Hangrutsch in Siegen Untersuchungen liefern erste Erkenntnisse zur Ursache

Hangrutsch in Siegen: Drei Häuser mussten evakuiert werden: Bewohner wurden in Sicherheit gebracht
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Nach einem Hangrutsch in einem Wohngebiet in Siegen sollen Experten die Sicherheit eines Mehrfamilienhauses an der Abbruchkante untersuchen. Am Hang sei eine Begehung durch die Bauaufsicht und Mitarbeiter einer Fachfirma geplant, sagte eine Sprecherin der Stadt am Montag (20.2.). Dann werde entschieden, wie die Arbeiten fortgesetzt werden und wann die Menschen in ihre Wohnungen zurückkehren können.

Am frühen Samstagmorgen waren zunächst mehrere Wohnhäuser evakuiert worden, da der Hang auf einer Fläche von etwa 10 Metern Höhe und 30 Metern Breite abgerutscht war. 22 Anwohner wurden in Sicherheit gebracht, verletzt wurde offenbar niemand. An einem Auto entstand ein leichter Sachschaden.

Ursache für den Erdrutsch soll nach ersten Erkenntnissen eine Erosionsrinne zwischen zwei Felsformationen sein, wie die Feuerwehr und die Stadt am Wochenende mitteilten. Das gefährdete Haus wird vorläufig durch ein Sicherungssystem überwacht, das selbst kleinste Bewegungen registriert.

Die meisten Menschen sind zurück in ihren Häusern

Während die meisten Menschen noch am Samstag in ihre Häuser zurückkehren konnten, musste etwa ein Dutzend Bewohner eines Mehrfamilienhauses zunächst in Hotels untergebracht werden. Der vordere Gebäudeteil des Mehrfamilienhauses stand nur etwa eineinhalb Meter von der Abbruchkante entfernt, wie der Einsatzleiter der Feuerwehr, Thomas Adamek, der Deutschen Presse-Agentur sagte.

Feuerwehr: Weiteres Abrutschen möglich

Einsatzkräfte und Geologen setzten Messpunkte an dem steilen Hang und dem Gebäude an. Ein mit einem Computer verbundenes Gerät messe per Laserstrahl jede Bewegung, sagte Joachim Buschhaus vom Technischen Hilfswerk (THW). Das System könne sogar kleinste Bewegungen unter einem Millimeter wahrnehmen. Es schlage schon Alarm, „bevor das bloße Auge überhaupt erkennen kann, dass da etwas in Bewegung gerät.“

Feuerwehr-Einsatzleiter Adamek sagte, es sei nicht auszuschließen, dass es zu weiteren Abrutschen kommen könnte. Am Morgen seien immer noch kleine Stücke des Hangs abgerutscht. Für den heutigen Montag seien Hangsicherungsarbeiten geplant.

Die Hausbewohner hatten am frühen Morgen die Feuerwehr alarmiert, nachdem sie ein „lautes Rollen und Poltern“ gehört hätten, sagte Einsatzleiter Adamek. „Wie so ein kleines Erdbeben.“ Der Hang sei trichterförmig auf einer Höhe von etwa zehn Metern und 30 Meter Breite abgerutscht. Das sei schon „ein ganz schönes Stück Erde“, sagte Adamek.

dpa/seh

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