Das kam für viele Zuschauer sicherlich überraschend: Am Sonntag stand Jona Deifuß plötzlich in der Startelf der U23 des SSV Mühlhausen im A-Kreisligaspiel gegen den Spitzenreiter FC TuRa Bergkamen. Der Spieler, der nach Bekanntwerden seines anstehenden Wechsels zum SSV-Rivalen SG Massen – wie auch drei seiner Mitspieler – aus dem Bezirksliga-Kader geflogen ist, bekam wieder Einsatzzeiten im SSV-Dress.
„Das hat sich jetzt so ergeben. Es könnte aber bis zum Winter eine denkbare Lösung sein“, teilte Ralf Mäkler der Sportredaktion auf Nachfrage mit. Mühlhausens Sportlicher Leiter war es auch, der das Spieler-Quartett, das im Sommer nach Massen wechselt, (zunächst) suspendiert hatte. In der ersten Mannschaft haben seit der Suspendierung weder Deifuß noch seine Mitspieler Justin Braun, David Bernsdorf und Julian Salwik gespielt.
U23-Trainer Manuel Stiepermann freut sich jedenfalls auf die hochkarätige Unterstützung von oben. „Wir stehen im ständigen Austausch mit Adrian (Ruzok, Cheftrainer der ersten Mannschaft, Anm. d. Red.). Das war auch bei den vorherigen Trainern so. Es ist für beide Teams eine Win-win-Situation. Wir kriegen qualitativ hochwertige Spieler und die Jungs Spielpraxis“, so der 29-Jährige
Spieler hüllt sich ein Schweigen
Stiepermann selbst habe von Deifuß‘ Aushilfe in der Zweiten erst relativ kurzfristig erfahren: „Er hat unter der Woche nicht mit trainiert. Ich habe erst Sonntagmittag erfahren, dass er bei uns spielen wird.“ Diese Woche, davon geht der Trainer aus, werde Deifuß mit der U23 auf den Übungsplatz gehen.
Und was ist mit dem Rest des wechselwilligen Quartetts? Laufen demnächst auch Braun, Bernsdorf und Salwik in der Kreisliga auf? „Einer ist krank, ein anderer derzeit verletzt. Die können ohnehin gerade nicht spielen. Ich bin da aber eh das letzte Glied, das so etwas zu entscheiden hätte“, meinte Stiepermann.

Das wiederum sei überhaupt nicht schlimm: „Das geht mich auch nichts an. Das müssen die Spieler mit der Sportlichen Leitung abstimmen.“ Als Trainer sei man immer froh, wenn man starke Spieler hat. Stiepermann: „Und dass die Spieler durchaus Qualität haben, steht außer Frage. Ich würde sie gerne in meinem Team einbinden und wäre der Letzte, der sagen würde: Ich brauche euch nicht. Aber das muss der Verein entscheiden.“
Für lange Gesichter bei den etatmäßigen U23-Spieler würde die Aushilfe aus der ersten Mannschaft wohl nicht sorgen, vermutet Stiepermann. „Ich denke, das ist vollkommen in Ordnung. Die Jungs kennen sich ja auch untereinander. Es ist normal für Spieler der Zweiten, dass man sich unterordnet. Das weiß auch jeder von Saisonbeginn an.“
Jona Deifuß jedenfalls könnte für Stiepermann in der nächsten Zeit noch zu einer echten Alternative werden. Der Spieler allerdings wollte sich zu seinem Einsatz in der U23 und seinen Ambitionen für seine verbleibende Zeit am Mühlbach nicht äußern.