SuS Kaiserau verliert Generalprobe Bockum-Höveler macht unpassenden Frauenfußball-Vergleich

SuS Kaiserau verliert Generalprobe: Bockum-Höveler macht unpassenden Frauenfußball-Vergleich
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Eine Woche vor dem Ende der Winterpause zeigt sich Fußball-Landesligist SuS Kaiserau trotz Personalnot gerüstet für den Hombrucher SV, bei dem der SuS am 1. Rückrundenspieltag gastiert. Gegen den Tabellenführer der Landesliga 4, die SG Bockum-Hövel, verkaufte sich Kaiserau beim 1:2 teuer. Die Hammer fielen dagegen durch zwei unschöne Aktionen auf.

Testspiel

SuS Kaiserau – SG Bockum-Hövel 1:2 (1:0)

Die Führung für die Kaiserauer durch Frederik Stöwe nach knapp 30 Minuten war wunderschön herausgespielt. Stöwe startete, bekam den Ball durchgesteckt und war frei vor Bockums Tor. In Stürmermanier versenkte er. Die Abseitsfahne war zurecht unten geblieben. Bockum-Hövel beschwerte sich lautstark wegen eines Foulspiels.

Die Partie führte die SG Bockum-Hövel für ein Freundschaftsspiel recht hart. Viele Fouls, auch härteres Einsteigen wie gegen den starken Kaiserauer Rechtsverteidiger Benjamin Abdou, führten zu ungewöhnlich vielen Gelben Karten. Wer auf dem knüppelharten Kunstrasenplatz zu Boden ging, fiel zudem unsanft. Bockum-Hövel ging nicht zimperlich mit den Gastgebern und dem Schiedsrichtergespann um. Dass Marc-Andre Wohlrath gegen Soner Aydin nachtrat, übersah der Schiedsrichter großzügig. Zuvor hatte sich Dawid Franica über ein gegen ihn gepfiffenes Foul beschwert und monierte respektlos, dass ja hier „kein Frauenfußball“ gespielt werde.

Kaiserau lässt sich auskontern

Die SG war telefonisch bislang nicht für eine Stellungnahme erreichbar. Kaiseraus Chefcoach Patrick Kulinski äußerte sich auf Nachfrage: „Vielleicht haben manche ihre Emotionen nicht so unter Kontrolle und hauen dann was raus, was ihnen nachher leid tut. Unser Verein steht gegen alles, was in Richtung Diskriminierung geht. Ich gehe auch davon aus, dass Bockum-Hövel die Werte auch vertritt.“

Schiedsrichter Tim Morfeld zeigt Dawid Franica Gelb.
Schiedsrichter Tim Morfeld zeigt Dawid Franica Gelb. © Reith

Praktisch mit Timo Milcareks Einwechslung fiel der Ausgleich. Milcarek, der kürzlich in den Alpen seine Hochzeit gefeiert hatte, hatte noch keinen Ballkontakt, als sich die Kaiserauer Defensive auskontern ließ. Der Spielführer bekam 35 Minuten, um rechtzeitig für das Spiel gegen Hombruch Spielpraxis zu sammeln.

Bockum-Hövel dreht das Spiel

Beim späteren 1:2 sah der SuS wieder nicht gut aus. Der Eckball rauschte an sämtlichen Kaiserauern vor dem eigenen Tor vorbei. Nach vorne gelangen den Platzherren immerhin ein paar Abschlüsse, wobei Kaiserau mit zunehmender Spieldauer etwas nachließ. A-Junioren und Reservisten bekamen dann Einsatzzeiten, daher wollte Kulinski auch nur die ersten 70 Minuten bewerten.

„In der ersten Halbzeit haben wir es gut gemacht. Ähnlich wie gegen Holzwickede wurde es dann ab der 70. schwieriger, wenn man dann Jungs aus der Zweiten und der U19 reinbringt, damit nicht alle an die Belastungsgrenze kommen. Da war ein Bruch drin, das ist aber völlig normal“, lobte Kulinski. Gegen Hombruch muss Kaiserau dann über 90 Minuten plus X noch etwas zulegen. Das 1:2 gegen Bockum-Hövel am Sonntag war ein Anfang. Vor elf Monaten schied Kaiserau im Pokal noch sang- und klanglos mit 0:6 gegen Bockum aus.

Bockum-Hövel hingegen hat noch zwei Testspiele geplant, bevor am Sonntag dann der SV Herbern zum ersten Pflichtspiel des Jahres wartet. „Wir haben schon noch ein paar Baustellen. Das sieht man auch, wobei man in der zweiten Halbzeit sehen kann, was wir spielen können, sagte der Ex-Herberner Sebastian Schütte nach seiner Auswechslung.

SuS: Trebing – Weßelmann, Lahr, Steffen, Gajewski, Abdou, Aydin, Freund, Stöwe, Seifert, Schubert – Schuster, Swoboda, Friede, Milcarek, Pires, Akman, Hagedorn

Tore: 1:0 Stöwe (29.), 1:1 Müsse (57.), 1:2 Klossek (77.)

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