Sektdusche und Freudentränen: SV Holzwickede schafft den Aufstieg in die Landesliga

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Sektdusche und Freudentränen: SV Holzwickede schafft den Aufstieg in die Landesliga

rnVor 10 Jahren

Vor zehn Jahren feierte der SV Holzwickede endlich den ersehnten Landesliga-Aufstieg. Generell war es der erste Aufstieg seit 1993. Es sollten noch weitere folgen. Ein Blick zurück ins Jahr 2011.

von Werner Hahn, Marcel Schürmann

Holzwickede

, 24.05.2021, 14:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Wie doch auch auf sportlicher Ebene die Zeit vergeht. Ehe man sich versieht sind zehn Jahre vorüber - so natürlich auch in Holzwickede. Dort schaffte der damalige SV Holzwickede vor eben diesen zehn Jahren und einer längeren sportlichen Durststrecke den Aufstieg in die Fußball-Landesliga, schuf damit den Grundstein für weitere große Erfolge, wie sich später zeigen sollte.

„Der Verein hat vier Jahre lang dafür gekämpft, ist verdient aufgestiegen“, sagte seinerzeit der damalige Bürgermeister Jenz Rother, der zu Beginn dieses Jahres verstorben ist. In der Tat: Die Blau-Weißen waren in besagter Zeit zweimal in Folge nur knapp am Aufstieg gescheitert, doch am 15. Mai 2011 stand der Aufstieg endlich fest.

Der Meister-Jubel in Derne war riesig: Holzwickedes Spielführer Oscar Tobio Lemos (M.) lässt sich hier von seinen Mitspielern feiern. Bei einigen Spielern flossen nach dem Spiel sogar Freudentränen.

Der Meister-Jubel in Derne war riesig: Holzwickedes Spielführer Oscar Tobio Lemos (M.) lässt sich hier von seinen Mitspielern feiern. Bei einigen Spielern flossen nach dem Spiel sogar Freudentränen. © Wagner

Durch einen eindrucksvollen 9:1-Sieg beim bereits als Absteiger feststehenden SuS Derne, war der so lang ersehnte Aufstieg in die Landesliga endlich Wirklichkeit geworden. Der Beginn einer sportlichen Erfolgsstory, nicht zuletzt durch die Fusion mit der SG Holzwickede zum heutigen HSC im Jahre 2015 begünstigt.

Montanhydraulik-Stadion eine uneinnehmbare Festung

Doch zurück zur Spielzeit 2010/11: Der damals von Karl Lösbrock trainierte HSV machte in dieser Saison schnell klar, dass das Titelrennen nur über diese Mannschaft laufen würde. Wie eindrucksvoll der SV Holzwickede sein Meisterstück machte, das verdeutlicht ein Blick auf die Abschlusstabelle der Bezirksliga 8, in der die Lösbrock-Elf ihren sportlichen Triumph feierte.

Gut gelaunt trat der Meister SV Holzwickede die Anreise zum letzten Meisterschaftsspiel beim SC Husen-Kurl an. Zum Abschluss gab's im Dortmunder Vorort nochmals einen 6:3-Erfolg.

Gut gelaunt trat der Meister SV Holzwickede die Anreise zum letzten Meisterschaftsspiel beim SC Husen-Kurl an. Zum Abschluss gab's im Dortmunder Vorort nochmals einen 6:3-Erfolg. © Archiv

72 Punkte holte der Klub, stand damit am Ende der Saison mit 12 Zählern Vorsprung vor dem Lüner SV. Das Torverhältnis von 99:24 am Saisonende dokumentiert zudem die Überlegenheit der Blau-Weißen. Zudem entpuppte sich das Montanhydraulik-Stadion als HSV-Heimspielstätte für alle Gästeteams in jener Saison als uneinnehmbare Festung: In dieser Spielzeit holten die Holzwickeder alle möglichen 42 Zähler aus ihren 14 Heimspielen - und das bei einem Torverhältnis von 60:10. Aber auch auswärts ließ das Team aus der Emschergemeinde nur selten etwas anbrennen, wie 30 Punkte bei nur zwei Niederlagen und drei Remis zeigen.

Karl Lösbrock: „Wir standen damals ganz schön unter Druck“

„Der Verein hatte sich seinerzeit ein Ziel gesetzt, um wieder höher zu spielen. Deshalb standen wir damals ganz schön unter Druck, zumal wir die Jahre davor die Meisterschaft und damit den Aufstieg in die Landesliga zum Teil nur knapp verpasst haben“, sagt Karl Lösbrock mit nun zehn Jahren Abstand.

Holzwickeder Meister-Macher: Trainer Karl-Friedrich Lösbrock (l.) und der Sportliche Leiter Oliver Pforr.

Holzwickeder Meister-Macher: Trainer Karl-Friedrich Lösbrock (l.) und der Sportliche Leiter Oliver Pforr. © Wagner

„Immerhin hatten wir mit Aktiven wie Magnus Pall Gunnarson, Ahmed Aktas, Thanh-Tan Tran, Fabian Lenz, Michael Rothholz oder Amir Halilovic einige sehr gute Leute in unserem Kader, da war der Aufstieg quasi Pflicht“, so Lösbrock weiter. Der größten Widerpart waren damals indes die Ascheplätze, auf denen der HSV vor allem im Dortmunder Raum spielen musste. „Auf diesem Untergrund haben wir uns mit unserer technisch guten Truppe immer schwergetan“, erinnert sich Lösbrock.

Vor dem Spiel in Derne hatte der SV Holzwickede aber nichts dem Zufall überlassen und zuvor extra ein Testspiel auf dem Ascheplatz in Massen ausgetragen, um sich für den Matchball in Derne einzuspielen. Lösbrock, der heute zusammen mit Tim Harbott für die sportliche Leitung beim Oberligisten Holzwickeder SC zuständig ist, meint: „Letztlich war das aber eine souveräne Leistung von uns.“ Eine souveräne Leistung ließ der HSV auch im Folgejahr in der Landesliga folgen, wo dem Klub schließlich der direkte Durchmarsch in die Westfalenliga gelang.

Ein Jahr nach dem Landesliga-Aufstieg schafften die HSV-Kicker den Durchmarsch in die Westfalenliga.

Ein Jahr nach dem Landesliga-Aufstieg schafften die HSV-Kicker den Durchmarsch in die Westfalenliga. © Bobitka