Stieftochter jahrelang sexuell missbraucht 41-Jährigem droht Gefängnis

Sie nannte ihn „Papa“: Stiefvater droht Gefängnis
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Das kleine Mädchen hat lange geschwiegen. Mehr als drei Jahre lang soll es von seinem Stiefvater sexuell missbraucht worden sein. Immer dann, wenn die Mama schon im Bett oder gerade nicht in der Nähe war. So steht es in der Anklage. Jetzt droht dem 41-Jährigen Gefängnis. Die Staatsanwaltschaft hat vier Jahre und acht Monate Haft beantragt.

Die Übergriffe sollen 2017 begonnen haben. Damals war das Mädchen acht Jahre alt. Im Prozess am Essener Landgericht war von sexuell motivierten Berührungen, aber auch von einer besonders schweren Tat die Rede, die juristisch als Vergewaltigung gewertet werden könnte. Der Angeklagte bestreitet die Vorwürfe und hofft auf einen Freispruch.

Briefe aufgetaucht

Im Prozess waren zuletzt noch Briefe des Mädchens aufgetaucht. „Hallo Papa“, hieß es da zum Beispiel. „Ich vermisse dich ganz doll.“ Verziert waren die Briefe mit roten Herzchen. Die Schülerin hatte sie nach den mutmaßlichen Taten geschrieben und dem Angeklagten geschickt, der gerade wegen anderer Vorwürfe im Gefängnis saß.

Möglicherweise sind die Briefe jedoch auf Veranlassung der Mutter verfasst worden, die damals noch ahnungslos war. Auch die Richter wollten den Inhalt der Briefe nach vorläufiger Würdigung nicht zu hoch hängen. „Das haben wir häufiger, dass ein Kind seinen Peiniger vermisst“, hieß es im Prozess. Urteil diese Woche.

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