„Kinder akut in Lebensgefahr“ Sprecher der Kinderärzte von NRW im Video-Gespräch

Video-Gespräch zur Krankheitswelle bei Kindern: Experte erwartet weitere Zuspitzung der Lage
Lesezeit



Dr. Axel Gerschlauer ist niedergelassener Kinder- und Jugendarzt in Bonn und NRW-Sprecher des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte. Im Videogespräch mit unserer Redaktion klagt er massive Mängel in der medizinischen Versorgung von Kindern und Jugendlichen an.

„Es rächt sich eine miserable Gesundheitspolitik der vergangenen 15, 20 Jahre“, sagt er. Und weiter: „Wir sind müde und wütend, weil wir eigentlich seit 20 Jahren immer vor diesem Tag, den wir heute überall in Deutschland haben, gewarnt haben. Wir haben gesagt: Es gibt einen Nachwuchsmangel. Wir müssen mehr dafür tun, dass es mehr Kinder- und Jugendärzte gibt.“

Aber man sei von der Politik „konsequent ignoriert und belächelt worden. Ja, Ihr Ärzte, Ihr jammert ja immer. Vielleicht jammern wir immer, aber wir haben einfach auch Recht“, sagt Gerschlauer. Dann beschreibt er die drastischen Folgen fehlenden Personals: „Genau dieser Personalmangel, der jetzt an allen Ecken und Enden zu sehen ist, führt dazu, dass ein Kind – ich komm aus Bonn – neugeboren, keine 30 Tage alt, nicht mehr in dieser Stadt, die drei Kliniken hat, versorgt werden konnte und über eine Stunde nach Düsseldorf gefahren werden musste.“

Im Video-Gespräch sagt Gerschlauer nicht nur, was seiner Ansicht jetzt geschehen müsste. Er verrät auch, was Eltern jetzt tun müssen, wenn ihr Kind erkrankt. Wann sie ihr Kind zuhause behandeln können und bei welchen Alarmzeichen das Kind unbedingt zur Kinderärztin oder zum Kinderarzt kommen sollte

RS-Virus belastet NRW-Kinderkliniken: Phasenweise „alle Betten komplett voll“

Viele kleine Kinder erkranken derzeit am RS-Virus: Was Eltern jetzt wissen müssen

Kinderärzte massiv belastet: „Es gibt keinen Mangel an Kinderärzten“, sagt das Ministerium