Steinewerfer auf A2-Brücke Vier Autos getroffen, ein Verletzter – Polizei: Es waren Kinder

Steinewerfer auf A2-Brücke: Vier Autos getroffen – Polizei erwischt Kinder
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Es ist ein Albtraum für jeden Autofahrer: Auf einer Brücke stehen Menschen, die auf die Fahrbahn hinunter schauen, und plötzlich kracht es; die Windschutzscheibe zersplittert... So geschehen am Sonntag (20.10.) zwischen 14.30 Uhr und 19.15 Uhr auf der Autobahn 2 zwischen den Abfahrten Herten-Süd und Gelsenkirchen-Buer. Mindestens vier Mal warfen dort Kinder Steine gezielt auf Autos und filmten den „Spaß“ sogar mit ihren Handys.

Das erste Opfer: ein Recklinghäuser

Ihr erstes Opfer: ein 46-jähriger Recklinghäuser, der nach Angaben der Polizei mit seinem Skoda die A2 in Richtung Oberhausen befuhr, als seine Windschutzscheibe an der Brücke Frankampstraße von einem Stein getroffen wurde. Durch den Einschlag sprang die Windschutzscheibe und splitterte auch ins Innere des Fahrzeugs. Der Recklinghäuser blieb glücklicherweise unverletzt und steuerte einen naheliegenden Parkplatz an. Kurze Zeit später, gegen 14.45 Uhr, wurde auch das Wohnmobil eines 53-Jährigen getroffen. Wieder splitterte die Windschutzscheibe, der Fahrer erlitt Schnittverletzungen, steuerte sein Fahrzeug auf den Standstreifen und rief einen Rettungswagen und die Polizei. Die Polizei konnte nach eigenen Angaben aber „keine Tatverdächtigen feststellen“.

Doch die Steinewerfer kamen zurück: Um 19 Uhr und gegen 19.15 Uhr wurden abermals zwei Autos getroffen. Eine 25-jährige aus Dinslaken und ein 38-jähriger Gelsenkirchener blieben unverletzt, jedoch trugen ihre Fahrzeuge Schäden davon.

Ein Polizei-Blaulicht in Großaufnahme.
Zwei Einsätze fuhr die Polizei, um die jungen Steinewerfer zu erwischen. Am Sonntagabend war sie erfolgreich, doch die drei Kinder sind noch nicht strafmündig. © dpa

Die Polizei leitete wieder eine Fahndung ein „und entsandte Streifenwagen in den Tatortbereich“, wie die Polizei Gelsenkirchen mitteilt. „Anhand von Zeugenaussagen konnten ein zwölfjähriger Gelsenkirchener, ein 13-jähriger Gladbecker und eine 13-jährige Gelsenkirchenerin auf der Cranger Straße angetroffen werden.“ Es gebe Hinweise darauf, dass die drei Kinder Steine aus einem Vorgarten gestohlen und sie dann von der Brücke geworfen haben. Die Polizei sicherte „auf ihren Smartphones dementsprechendes Beweismaterial“.

Die Kinder wurden zuerst zur Polizeiwache gebracht und nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen an die Erziehungsberechtigten übergeben. Denn: Alle drei Steinewerfer sind noch nicht strafmündig.

Die Polizei warnt eindringlich davor, Gegenstände von Brücken auf darunterliegende Straßen oder Schienen zu werfen: Selbst kleine oder leichte Gegenstände könnten bei hoher Geschwindigkeit tödliche Unfälle verursachen. Fahrzeuge können unkontrolliert ausweichen und so in einen Unfall geraten. Und die Polizei appelliert an alle Bürgerinnen und Bürger, verdächtige Beobachtungen auf solchen Brücken sofort zu melden und sich „von solch gefährlichem Verhalten zu distanzieren“.