Schwerer Sturz von Laura Nolte bei Bob-WM Tränen der Enttäuschung in St. Moritz

Schwerer Sturz von Laura Nolte bei Bob-WM: Tränen der Enttäuschung in St. Moritz
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Bobfahrerin Laura Nolte aus Unna ist bei den Weltmeisterschaften in St. Moritz schwer gestürzt. Die Olympiasiegerin riskierte im dritten von vier Wertungsläufen eine Woche nach ihrem Monobob-Triumph zu viel und stürzte. Bereits im Training war Nolte an der Kurve „Horse-Shoe“ gestürzt – dieselbe Stelle wie auch im Rennen am Sonntagmorgen.

„Ich habe die Linie wieder zu flach gewählt oder zu früh gelenkt. Ich hatte von Anfang an im Zweier meine Probleme“, sagte Nolte im Interview der „Sportschau“. Die Unnaerin hatte Tränen in den Augen. Der Sturz auf der Natureisbahn in der Schweiz war heftig. Beim Ausgang der Kurve befand sich der Bob viel zu hoch in der Kurve und kippte bei einer Geschwindigkeit von 99 Kilometern pro Stunde krachend auf die linke Seite. Da danach eine Rechtskurve folgte, prallten auch die Helme aufs Eis. In den weiteren Kurven rutschte der Bob unkontrollierbar bis zum Bahnende und wurde zum Spielball der Kräfte.

Die Bahnsprecher gaben zwar schnell Entwarnung. Livebilder zeigten die TV-Sender dennoch erstmal nicht. Erst beim Abschleppen des Schlittens gab es wieder Bilder von Nolte, die vorne im Zweierbob kauerte, Anschieberin Neele Schuten saß im Heck und winkte. Beide stiegen dann selbstständig aus und wurden von medizinischem Personal zum Check geführt. Im Bobsport ist das Routine nach einem Sturz.

Der Schlitten war gewaltig ramponiert. Dicke Kratzer im Lack. „Die sind in den Horse-Shoe noch richtig reingefahren und dann hat Laura die Lenkseile nicht ganz frei gelassen und ging dann zu früh runter. Dann steht der Bob viel zu früh unten in der Kurve und geht hinten dann wieder hoch. Dann ist der Sturz unaufhaltsam“, sagte Bundestrainer Thomas Schwab, „da halten wir dann immer die Luft an, dass da nichts passiert.“

Zweierbob Frauen, 3. Durchgang: Laura Nolte und Neele Schuten fahren durch die Kurven.
Zweierbob Frauen, 3. Durchgang: Laura Nolte und Neele Schuten fahren durch die Kurven. © dpa

Bereits im Training war Nolte gestürzt. Die Olympiasiegerin sagte, dass einem das „nicht das beste Gefühl fürs Rennen“ gibt. Die Schmerzen waren bei Nolte und Schuten dennoch da. „Vielleicht ist das auch grad das Adrenalin und vielleicht kickt es später erst“, sagte Schuten. Dennoch blickte Nolte nach vorne. Im Monobob fährt sie noch das Omega-Rennen, eine vom Uhrenhersteller organisierte Veranstaltung mit vielen Prominenten und reist dann nach Innsbruck weiter, wo der Weltcup kommende Woche Halt macht.

Einen deutschen Doppel-Erfolg gab es dennoch: Weltmeisterin wurde Kim Kalicki vor Lisa Buckwitz. WM-Debütantin Maureen Zimmer wurde Sechste. Der Traum von Doppel-Gold für Laura Nolte ist dagegen geplatzt.

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