Die Sommerferien in Nordrhein-Westfalen starten bereits in wenigen Wochen. Die meisten Menschen werden daher ihren Sommer-Urlaub schon geplant und gebucht haben. Viele von ihnen wird es in den Süden ziehen, an Strand und Meer. Doch wo in Europa lässt sich 2023 eigentlich am günstigsten Urlaub machen? Und wo ist es teuer?
Gestiegene Preise für Lebensmittel und Energie haben das Budget für Urlaubsreisen vieler Menschen in Deutschland geschmälert. Der Urlaub im eigenen Land wird dadurch für Viele interessanter. Dabei gibt es aber auch Länder in Europa, in denen die Kosten für Hotels und gastronomische Betriebe deutlich unter denen in Deutschland liegen.
Das Statistische Bundesamt (destatis) hat Zahlen zu 26 Ländern in Europa veröffentlicht und sie ins Verhältnis zu den Kosten in Deutschland gesetzt - ohne Kosten für Flug oder Auto. Dabei zeichnet sich ein deutliches Nord-Süd-Gefälle ab.
Sommer-Urlaub: Hier ist es am günstigsten
Wer gerne Urlaub im Süden macht, egal ob am Meer oder als Städtetrip, hat sich in diesem Jahr ohne es vielleicht zu wissen für die günstigeren Ziele in Europa entschieden.
Beliebte Ziele wie Italien (4,9 Prozent günstiger als Deutschland), Kroatien (-16,8 Prozent) und Spanien (-17,6 Prozent) haben allesamt ein niedrigeres Preisniveau als Deutschland. Noch günstiger waren sogar Griechenland (-21 Prozent) und Portugal (-28 Prozent).
Die beiden günstigsten Urlaubsziele in Europa sind die Türkei und Albanien. In beiden Ländern liegt das Preisniveau für Gaststätten- und Hoteldienstleistungen mehr als 50 Prozent unter dem in Deutschland.
Von den Ländern im Süden Europas ist nur Frankreich (+8,5 Prozent) teurer als Deutschland.
Teure Urlaubsziele in Nord- und Mitteleuropa
Deutlich teurer wird es im Norden des Kontinents, unter anderem in den skandinavischen Ländern. In Schweden liegt das Preisniveau immerhin schon rund 17 Prozent über dem in Deutschland. Noch teurer wird es in Finnland (+24,6 Prozent), Norwegen (40,8 Prozent) und Dänemark (+44,1 Prozent). Island schafft es in der Auflistung immerhin auf Platz 2 mit knapp 53 Prozent.
Auch viele direkte Nachbarländer Deutschlands liegen im Preisniveau über der Bundesrepublik. So weist Belgien ein Plus von 13,7 Prozent auf, in Österreich sind es sogar 15 Prozent.
Am teuersten, nicht nur in der direkten Nachbarschaft Deutschlands sondern auch europaweit, ist es in der Schweiz. Dort verzeichnet „destatis“ ein sattes Plus von 61 Prozent gegenüber Deutschland.
Flugtickets für Ziele in Europa deutlich teurer als im Vorjahr
Natürlich ist das Preisniveau für Gaststätten- und Hoteldienstleistungen nur eine Tendenz, wo Urlaub eher günstiger oder eher teurer wird. Außerdem spielen noch andere Faktoren bei den Reisekosten eine Rolle. Allen voran die Preise für Flugtickets.
Unabhängig von den Zielen ist Fliegen in diesem Jahr deutlich teurer geworden. Laut einer Auswertung des Vergleichsportals Check 24, die das RedaktionsNetzwerk Deutschland veröffentlicht hat, waren Buchungen im März im Schnitt 21 Prozent teurer also noch im Vorjahr.
Demnach mussten Urlauber für Tickets nach Italien statt 219 Euro im März 2022 in diesem Jahr 284 Euro zahlen (plus 30 Prozent). Bei Flügen nach Spanien stiegen die Preise um 25 Prozent, nach Griechenland um 24 Prozent. Kaum teurer geworden sind dagegen Flugtickets in die Türkei: Hier sind es nur 3 Prozent mehr als 2022 (274 statt 266 Euro).
Als Grund für die neuen und deutlich teureren Preise nennen die Fluggesellschaften die gestiegenen Betriebskosten durch die Inflation sowie die höheren Treibstoffpreise.
So lässt sich bei Flugtickets sparen
Wer sich bei der Buchung der Reise Zeit nimmt, kann versuchen, den günstigsten Preis zu ermitteln. Für Flugtickets gibt es dazu ein Online-Tool. Das Tool berechnet, wann man am besten buchen sollte, welcher Abflugtag der günstigste ist. Auch der Durchschnittspreis für die Reise im angegebenen Zeitraum wird berechnet.
Generell gilt: Wer unter der Woche fliegt, zahlt oft deutlich weniger, als diejenigen, die samstags oder sonntags in den Urlaub fliegen.
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