Ibrahima Camara (r.) und der SSV Mühlhausen luchsten Sölde mit Fabien Garando einen Punkt ab.

Ibrahima Camara (r.) und der SSV Mühlhausen luchsten Sölde mit Fabien Garando einen Punkt ab. © Nils Foltynowicz

SSV Mühlhausen leistet Rivale Königsborner SV Schützenhilfe und wird zum Stolperstein für Sölde

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Der SSV Mühlhausen ringt dem VfR Sölde einen Punkt ab. Damit war der Weg frei für den Königsborner SV, der am vorletzten Spieltag an die Tabellenspitze springt.

Mühlhausen

, 29.05.2022, 20:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Ausgerechnet Mühlhausen! Was hatten der SSV Mühlhausen-Uelzen und der Königsborner SV nach dem geplanten Winter-Wechsel von Christopher Simon und Leo Mayka doch für einen Krach miteinander. Gegenseitige Vorwürfe prägten das Transferfenster im Januar. Fünf Monate später leistet der SSV Mühlhausen, der längst aus dem Aufstiegsrennen ausgeschieden ist, dem Lokalrivalen Schützenhilfe und ermöglicht durch das 2:2 gegen den VfR Sölde den Königsbornern die Tabellenführung.

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VfR Sölde - SSV Mühlhausen

2:2 (1:1)

Dem VfR Sölde stand nach dem Abpfiff im Livestream der Redaktion der Schreck ins Gesicht geschrieben. Leere Blicke, ein Trainer Marco Nagel, der wie angewurzelt an seiner Linie klebte, am Boden liegende Spieler auf dem Kunstrasen. Was die Sölder fassungslos machte, wird in Königsborn für Riesenjubel gesorgt haben. Durch das 2:2 gegen den SSV Mühlhausen-Uelzen hat der VfR Sölde die Pole Position für die Landesliga einen Spieltag vor dem Saisonende an Königsborn verloren.

Die Anreize, zu gewinnen, waren für Mühlhausen denkbar klein: Die Saison ist gelaufen, der SSV wird sich irgendwo zwischen Platz drei und fünf einpendeln. Dann wird man von einer ordentlichen Saison sprechen, auch wenn das Saisonziel für den Hinrunden-Zweiten in der Rückrunde außer Reichweite geriet. Hinzu kommen Personalprobleme, die sich noch durch Slupeks Durchgreifen im eigenen Kader verschärft haben. Doch dass Mühlhausen ausgerechnet Königsborn nach dem Ärger um die Abgänge von Simon und Mayka Schützenhilfe leisten wird, damit hatte keiner gerechnet.

VfR Sölde verzweifelt am Mühlhausener Tor

In der Schlussphase war auch eine ganze Portion Glück dabei. Im Minutentakt vergaben Söldes verzweifelte Kicker Großchancen. Kevin Marquardt, der den VfR am Saisonende verlassen wird, scheiterte doppelt. Auch Mühlhausens Schlussmann Robin Mesewinkel-Risse zeichnete sich mehrfach aus. Doch als der Ball nach einer Flanke von Miguel Simoes dos Santos durch den Strafraum zischte und kein Bein fand, hingen der Punkt für Mühlhausen und die damit verbundene KSV-Tabellenspitze am seidenen Faden.

Marco Slupek, Interimstrainer des SSV, wollte von Schützenhilfe nichts wissen. „Ich bin Trainer, wir sind Fußballer“, sagte Slupek - die Konstellation sollte also am besten gar keine Rolle spielen. Der Blick: nur auf die eigene Mannschaft, nur auf die eigenen Ergebnisse. „Dass es für Sölde natürlich nicht so gelaufen ist, wie sie es sich erhofft haben und sie vielleicht kurz vor Schluss noch abgefangen werden, ist schade“, sagte Slupek.

Justin Braun und Mustafa Akdeniz treffen für Mühlhausen

Sölde hatte über 90 Minuten ein klares Chancenplus. Justin Brauns Freistoß zum 1:1 war die beste SSV-Aktion der ersten Halbzeit. Bis auf einen Außennetztreffer spielte hauptsächlich der Gastgeber, der früh zur ersten Torchance (8.) und der Führung nach einem Konter kam (10.). Auch danach blieb Mesewinkel-Risse in Bedrängnis, grätschte einen Rückpass weg (13.) und hatte bei einem Abseitstor Glück (32.).

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Ein solches gab es auch in der zweiten Halbzeit. Allerdings erst sieben Minuten vor dem Abpfiff, als Sölde anrannte, aber gegen Mühlhausens Sechserkette nur wenig Räume fand. „Sölde hatte nach dem 2:1 die Chancen zum 3:1 und 4:1 und hat sie nicht genutzt“, befand Slupek. Jona Deifuß traf per Linksschuss dagegen nur die Latte (57.). Besser machte es Mustafa Akdeniz (68.), der sich provozierend vor einem Sölder aufbäumte und jubelte, aber Königsborn nun von der Landesliga träumen lässt.

SSV: Mesewinkel-Risse - Gretzinger, Braun, Moussa Türkkan, Schmidt, Hoffmann, Akdeniz, Schröder (57. Akdogan), Deifuß, Camara

Tore: 1:0 Aksdoy (10.), 1:1 Braun (42.), 2:1 dos Santos (48.), 2:2 Akdeniz (68.)