Die Verkehrslage auf den Autobahnen in NRW ist unmittelbar vor dem Feiertag Fronleichnam laut ADAC entspannter gewesen als an den langen Wochenenden zuvor. Zwischen 15 und 16 Uhr habe sich am Mittwochnachmittag die Länge der zeitgleichen Staus auf knapp 300 Kilometer verdoppelt, sagte ein Sprecher des ADAC Nordrhein.
Der Höhepunkt sei gegen 17.15 Uhr mit 330 Kilometern erreicht worden. Danach flauten die Staus wieder ab. Die Stauspitze von 330 Kilometern am Mittwoch sei aber deutlich niedriger ausgefallen als am Mittwoch vor Christi Himmelfahrt und am Freitag vor Pfingsten, sagte der Sprecher. Ein Stauchaos habe es auf den Autobahnen in NRW nicht gegeben, betonte er. Stauschwerpunkte seien am Mittwoch die A1, A3 und A40 gewesen.
Erfahrungsgemäß nutzten viele Familien Feiertage am Donnerstag wie Fronleichnam, um in den Kurzurlaub zu fahren, beispielsweise an der Nordseeküste. Dann entstünden zumeist am Mittwochnachmittag viele Staus, wenn Reisende und Berufspendler gleichzeitig unterwegs seien. Allerdings sei der Beginn der Sommerferien in NRW diesmal sehr früh. Viele Familien starteten in rund zwei Wochen in den Sommerurlaub.
Zudem seien die Reisekosten stark gestiegen, sagte der ADAC-Sprecher. Hinzu komme noch, dass Fronleichnam kein bundesweiter Feiertag sei und damit kein zusätzlicher großer Reiseverkehr durch NRW fließe.
Gegen Ende der Woche erwartet der ADAC die Urlaubsrückkehrer auf den Straßen. Am Samstag, den 10. Juni, erreicht der Rückreiseverkehr seinen Höhepunkt. Dann bilden sich vor allem Staus im Süden Deutschlands und auf den Routen in Richtung Norden.
Am Sonntagnachmittag sind laut ADAC hauptsächlich Heimkehrer aus dem Kurzurlaub auf Deutschlands Fernstraßen unterwegs. Fahrten am Sonntagnachmittag sollten laut ADAC vermieden werden.
Bei stockendem Verkehr sollten sofort Rettungsgassen gebildet werden, so der ADAC. Autofahrer, die den linken Fahrstreifen befahren, weichen nach links aus, wer auf allen anderen Fahrstreifen fährt, nach rechts. Ist es in engen Baustellenbereichen nicht möglich, die Rettungsgasse korrekt zu bilden, empfiehlt der ADAC mit genügend Abstand versetzt zu fahren.
ADAC warnt vor Staus rund um Fronleichnam
Ein Überblick der Strecken, die am stärksten belastet sein:
- Großräume Stuttgart, Köln, Frankfurt, München
- Fernstraßen zur und von der Nord- und Ostsee
- A1 Köln – Dortmund – Bremen – Lübeck
- A1/A3/A4 Kölner Ring
- A3 Passau – Nürnberg – Frankfurt – Oberhausen
- A4 Kirchheimer Dreieck – Erfurt – Dresden
- A5 Basel – Karlsruhe – Frankfurt – Hattenbacher Dreieck
- A6 Nürnberg – Heilbronn – Mannheim – Kaiserslautern
- A7 Hamburg – Flensburg
- A7 Füssen/Reutte – Würzburg
- A8 Salzburg – München – Stuttgart – Karlsruhe
- A9 München – Nürnberg – Leipzig
- A61 Ludwigshafen – Koblenz – Mönchengladbach
- A81 Singen – Stuttgart
- A93 Kufstein – Inntaldreieck
- A95/B2 Garmisch-Partenkirchen – München
- A99 Umfahrung München
Stau um Fronleichnam: Über 1.300 Baustellen
Derzeit gibt es auf den Autobahnen in Deutschland 1.370 Baustellen. Reisende müssen rund um die Baustellen eine Menge Geduld mitzubringen. Einige Baustellen machen auch Vollsperrungen erforderlich.
Kurzfristige Autobahnsperrungen:
- A59 Duisburg Richtung Dinslaken zwischen Kreuz Duisburg und Anschlussstelle Duisburg-Meiderich, von 8. Juni, 20 Uhr bis 12. Juni, 5 Uhr
- A46 Düsseldorf Richtung Wuppertal zwischen Kreuz Hilden und Rastplatz Höfgen von 7. Juni, 21 Uhr bis 12. Juni, 5 Uhr
- A59 Nord-Süd-Straße, Duisburg Richtung Dinslaken zwischen Kreuz Duisburg und Berliner Brücke von 8. Juni, 20 Uhr bis 12. Juni, 5 Uhr
- A46 Düsseldorf Richtung Wuppertal zwischen Rastplatz Höfgen und Wuppertal-Cronenberg von 7. Juni, 21 Uhr bis 12. Juni, 5 Uhr
- A226 Bad Schwartau Richtung Travemünde zwischen Dreieck Bad Schwartau und Lübeck-Siems von 5. bis 9. Juni
Die längerfristigen Sperrungen:
- A44 Kassel Richtung Dortmund zwischen Dreieck Kassel-Süd und Kreuz Kassel-West bis 30. Januar 2024
- A45 Hagen Richtung Gießen zwischen Lüdenscheid-Nord und Raststätte Sauerland bis auf Weiteres
- A45 Gießen Richtung Hagen zwischen Lüdenscheid und Lüdenscheid-Nord bis auf Weiteres
- A49 Kassel Richtung Gießen zwischen Kreuz Kassel-West und Baunatal-Mitte bis 30. Januar 2024
- A71 Suhl Richtung Schweinfurt zwischen Rentwertshausen und Raststätte Mellrichstädter Höhe bis 24. Juli 2023
- A94 München – Passau in beiden Richtungen zwischen Malching und Übergang Anschluss B12-Malching-Nord bis 30. September 2023
- A226 Travemünde Richtung Bad Schwartau zwischen Lübeck-Siems und Dreieck Bad Schwartau ab sofort bis 19. Juni, 17 Uhr
Laut ADAC sind Umleitungen ausgeschildert. Kurzfristige Änderungen und weitere Sperrtermine sind nicht ausgeschlossen.
Verkehr: Ausweichrouten in Tirol gesperrt
In Tirol sind an allen Wochenenden bis Mitte September entlang der Inntalautobahn A12 in den Bereichen Kufstein und Innsbruck die Stau-Ausweichroten für den Durchgangsverkehr gesperrt. Reisende von und nach Italien müssen deshalb auch bei einem Stau auf der Autobahn bleiben.
Bei der Einreise nach Deutschland gibt Wartezeiten an den Grenzen zu Österreich, vor allem hier:
- Suben (A3 Linz – Passau)
- Walserberg (A8 Salzburg – München)
- Kiefersfelden (A93 Kufstein – Rosenheim
Urlaub in Dänemark: Einreise leichter
Die Grenzkontrollen bei der Einreise von Deutschland nach Dänemark wurden Mitte Mai deutlich gelockert. Nur noch in Ausnahmefällen werden Reisende aus Deutschland überprüft. Dadurch gibt es an den Grenzübergängen Ellund (A7 westlich von Flensburg) und Krusau (B200 nördlich von Flensburg) nur in Ausnahmefällen Staus und Wartezeiten.
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