Um den Forderungen in der laufenden Tarifrunde Nachdruck zu verleihen, setzen die Gewerkschaften Verdi und Komba ihre Warnstreik-Welle fort. Am Dienstag (14.2.) steht erneut der öffentliche Nahverkehr im Zentrum. Wer in Nordrhein-Westfalen Busse und Bahnen nutzen will, muss sich heute in einigen Städten auf erhebliche Verzögerungen und Ausfälle einstellen.
Vergangene Woche war bereits am Donnerstag (9.2.) und Freitag (10.2.) in mehreren Städten in Nordrhein-Westfalen gestreikt worden. Der Nahverkehr stand in Dortmund, Düsseldorf sowie auch in Wuppertal, Solingen und Remscheid still. Rund 10.000 Beschäftigte hatten sich nach Gewerkschaftsangaben am Donnerstag an den Warnstreiks beteiligt. Am Montag wurde bereits in Essener Kliniken und in der Stadtverwaltung Gütersloh gestreikt.
Streik in NRW: In diesen Städten wird am Dienstag gestreikt
Verdi hat am Dienstag zu Warnstreiks im Nahverkehr in einigen Städten in NRW aufgerufen. Ab Betriebsbeginn um 3 Uhr wird in folgenden Städten ganztägig gestreikt:
- Streik bei ASEAG in Aachen: Wie das Unternehmen mitteilt, bleiben alle ASEAG-Busse am Dienstag im Depot. Nur Busse der Auftragsunternehmen fahren, da diese nicht von den Tarifverhandlungen betroffen sind.
- Streik bei der SWB in Bonn: Busse und Bahnen der SWB sind am Dienstag vom Warnstreik betroffen. "Lediglich der Busverkehr kann durch Subunternehmen in Teilen aufrechterhalten werden.", so die Stadtwerke Bonn auf ihrer Website. Da in Köln ebenfalls gestreikt wird, fallen auch die Stadtbahnlinien 16 und 18 aus.
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Streik bei der KVB in Köln: Am Dienstag, 14.2. fahren keine Stadtbahnen und Busse der KVB. Auch in Köln können nur Busse der Subunternehmen Fahrten durchführen.
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Streik bei der Ruhrbahn in Essen und Mühlheim an der Ruhr: Verdi hat ebenfalls die Beschäftigten der Ruhrbahn zum Streik aufgerufen. Laut WAZ fahren auch den ganzen Tag keine Schulbusse, E-Wagen und Subunternehmen.
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Streik bei STOAG in Oberhausen: In Oberhausen beginnt der Streik am 14. Februar um 3:00 Uhr und endet nach 24 Stunden am Mittwoch, 15. Februar, um 3 Uhr morgens. Die Busse im Schülerverkehr fallen ebenfalls aus. Kundencenter bleiben geschlossen. Lediglich einzelne Linien der Duisburger Verkehrsgesellschaft und der NIAG fahren.
- Streik bei der Bogestra in Bochum, Gelsenkirchen und Witten: Im gesamten Betriebsgebiet der Bogestra können aufgrund des Streiks am Dienstag keine Bus- und Bahnfahrten angeboten werden. Auch Fahrten durch Fremdunternehmen finden nicht statt.
- Streik bei der Vestischen in Bottrop, Herten und dem Kreis Recklinghausen: Die Vestische Straßenbahnen GmbH legt den Betrieb für 24 Stunden komplett still.
- Streik bei HCR in Castrop-Rauxel und Herne: In Herne und Castrop-Rauxel werden keine Busse fahren.
- Streik bei der der Märkischen Verkehrsgesellschaft (MVG): Der Stadt- und Regionalbus der Linie 23 startet an der Haltestelle Battenfeld in Menden und fährt über Fröndenberg Mitte bis zum Bahnhof. Die Linie 27 beginnt ebenfalls an der Haltestelle Battenfeld und führt über Fröndenberg-Langschede sogar bis zum Bahnhof in Unna.
- Darüber hinaus gibt es Streik bei der NIAG im Kreis Kleve, Wesel und Duisburg und der Verkehrsgesellschaft Ennepe-Ruhr. In Duisburg soll sich der Streik jedoch auf die Verwaltungsmitarbeiter der Verkehrsgesellschaft konzentrieren. Busse und Bahnen seien voraussichtlich nicht betroffen.

Außerdem sollen die Stadtverwaltungen in Münster, Bocholt, Ahlen und Wuppertal bestreikt werden. In Wuppertal bleiben nach Angaben der Stadt alle Hallenbäder und das Einwohnermeldeamt dicht. Auch Klinikpersonal etwa in Lengerich und Herford soll sich dem Ausstand anschließen.
Darüber hinaus kann in einigen Städten in technischen Betrieben, Musikschulen, Recyclinghöfen, Sparkassen, Bürgerbüros oder Kitas gestreikt werden. Ein Verdi-Sprecher betonte mit Blick auf die Kitas, die Eltern bekämen frühzeitig Bescheid, um ihre Kinder zu versorgen.
Tarifstreit: Verdi fordert mehr Lohn
Auch am Mittwoch (15.2.) soll der Tarifstreit weitergeführt werden. In der aktuellen Tarifrunde fordert Verdi 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr für die 640.000 Beschäftigten in NRW. Die Kommunalen Arbeitgeber lehnen dies in Nordrhein-Westfalen als wirtschaftlich nicht verkraftbar ab.
Die zweite Runde der Tarifverhandlungen ist für den 22. und 23. Februar in Potsdam geplant. Warnstreiks im Nahverkehr, in Müllentsorgungsbetrieben oder Kitas hatte es in NRW bereits Ende der vergangenen Woche gegeben.
dpa/karie
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