In einem Holzwickeder Kindergarten wird eine Betreuungsperson verdächtigt, ein Kind sexuell missbraucht zu haben. Der Verdachtsfall liegt demnach in der Einrichtung „Hokuspokus“ vor. Träger der Einrichtung ist der DRK-Kreisverband. „Wir bestätigen, dass es einen Verdachtsfall sexualisierter Gewalt einer mitarbeitenden Person gegenüber einem Kind in unserer Einrichtung gibt. Wir als Träger und insbesondere das Team der Einrichtung sind außerordentlich betroffen hiervon“, teilt DRK-Sprecherin Julia Schmidt auf Anfrage mit.
In Absprache mit den Sorgeberechtigten habe man unverzüglich gemeinsam Strafanzeige gegen die verdächtige Person erstattet. „Das weitere Ermittlungsverfahren obliegt nun Polizei und Staatsanwaltschaft“, so Schmidt. Im vorliegenden Fall ist demnach ein Kind möglicherweise Opfer sexueller Gewalt geworden. Details nenne man zum Schutz und zur Wahrung der Privatsphäre des betroffenen Kindes nicht.
Strafanzeige gestellt und Kündigung ausgesprochen
Ob es sich bei der verdächtigten Person um eine Stammkraft handelt, oder um eine zeitweise über einen Personaldienstleister eingesetzte Betreuungskraft, darüber gibt das DRK derzeit keine Auskunft. „Auch zur verdächtigen Person können wir aus datenschutzrechtlichen Gründen keine Angaben machen“, sagt Schmidt und fügt an: „Von unserer Seite wurden unverzüglich alle arbeitsrechtlichen Schritte eingeleitet. Die Person wurde fristlos gekündigt und hat die Einrichtung nie wieder betreten.“
Zudem habe man alle relevanten Stellen wie Landes- und Kreisjugendamt schnellstmöglich informiert und die Expertise des Kinderschutzbundes des Kreises Unna zur Beratung hinzugezogen. „Den Betroffenen wurden und werden alle erdenklichen Unterstützungsangebote durch die verschiedenen Stellen von der Einrichtungsleitung über Träger, Jugendamt und Kinderschutzbund geboten“, so Schmidt.

In der vergangenen Woche hat es einen Informationsabend für Eltern und Erziehungsberechtigte gegeben, bei dem auch Fragen beantwortet wurden. „Sofern dies angesichts des laufenden Ermittlungsverfahrens und des Schutzes der Betroffenen möglich war“, schränkt die DRK-Sprecherin ein.
Allen Eltern wurden zudem unterschiedliche Beratungs- und Sprechstundenangebote unterbreitet. „Uns als Träger ist bewusst, dass das Offenbleiben von Fragen einen unzufriedenstellenden Umstand darstellt. Ziel des Elternabends war es, die bestmögliche Balance zwischen dem maximalen Schutz des betroffenen Kindes, der Wahrung der Vorgaben innerhalb eines laufenden rechtlichen Verfahrens und der größtmöglichen Transparenz für alle Eltern zu erreichen.“ Über den Verdachtsfall an der Holzwickeder Kita hatte zunächst der Radiosender Antenne Unna berichtet.