SEK-Einsätze gegen Drogenbande in ganz NRW Razzia und Festnahmen auch in Marl

SEK-Einsatz gegen Drogenbande - Durchsuchungen auch in Marl
Lesezeit

Die Drogenrazzien fanden in Hattingen, Bochum und weiteren Städten des Ruhrgebietes statt, hieß es in einer ersten Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Essen und der Polizei des Ennepe-Ruhr-Kreises. Auf Nachfrage unserer Redaktion bestätigte der zuständige Polizeisprecher Christoph Neuhaus auch einen Einsatz in Marl. Ein Sondereinsatzkommando der Polizei durchsuchte am Mittwoch eine Wohnung an der Bergstraße, zwei Personen wurden dabei festgenommen. Gegen den dort gemeldeten Marler lag sogar ein Haftbefehl vor.

Betäubungsmittel und Chemikalien sichergestellt

In der Wohnung des Beschuldigten fanden die Einsatzkräfte dann auch Betäubungsmittel und Material zur Drogenherstellung. Nähere Angaben zur Art und Menge der Betäubungsmittel wollte der Polizeisprecher aus ermittlungstaktischen Gründen nicht machen. Allein von Chemikalien war die Rede, die für die Drogenherstellung vorgesehen waren, bestätigte Christoph Neuhaus. Chemikalien wurden auch beim Einsatz in Hattingen vermutet. Einsatzkräfte trugen dort spezielle Schutzanzüge.

Dort kam auch der sogenannte „Survivor“, ein Spezialfahrzeug der Polizei zum Einsatz, wenn auch nur indirekt. Bei Bedarf könne dieses Fahrzeug Tore und Schranken durchbrechen, erklärte Christoph Neuhaus. Die speziellen Fähigkeiten des Schwergewichts waren letztlich nicht gefragt. Der Polizeisprecher sprach von einer „einsatztaktischen Maßnahme“ und erklärte die Hintergründe: Es sei nicht klar gewesen, ob man es möglicherweise mit bewaffneten Tatverdächtigen zu tun haben könnte. Allein der Anblick des „Survivors“ ist schon einschüchternd. In Hattingen wurde ein Gebäudekomplex in einem Industriegebiet durchsucht. Die Tatverdächtigen zwischen 37 und 71 Jahren sollen u.a. dort Betäubungsmittel hergestellt und diese vertrieben haben.

Haftbefehle gegen vier Tatverdächtige

Gegen vier der sechs Tatverdächtigen, insgesamt fünf Männer und eine Frau, lagen zu dem Zeitpunkt der Razzien bereits Haftbefehle wegen des Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz vor. Einer davon gegen den Marler. Die Staatsanwaltschaft Essen hatte zuvor die Durchsuchungsbeschlüsse für die Wohnungen und Gebäude beim zuständigen Amtsgericht erwirkt. Vorangegangen waren umfangreiche Ermittlungsverfahren.