leute zu den sympathischen Beispielen mit Herz zählt.

Vom Erwachsenwerden

Weil Gus‘ Reise auch eine Geschichte von Freundschaft und vom Erwachsenwerden ist. Es gibt nicht nur Schurken, sondern auch Inseln der Menschlichkeit, lernt Gus. Manchmal wird die Serie kindlich zuckrig, an anderer Stelle düster brutal. Der Spagat zwischen den Tonlagen gelingt nicht immer und wirkt auch mal befremdlich. Trotzdem taugt „Sweet Tooth“ (Produzent: Robert Downey Jr.) zum Hit in der Junior-Liga.

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