Ein rassiges Duell lieferten sich die Fußball-Bezirksligisten SSV Mühlhausen und SG Gahmen. Am Ende stimmte dabei sogar das verlesene Resultat.
Bezirksliga 8
SSV Mühlhausen – SG Gahmen
1:1 (0:1)
War es ein Versehen, oder doch Absicht? Mühlhausens routinierter Stadionsprecher Franz-Georg Huber sorgte am Rande der Partie für verwirrte Gesichter. Gleich zweimal verlas er einen falschen Pausenstand von 0:0.
Im Kreisderby zwischen dem gastgebenden SSV und dem Aufsteiger aus Lünen war der Gast aber in der 20. Minute durch den ehemaligen Kamener Murat Büyükdere in Führung gegangen. Und die hatte auch zur Pause Bestand.
Hatte Huber dieses Tor nicht mitbekommen, oder war es eine versteckte Motivation für das Heimteam, es im zweiten Durchgang doch nochmal mit aller Macht zu versuchen?
„Was der Mann am Mikrofon sagt, das stimmt immer“, scherzte auch Mühlhausens Coach Marc Woller in der Pause. Was sein Team in den ersten 45 Minuten abgeliefert hatte, war eher weniger lustig, denn der Gast hatte im HSI-Sportpark über weite Strecken die Partie im Griff.
Bärenstarker Gegner
„Wir sind aber auch auf einen richtig guten Gegner getroffen. Das ist ein bockstarker Aufsteiger, gegen den noch viele Teams Probleme bekommen werden“, macht Woller klar. „Wir haben sie kommen lassen und im zweiten Durchgang die Räume genutzt.“
In der Tat kam Mühlhausen nach dem Seitenwechsel bei schwüler Witterung merklich besser zum Zuge. Gahmen sah sich nun deutlich öfter in der eigenen Defensive als erwünscht.
„Wir haben uns das Spiel phasenweise aus der Hand nehmen lassen“, ärgerte sich auch SGG-Trainer Kadir Kaya. Und genau das nutzte der SSV aus.
Zwischen der 51. und 55. Minute wurde es gleich dreimal gefährlich und für den Gast auch dreimal glücklich. Bei zwei Szenen im Lüner Strafraum hätte der Schiedsrichter durchaus auch auf Strafstoß für den SSV entscheiden können. Eine Minute später köpfte Islam Kücükyagci aus kurzer Distanz an die Latte.
Schon hier hätte Mühlhausen eigentlich zum Ausgleich kommen müssen.

Woller weckt den Jagd-Instinkt
„Jagen, jagen!!!“, feuerte Woller seine Mannen in dieser Phase des Spiels an. Und hatte den gewünschten Erfolg. In der 68. Minute servierte Philipp Lewald eine Ecke von der rechten Seite.
In der Mitte fühlte sich kein Lüner für Stephen Hutmacher zuständig. Ein fataler Fehler, denn der Abwehrspieler mit Stürmervergangenheit bewies einmal mehr seine Kaltschnäuzigkeit und vollstreckte zum mittlerweile verdienten 1:1.
„Wir waren eindeutig besser und hätten gewinnen müssen“, haderte Kaya mit der Fahrlässigkeit seiner Truppe. „Das sind gefühlt zwei weitere verlorene Punkte.“ Beim SSV Mühlhausen zeigte man sich hingegen einverstanden mit dem Remis.
„Wir haben uns wieder an die taktischen Vorgaben gehalten und es bis zum Ende verteidigt“, so Woller.
Nach dem Schlusspfiff hatte dann auch Stadionsprecher Huber den richtigen Endstand parat.
SSV: Mesewinkel-Risse - Hagedorn (57. Akdeniz), Lewald, Klose (74. Kampa), Cengiz, Hutmacher, Pfeffer, F. Kücükyagci, Weiß, Knafla (57. Akman), I. Kücükyagci
SGG: Durak - Tikici, Bulut (65. Oscislawski), Keskin (73. A. Aksoy), F. Kiymaz, R. Kiymaz, Karaduman, Büyükdere (61. Isiani), Ersin Kusakci (66. Özdemir), Ersan Kusakci, Yildiz
Tore: 0:1 Büyükdere (20.), 1:1 Hutmacher (68.)
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