Biergarten bei "Tante Amanda"

So war der Geierabend im Sommer 2016

Blödeleien wie im Karneval, aber auch hintergründiger Witz - beim "Geierabend" gibt es immer beides. So ist es auch bei den sommerlichen Aufführungen 2016 gewesen. Wir zeigen Ihnen, wie es war im Biergarten von Tante Amanda zwischen Dortmund und Castrop-Rauxel.

WESTERFILDE/FROHLINDE

, 10.07.2016 / Lesedauer: 3 min

Borussia gehört dazu - auch zum "Geierabend"-Programm im Sommer 2016.

Auch in diesem Jahr waren die Sitzreihen prall gefüllt. Allein am Samstag kamen 800 Besucher in die Außengastronomie, die „Castrop-Kocht-Über“-Chef Bubi Leuthold im Grenzland zwischen Frohlinde und Westerfilde betreibt. Das „Ausverkauft“-Schild musste – wie schon am Abend zuvor - aufgestellt werden.

Beim Publikum hatte die Fußball-EM offenbar ihre Spuren hinterlassen. Kaum hatte „Steiger“ Martin Kaysh die Besucher über die Wikinger-Wurzeln des „Geierabend“-Präsidenten (Roman Henri Marczewski) informiert, wurde im Biergarten auch schon der charakteristische „Hu“-Schlachtruf angestimmt, mit dem die isländischen Fußball-Fans ihre Mannschaft beim Turnier in Frankreich gefeiert hatte.

Die Stimmung beim „Geierabend“ war da – und sie sollte sich über mehr als zwei Stunden auf hohem Niveau halten. Das galt auch für die Akteure auf der Bühne, denen zumeist der Spagat zwischen karnevalesker Blödelei und hintergründigem Witz gelang. 

Die Spitzen des Steigers saßen

Vor allem die Spitzen des Steigers saßen immer. Etwa gegen jene Zeitgenossen, die sich über die Bilder dunkelhäutiger Fußball-Nationalspieler auf der Kinder-Schokolade aufgeregt hatten. Für diese, so der Conférencier, gebe es bald eine Sonder-Edition der Süßigkeit: „Die ist dann außen weiß und innen braun.“ 

Geprägt wird der „Geierabend“ aber von seinen skurrilen Figuren. Dabei durften auch die sauerländischen Weisheiten von Martin F. Risse alias Joachim Schlendersack nicht fehlen, der dem Publikum unter anderem ein einleuchtendes Tagesmotto präsentierte: „Ein Kasten Bier für zwei Leute macht nur dann Sinn, wenn einer von den beiden nicht mittrinkt.“

Schalke-Fans laufen der Intelligenz hinterher - aber vergeblich

Das Thema Alkohol spielte auch bei der letzten Nummer des Abends eine Rolle, ebenso wie der Fußball, der das Programm eingeläutet hatte. Die „Zwei vonne Südtribüne“, Franziska Mense-Moritz und Hans Martin Eickmann, nahmen sich Zeit für ihre ganz eigene, bierselige Philosophie – nicht ohne auch noch die anwesenden Schalke-Fans angemessen beleidigt zu haben: „Ihr lauft immer hinter der Intelligenz her – aber die ist einfach schneller.“

Die Königsblauen im Publikum nahmen es mit Humor und feierten auch bei der traditionellen Zugabe, „Dortmund“, frei nach Petula Clarks „Downtown“, kräftig mit.

Damit war das leicht abgewandelte Karnevals-Programm „Komm wiesse bis“ beendet, bei bei Tante Amanda wurde an den ersten beiden Abenden aber noch weiter gefeiert. Die Tische in den ersten Reihen mussten weichen, auf der Bühne gaben Mitglieder des Ensembles nun Rock-Klassiker aus den vergangenen 50 Jahren zum Besten – von „Venus“ bis „Summer of 69“.

Am Sonntag, 10. Juli, steht die letzte Ausgabe des „Geierabends“ bei Tante Amanda auf dem Programm. Die Vorstellung beginnt dann – wegen des Fußball-EM-Finales – bereits um 17 Uhr.