SSV Mühlhausen im Dreifach-Alu-Pech Schlimmer Abwehr-Bock sorgt für zweite Pleite in Folge

Dreifach-Alu-Pech: Abwehr-Bock sorgt für zweite SSV-Pleite in Folge
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Marc Woller war nach dem Spiel der Tabellennachbarn (Neunter gegen Zehnter, 17 gegen 16 Punkte) angefressen. „Das gibt‘s doch gar nicht“, meinte der Coach des Fußball-Bezirksligisten SSV Mühlhausen mit einem Kopfschütteln. Sein Team hatte am Sonntag über weite Phasen das Spielgeschehen im HSI-Sportpark bestimmt, musste am Ende aber doch mit einer 0:1-Niederlage im Meisterschaftsspiel gegen den TuS Eichlinghofen leben und fällt dadurch zurück auf Rang zehn, während Eichlighofen mit nun 19 Zählern einen Sprung auf Platz acht macht.

Bezirksliga 8
SSV Mühlhausen − TuS Eichlinghofen
0:1 (0:0)

Im ersten Durchgang bekamen die 105 Zuschauer Magerkost geboten. Kaum Torraumszenen, viel Mittelfeldgeplänkel und nur ein gefährlicher Abschluss der Dortmunder Gäste, doch Aleksandar Djordjevic vergab die beste Szene in den ersten 45 Minuten.

Danach übernahm der SSV allmählich das Kommando und kam zu zahlreichen Chancen. Insgesamt agierten die Mühlhausener aber glücklos: Drei Pfosten- beziehungsweise Lattentreffer standen am Ende auf Wollers Notizzettel.

„Absolut unglücklich, wir schlagen uns selbst. In den letzten drei Spielen legen wir dem Gegner dreimal die Bälle auf. Es ist unglaublich, aber wir bringen uns mal wieder um den verdienten Lohn unserer Arbeit“, sagte Woller nach Abpfiff.

Phillip Lewald doppelt im Pech: Lattentreffer und Fehlpass

Von Eichlinghofen war im zweiten Spielabschnitt kaum noch etwas zu sehen. Nur in seiner Szene waren die Dortmunder hellwach: SSV-Keeper Robin Mesewinkel-Risse passte einen Abstoß kurz zu Phillip Lewald (einem der Alu-Pechvögel), der einen folgeschweren Fehlpass spielte. Eichlinghofen nutzte die Gunst der Stunde, diesmal blieb Djordjevic cool und markierte aus kurzer Entfernung das 1:0 (65.) − gleichzeitig der Endstand.

Phillip Lewald traf erst vorne die Latte und spielte dann hinten einen schlimmen Fehlpass.
Phillip Lewald traf erst vorne die Latte und spielte dann hinten einen schlimmen Fehlpass. © Schürmann

Sind die kurzen Abstöße etwa ein zu riskantes Mittel beim SSV? „Eigentlich nicht“, meinte Woller. „Das muss dann im Spiel einfach besser gecoacht und kommuniziert werden. Wir haben da unter der Woche drüber gesprochen, dass bei kurzen Abstößen Anweisungen kommen müssen. Da waren wir wieder einmal viel zu sorglos.“ Man könne nicht immer nur sagen, Mühlhausen befinde sich in einem Aufbaujahr und solche Szenen dadurch entschuldigen, befand der Coach, „dann ist es vielleicht irgendwann auch mal eine Qualitätsfrage.“

TuS-Eichlinghofen-Trainer Marc Neul: „Spiel auf Augenhöhe“

Kräftig durchpusten konnte auf der anderen Seite Marc Neul, Trainer des TuS Eichlinghofen, nach dem zweiten Sieg in Serie. „Es war ein knackiges Spiel. Beim SSV Mühlhausen ist es immer extrem schwierig. Sie haben eine sehr ehrgeizige Mannschaft. Am Ende hat eine Kleinigkeit entschieden, denn ich fand, es war ein Spiel auf Augenhöhe“, erkannte nach der Partie auch Gäste-Trainer Marc Neul die Leistung des SSV an.

Und weiter: „Wir waren am Ende vielleicht einen Tacken mutiger, das wurde belohnt. Wir haben beim 1:0 den individuellen Fehler erzwungen.“

Kleine Meinungsverschiedenheit zwischen Mahir Boran Cenan vom TuS Eichlinghofen und Mühlhausens Manuel Stiepermann.
Kleine Meinungsverschiedenheit zwischen Mahir Boran Cenan vom TuS Eichlinghofen und Mühlhausens Manuel Stiepermann. © Schürmann

Für den SSV Mühlhausen geht es erst nach Totensonntag weiter. Bis dahin ruht auch im Trainingsbetrieb der Ball. „Wir machen nächste Woche gar nichts“, sagte Woller am Sonntag, „wir haben derzeit so viele Verletzte und Kranke. Es waren unter der Woche nur zehn Mann beim Training. Die sollen sich jetzt erstmal alle auskurieren. Dann starten wir in einer Woche mit der Vorbereitung auf den Rückrundenstart.“ Der steigt am 3. Dezember mit dem Derby-Heimspiel gegen die SG Massen.

SSV: Mesewinkel-Risse − Hagedorn, Lewald, Gretzinger, Mergardt, Pfeffer, Stiepermann, Fischer, Akdeniz (71. Klose), F. Kücükyagci, M. Kücükyagci (40. Hutmacher, 71. Cengiz)

Tor: 0:1 Djordjevic (65.)

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