Straftaten auf NRW-Spielplätzen nehmen zu Kinderschutzbund zeigt sich alarmiert

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Der Deutsche Kinderschutzbund hat sich alarmiert über die wachsende Zahl an Straftaten auf Spielplätzen in Nordrhein-Westfalen geäußert. Eine kürzlich vom Landtag veröffentlichte Kriminalstatistik hatte gezeigt, dass in NRW allein zwischen 2018 und 2022 fast 13.500 Delikte auf dem „Tatort Spielplatz“ erfasst worden sind - mit steigender Tendenz.

„Natürlich müssen Spielplätze überall sichere Orte für Kinder sein“, sagte der Landesvorsitzende des Kinderschutzbunds, Mandred Walhorn, der Deutschen Presse-Agentur in Düsseldorf. Er appellierte an Polizei, Ordnungs- und Jugendämter, in Sicherheitspartnerschaften vor Ort angemessene und wirksame Maßnahmen zur Kriminalitätsprävention und zum Schutz der Kinder zu ergreifen. Da die Problemlagen unterschiedlich seien, gebe es keine allgemeingültige Lösung.

SPD äußert sich zu Straftaten auf NRW-Spielplätzen

Aus Sicht der SPD-Opposition reihen sich die zunehmenden Straftaten auf Spielplätzen ein in die allgemeine Kriminalitätsentwicklung in NRW. Auch bei anderen Delikten, etwa Wohnungseinbrüchen, stiegen die Zahlen, sagte die innenpolitische Sprecherin der Landtagsfraktion, Christina Kampmann, der dpa. Diese Entwicklung stehe in krassem Widerspruch zu dem Eindruck, den Innenminister Herbert Reul (CDU) suggerieren wolle.

„Gerade an sensiblen Orten für Familien, wie Spielplätzen, darf kein Zweifel an der Sicherheit bestehen“, unterstrich Kampmann. Dazu sei mehr Präsenz von Bezirksbeamten unerlässlich. „Polizei muss für die Menschen sichtbar, schnell ansprechbar und zügig am Einsatzort sein“, forderte die SPD-Politikerin. „Sie schaffen Nähe zwischen Polizei und Bevölkerung und sind gleichzeitig ein Frühwarnsystem für die Probleme vor Ort.“ Der Innenminister müsse sein Versprechen, 3000 neue Kommissaranwärter einzustellen, in diesem Jahr endlich einhalten.

Die Gesamt-Kriminalitätsstatistik für NRW hatte für 2022 gegenüber dem Vorjahr einen deutlichen Anstieg der registrierten Straftaten um 13,7 Prozent auf 1,37 Millionen verzeichnet. Speziell zum „Tatort Spielplatz“ hatten Antworten der Landesregierung auf AfD-Anfragen dokumentiert, dass dort verübte Delikte ein Querschnitt durch das Strafgesetzbuch sind: von Mord über Vergewaltigung, sexueller Kindesmissbrauch, Exhibitionismus und Prostitution bis hin zu Handtaschenraub und Drogenhandel. Zwischen 2018 und Ende 2022 wurden demnach 6295 Opfer bei Straftaten auf dem „Tatort Spielplatz“ erfasst.

dpa

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