Die tabellarische Situation ließ dem Vorstand keine andere Wahl: Der SuS Oberaden zieht die Reißleine und trennt sich mit sofortiger Wirkung von seinem Reservetrainer Kai Netusil. Dessen Nachfolger steht bereits fest. Der bisherige gleichgestellte Trainer Florian Niedballa rückt zudem zurück ins zweite Glied beim Fußball-B-Kreisligisten.

Heiner Liebezeit soll die Zweite vor dem Abstieg retten
„Man muss sich nur mal die Tabelle anschauen“, begründet Sascha Langner, Abteilungsleiter Fußball beim SuS, den unangenehmen, aber für ihn notwendigen Schritt des Trainerwechsels. Mit 14 Zählern nach 18 Partien rangiert die Oberadener Zweite auf dem vorletzten Platz der Kreisliga B2 Unna-Hamm, der am Ende der Saison den Gang in die Kreisliga C bedeuten würde. Zwei Punkte beträgt der Abstand aufs rettende Ufer, an dem derzeit die Reserve des Kamener SC steht, die mithilfe von Spieler aus dem Bezirksliga-Kader am Sonntag mit 7:1 den SuS Lünern vom Platz fegte.
„Wir hatten das Gefühl, dass es nun einen Impuls von außen braucht. Wir wollten Erfahrung auf der Position und die haben wir nun bekommen“, sagt Langner. So wird Heiner Liebezeit die Reserve fortan übernehmen, Florian Niedballa steht nun als Co-Trainer weiterhin zur Verfügung. Bereits vor etwas mehr als zehn Jahren hatte Liebezeit beim SuS ausgeholfen, damals allerdings in der Ersten, die in dieser Zeit noch in der Bezirksliga auflief.
Sascha Langner: „Ich wüsste nicht, ob ich das so könnte“
Langner weiter über den Trainerwechsel: „Kai und Flo haben das hervorragend aufgenommen. Mit Kai bin ich eh eng verbandelt. Wir spielen zusammen bei den Altherren. Klar, er war traurig, hat aber immer gesagt, dass er nicht im Weg stehen wolle. Das ehrt ihn. Ich weiß nicht, ob ich das so könnte.“
Der Oberadener Fußball-Boss wolle sich am Saisonende jedoch nicht den Vorwurf machen, „nicht alles daran gesetzt zu haben, den Abstieg der Zweiten zu verhindern“. Das sei nun eins der obersten Ziele beim SuS. Langner: „Ab April können wir A-Junioren in der Zweiten einsetzen. Viele haben schon signalisiert, dass sie gerne aushelfen wollen.“
Jürgen Koppe neuer Kassierer beim SuS Oberaden
Frischen Wind gibt es zudem im Vorstand der Fußballabteilung: Am Freitagabend (28. Februar) fand die Jahreshauptversammlung statt. Neben dem Rückblick auf das vergangene Jahr standen vor allem die Neuwahlen des Vorstands im Mittelpunkt. Mit 76 stimmberechtigten Mitgliedern war das Interesse an der Versammlung groß.
Sascha Langner wurde in seinem Amt als Abteilungsleiter bestätigt. An seiner Seite gibt es jedoch personelle Veränderungen: Patrick Schmidt, seit 2024 kommissarisch im Amt, übernimmt nun auch gewählt die Geschäftsführung, während Jürgen Koppe als neuer Kassierer in den Vorstand tritt. Unterstützt wird das Vorstandsteam von Deniz Kilinc (Sportlicher Leiter), Marco Böcker (stellvertretender Kassierer) und Michael Kröger (Beisitzer). Der bisherige Kassierer Michael Altenberg und seine Frau Anja schieden aus dem Vorstand aus.
SuS Oberaden träumt noch vom Aufstieg der ersten Mannschaft
Seitdem Langner und Co. die Fußballer vor zwei Jahren übernommen haben, ist der SuS Oberaden stetig gewachsen: Über 500 Mitglieder zählt die Abteilung inzwischen, 2023 waren es noch 385. „Wir haben vor allem Ruhe in den Verein bekommen, sind finanziell stabil aufgestellt und haben es geschafft, den SuS wieder attraktiv zu machen, gerade in der Jugend“, verkündet Langner stolz. Neben der Rettung der Zweiten hat er noch weitere Ziele im Blick: „Die A-Junioren stehen sportlich in der B-Liga-Zwischenrunde auf Rang vier gut da. Auch die erste Mannschaft hat nur vier Punkte Rückstand auf RW Unna. Warum sollten wir diese Saison abschenken? Wir wollen mehr!“
Wenn nicht in dieser Saison, dann vielleicht in der nächsten. „Das Ziel ist, irgendwann mal wieder mit dem SuS aufzusteigen. Wichtig ist aber, dass dies in ruhigen Bahnen und ohne finanzielle Ausreißer passiert“, meint Langner, der außerdem mitteilt, dass der Kader weitestgehend zusammenbleiben werde: „Viele haben zugesagt. Ich bin megastolz auf die Truppe, was sie sportlich in dieser Saison geleistet hat. Zudem hat bisher keiner signalisiert, dass er im Sommer abhauen möchte. Manche haben Angebote, die sollen sie sich anhören. Wir machen den Jungs keinen Druck.“