Helge Kleinjohann kann es nicht mehr hören. Der Vorsitzende des Fußball-B-Kreisligisten SuS Lünern hat in den vergangenen Tagen gleich mehrere Anrufe von Vereinen bekommen, die einen torgefährlichen Angreifer abwerben möchten. Jetzt aber ist Schluss: „Es braucht niemand mehr anzurufen. Im Winter geben wir keinen Spieler ab.“
SuS Lünern: Wechselverbot für Spieler
Das hängt weniger mit der sportlichen Situation zusammen, als vielmehr mit den teils unverschämten Angeboten in der Kreisliga B. Aktuell rangiert hier der SuS Lünern auf Platz 12 mit 14 Punkten. Das Team von Trainer Thomas Kramer - der hat eine Zusage für zwei Jahre und ist auch in der neuen Saison weiterhin Coach - hat gerade einmal drei Siege geholt. Vorsitzender Kleinjohann ist aber zuversichtlich: „Den Klassenerhalt sollten wir schaffen.“
Ein wichtiger Baustein in diesem Unterfangen ist zweifelsohne Stürmer Ozan Kiris. Für den 28-Jährigen, der erst zu Saisonbeginn zum SuS Lünern gekommen ist, läuft es richtig gut. Der Gelsenkirchener, der schon mit dem ehemaligen Oberadener Kreisliga-Bomber Michael Krakala zusammen in einem Team gespielt hat, hat schon zwölf Tore erzielt. Zum SuS ist er gewechselt, weil hier sein Bruder Cem spielt.

Nun aber ist die Konkurrenz auf den Angreifer aufmerksam geworden und will den Lünerner Stürmer verpflichten. „Drei Vereine aus der Kreisliga B haben bereits Interesse bekundet und ihm Angebote unterbreitet, bei denen man nur mit der Zunge schnalzen kann“, erklärt Kleinjohann. Selbst Ozan Kiris sei überrascht gewesen und habe dem Vorsitzenden des SuS Lünern gesagt, dass es so etwas noch nicht einmal in Gelsenkirchen gegeben habe. „Die kennen mich doch gar nicht“, habe Kiris zu Kleinjohann gesagt.
Kiris-Brüder spielen beim SuS Lünern
Mittlerweile steht in Lünern fest: „Im Winter geben wir keinen Spieler ab. Das geht uns auf den Zylinder“, sagt Helge Kleinjohann genervt. „Das ist doch eine Frechheit“, würde er im Gegenzug die im Winter frei verhandelbare Ablösesumme extrem hoch ansetzen. „Darauf haben wir uns im Vorstandskreis geeinigt. Bei mir braucht niemand mehr anzurufen.“
Ozan Kiris indes möchte weiter mit seinem Bruder in Lünern Fußball spielen. „Er kommt aus Gelsenkirchen und hat sich zusammen mit seinem Bruder in Bönen ein Haus gekauft. Zudem ist er selbstständig und kann bei uns auch mal eine Trainingseinheit ausfallen lassen“, setzt Kleinjohann auch in der Rückrunde weiter auf die Treffer seines Torjägers.
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